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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Dutzend Scheunen und Ställe sowie kleine Hütten für Hühner, Koppeln für Pferde und Rindvieh. Die Gebäude lagen dicht am See, der Ontelaunee hieß, nach einem Indianerwort. Ein Steg ragte ins Wasser. Zwei kleine Kanus lagen an ihm.
    Als das Pferd sich erschöpft den staubigen Weg zwischen den Hütten entlangschleppte, traten Frauen und Kinder vor die Türen, angelocktdurch die Rufe derer, die Astrid und ihre Kinder zuerst gesehen hatten.
    »Was ist los, Astrid?«, rief eine kräftige Frau.
    »Indianer auf dem Kriegspfad, etwa zwei Dutzend! Sie folgen uns!«
    Männer waren vom Feld und aus den Ställen hinzugekommen. Einer rief laut. »Alle in die Häuser! Schließt Fenster und Türen! Bertha, nimm Astrid Larsson und die Kinder zu dir! Haltet die Gewehre bereit, aber keiner schießt! John und Will, kommt mit euren Gewehren zu mir. Wenn die Indianer kommen, will ich mit ihnen reden!«
    Bertha half Astrid und den Kindern aus dem Sattel. »Nimm dem Pferd den Sattel ab und bring es zu den anderen!«, rief sie einem Jungen zu und wandte sich gleich darauf an zwei Mädchen: »Schließt schnell die Läden und legt die Balken vor.« Dann griff sie noch nach zwei kleinen Kindern und schob sie mit den Larssons in das Haus.
    Sie zündete eine Öllampe an, befahl einem jungen Burschen, die Muskete und die Vogelflinte zu laden, goss selbst drei Becher Tee ein und stellte sie vor Astrid und den Kindern auf den Tisch.
    »Möchtest du noch etwas haben, Astrid?«
    Svens Mutter schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit Einar?«, fragte die Frau
    Astrid schluchzte und wischte die Augen mit einem Tuch. »Eine halbe Stunde vor dem Dorf trat sein Pferd in einen Fuchsbau oder etwas Ähnliches. Es brach sich den Vorderfuß und stürzte. Einar musste es töten und blieb zurück, um die Indianer aufzuhalten. Er wollte sich zu Fuß durchschlagen. Aber wir haben Schüsse gehört.« Sie schluchzte, und die kleine Ingrid begann zu weinen.
    Bertha strich ihr über das Haar. »Gottes Wille geschieht immer und ewig. Wir alle sind seine Kinder. Klagt nicht! Wartet, bis wir seinen Willen erkennen.«
    »Da kommt unser Vater zurück!«, meldete der junge Bursche, der mit dem Gewehr hinter der Tür stand.
    »Dann lass ihn ein, Albert, und pass weiter auf.«
    »Wir haben nichts gesehen«, sagte der Vater. »Aber zunächst einmal entbiete ich euch meinen Gruß, Astrid, Sven und Ingrid. Gott segne euren Eingang. Frau, gib uns ein wenig von dem frischen Brot und etwas Butter. Unsere Gäste werden hungrig sein.«
    Astrid brachte nichts herunter, aber Ingrid und Sven merkte man die Gier an, mit der sie aßen.
    »Nun, liebe Nachbarin, sagt mir doch, was geschehen ist.«
    Astrid Larssons Erzählung wurde immer wieder von Schluchzen unterbrochen. Zum Schluss flehte sie den Mann an: »Ihr müsst nach Einar suchen. Vielleicht liegt er verletzt im Wald.«
    »Das können wir jetzt nicht, meine Tochter. Bis wir dort sind und suchen, kommt die Dämmerung. Wenn die Indianer kämpfen wollen, wären wir alle verloren. Morgen früh gehen wir Einar suchen. Möge Gott unsere Wege lenken! Aber sagt mir noch: Hattet Ihr Streit mit den Rothäuten?«
    Astrid schüttelte den Kopf. »Nein. Wir leben gut mit den Lenni Lenape in unserer Gegend. Wir haben mit ihnen Dinge getauscht, die wir brauchten. Aber Einar rief mir etwas von Pontiac zu. Ihr habt von ihm gehört?«
    Der Mann nickte. »Ja, ein Indianerhäuptling, der die Stämme im Südwesten aufhetzt. Sie haben schon manchen Siedler abgeschlachtet. Aber dass sie nun auch hier sind? Gerade erst vor ein paar Tagen kam ein Trapper vorbei und erzählte, Pontiac sei bei Bushy Run von Colonel Bouquet geschlagen worden. Vielleicht will eine versprengte Bande noch etwas zusammenstehlen, bevor sie sich in die Berge verkriecht.«
    Astrid mochte nicht mehr in der Hütte sitzen und reden. Als die Läden wieder geöffnet wurden, bat sie die Gastgeber um Entschuldigung und setzte sich mit ihren beiden Kindern auf eine Bank vor dem Haus. Sie hielten sich fest umschlungen und horchten ängstlich, ob sie etwas vom Vater hörten.
    Niemand aus dem Dorf war wieder auf die Felder gegangen. Alle blieben in der Nähe der Häuser. Die Menschen gehörten zur Gemeinschaft der Freunde, die die anderen auch »Quäker« nannten. Ihr Glaube gebot ihnen, friedfertig zu sein und Gutes zu tun. Sie hattenihr Land den Indianern redlich abgekauft und lebten in Frieden mit ihnen. Nur im Notfall verteidigten sie sich. Angreifen würden sie nie.
    Die Larssons waren im

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