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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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müssen Sie nur auf britische Kavalleriepatrouillen aufpassen. Aber die letzten zwanzig bis dreißig Kilometer werden Sie sich fast durch den Schnee schaufeln müssen. Kaufen Sie sich hier beim Sattler noch Schutzmanschetten für die Vorderbeine der Pferde. Wenn der Schnee oben gefroren ist, reißen die sich sonst alles blutig.«
    »Danke für den Hinweis. Können Sie uns unterbringen?«
    »Aber ja. Ist ja nicht viel los bei diesem Wetter. Ich gebe Ihnen den kleinen Schlafsaal, da sind Sie allein.«
    Sven und seine Freunde legten ihre Sachen ab und konnten den Raum sogar zusperren. »Ist ja ein richtiges Nobelhotel«, scherzte Samuel.
    »Gerade gut genug für uns«, trumpfte Joshua auf. »Können wir jetzt runter? Ich habe Durst.«
     
     
    In der Gastsstube war es warm und ziemlich voll. Am Stammtisch saßen die Honoratioren der Stadt. An den anderen Tischen hatten wohl eher Zufallsgäste ihren Platz. Das Essen war gut. Eine kräftige und gut aussehende junge Frau bediente.
    Am Stammtisch beugte sie sich besonders weit hinunter und bedankte sich lachend für das Trinkgeld.
    »Komisch, die Weißen«, flüsterte Joshua so zu Samuel, dass Sven es hören konnte. »Erst bringen sie den Eingeborenen bei, dass es unanständig ist, den Busen offen zu tragen, und dann tun die Frauen alles, um ihn doch zu zeigen.«
    Sven verschluckte sich, so musste er lachen. Joshua klopfte ihm auf den Rücken. »Es ist doch reizvoller, wenn man sich etwas anstrengenmuss, um das Schöne zu sehen. Wenn es dir dauernd vor den Augen hängt, schaust du gar nicht mehr hin.«
    Joshua nickte spitzbübisch. »An Hängen hatte ich eigentlich nicht gedacht.«
    Wieder musste Sven furchtbar lachen. Vom Honoratiorentisch blickten zwei Herren missbilligend zu ihnen. Joshua bemerkte es.
    »Wir beide werden dann auch nach oben gehen, Sven. Kommst du bald nach?«
    »Ja, ich bin auch müde. Frag du aber noch nach dem Sattler, und ich erkundige mich noch nach einer Unterkunft in Shrewsbury.«
    Als Sven dann mit dem Wirt gesprochen hatte, trat einer der Herren vom Honoratiorentisch auf ihn zu. »Verzeihen Sie, Sir. Dürfte ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?«
    »Bitte, mein Herr.«
    »Sind die beiden Neger ihre Diener oder was sonst?«
    Svens Gesicht veränderte sich in Sekundenschnelle. Das freundliche Lächeln war verschwunden. Jetzt blickte er so ernst und drohend wie im Gefecht. »Es sind meine Begleiter und Freunde. Mit dem Größeren, einem Bootsmann der Kontinentalen Flotte, bin ich seit Jahren zusammen. Er ist tapfer und zuverlässig, ein begnadeter Scharfschütze. Ich weiß nicht, wer dem anderen öfter das Leben rettete. Der andere ist seit über einem Jahr bei mir. Auch tapfer und treu. Reicht Ihnen das, Sir?«
    Der Frager war bleich geworden. »Das ist ungewöhnlich. So etwas habe ich noch nicht gehört, mein Herr. Verzeihen Sie.«
    Sven hatte sich schon wieder beruhigt. »Vergessen Sie nicht: Beide kämpfen für unsere Unabhängigkeit und setzen dafür ihr Leben ein.«
    Als Sven nach oben kam, lagen die beiden schon auf ihren Matratzen.
    »Der Eimer steht dort in der Ecke, Sven. Das da unten war ein Negerhasser, nicht wahr? Ich erkenne das an der Nasenspitze.«
    »Hast recht«, sagte Sven müde. »Aber er denkt jetzt ein wenig nach.«
     
     
     
    Sie hatten Glück am nächsten Tag. Der Wind war eingeschlafen. Die Sonne schien auf den Schnee und brannte in ihren Augen. Sie zogen sich die Hutkrempen tief in die Stirn, und Joshua band sich noch ein Tuch vor den Hutrand.
    Sie ritten über Brunswick bis Marlborough, einer kleinen Ansammlung von Häusern, die zu Freetown gehörte. »Wenn wir morgen nicht ankommen, habe ich keine Haut mehr auf dem Hintern«, stöhnte Sven.
    »Jaja, die Weißen sind verwöhnt. Ein richtiger Negerarsch hält mehr aus«, spottete Joshua.
    Sven zuckte mit den Schultern. »Jede Rasse hat eben an anderen Stellen des Körpers ihre Stärken.«
    Joshua hob drohend die Faust und sagte mit verstellter Stimme: »Du dich vorsehen, Weißer!«
    Sven packte lachend seine Hand. »Wenn mir etwas von diesen Tagen, in denen wir fast allein in einer weißen Welt waren, in Erinnerung bleiben wird, dann ist es die Ungezwungenheit, in der wir miteinander umgehen konnten. Ohne Dienstpflicht! So, aber jetzt gehen wir zu dem Haus und fragen, wo McKasey wohnt.«
    Sie mussten zum Nachbarhaus. Hier bellte ein Hund. Rocky bellte zurück. Sven befahl ihm Ruhe und ging auf die Tür zu.
    Da schob sich ein Gewehrlauf durch die Türklappe und eine

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