Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit
aus?«
»Ja, wenn wir sie nicht töten, töten sie uns. Also voran!« Er nickte allen zu und ritt zu seinem Platz. Sein Sohn sah etwas blass aus.
Sven und seine Freunde hatten sich im Abstand von zehn Metern Gebüsche oder kleine Schneehügel gesucht, um sich zu verbergen. Ihre Pferde hatten sie weiter hinten im Wald angebunden. Sven suchte sich einige Kiefernreiser zusammen, um etwas Unterlage gegen den kalten Schnee zu haben. Er legte sich Pulver und Blei zurecht.
Nach einer Weile sah er im Hohlweg Vögel auffliegen. Da werden sie wohl kommen, dachte er und überprüfte noch einmal seine Zündpfanne. Rocky begann zu knurren. Sven legte ihm die Hand aufs Maul und Rocky schwieg.
Sven hörte auch schon das Knarren der Räder und Peitschenknall. Ja, da konnte er sie sehen. Drei Reiter kämpften sich vorn durch den hohen Schnee, dann kam der erste Wagen, den die Pferde kaum noch ziehen konnten. Sie würden alle zu beschäftigt sein, um die Gegend nach einem Hinterhalt abzusuchen. Sven nahm den mittleren der drei Reiter ins Visier. Joshua würde den rechten treffen, Samuel auf den linken zielen und hoffentlich auch treffen.
Ein Reiter kam jetzt neben dem Wagen nach vorn. Augenscheinlichder Anführer. Den würde sich dann Joshua vornehmen. Hinter dem ersten Wagen ritten weitere drei Briten, und Sven nahm an, dass weitere drei die Nachhut bildeten.
Der Anführer ritt jetzt ein Stück voraus, schirmte die Augen mit der Hand ab und spähte. Nun soll Mr Bowne aber bald schießen, dachte Sven. Und da krachte auch schon der Schuss.
Sven hatte sein Ziel im Visier, nahm den Zeigefinger an den Druckpunkt und zog den Abzug durch. Sein Reiter fiel. Der Anführer war auch vom Sattel geschossen und wurde von seinem durchgehenden Pferd mitgeschleift.
Schnell und konzentriert lud Sven seine Rifle nach. Er hatte das so oft getan, dass seine Augen abschweifen konnten. Er sah, dass der Fahrer des zweiten Wagens tot war und ein anderer versuchte, die Zügel zu übernehmen. Die Farmer hatten anscheinend auch die Nachhut ausgeschaltet, denn von hinten kam niemand nach vorn.
Aber die drei Reiter, die hinter dem ersten Wagen geritten waren, hatten jetzt ihre Musketen feuerbereit, gingen hinter dem ersten Wagen in Deckung und schossen zur Seite oder nach vorn.
Sie hatten verabredet, dass Joshua, der am schnellsten laden konnte, zuerst schoss, dann würden Samuel und zuletzt Sven schießen. Sven schüttete gerade das Pulver auf die Zündpfanne, als Joshua schon wieder feuerte. Der Fahrer des ersten Wagens sackte zusammen.
Samuel hatte den zweiten Mann auf dem Bock getroffen, und Sven versuchte, ob er einen der mittleren Reiter ins Visier bekam. Aber die versteckten sich hinter dem Wagen. Doch nun erhielten sie Feuer von den Farmern auf beiden Seiten. Sie entschieden sich für die Flucht nach vorn.
Sven schoss den rechten Reiter ab, aber seine Freunde waren noch nicht fertig mit dem Laden. Da nahm er seine doppelläufige Pistole und richtete sich auf. Er zielte auf das Pferd, das größere Ziel.
Das linke Pferd brach nach seinem Schuss zusammen. Der Reiter stürzte zu Boden. Aber er hielt seine Muskete fest. »Fass und beiß!«, befahl Sven seinem Hund. Rocky sauste los. Sven zielte auf das letzte Pferd. Aber da feuerte Joshua, und der letzte Reiter riss die Arme hoch und fiel vom Pferd. Sven lief Rocky nach.
Doch Rocky hatte dem Reiter schon die Kehle durchgebissen. Sven sah sich um. Keiner der Briten rührte sich mehr. Der erste Wagen stand still, denn die Pferde wühlten sich nicht durch den Schnee, wenn keiner mehr antrieb. Er blickte zum Hohlweg. Die Farmer stiegen vom Rand hinab und schossen mit ihren Gewehren anscheinend auf verwundete Briten.
Sven biss die Zähne zusammen. Das war nicht sein Krieg. Das war der Mord des Bürgerkrieges, den er verabscheute. Ein Pferd hatte sich das Vorderbein gebrochen und schrie kläglich. Sven erlöste es mit einem Schuss. War das etwas anderes? Er glaubte es.
Mr Bowne ritt auf Sven und seine Freunde zu. »Wir haben sie alle. Danke für Ihre Hilfe. Nun müssen wir die Spuren beseitigen. Wir laden die Leichen auf den zweiten Wagen. Können Sie bitte die Pferde einsammeln, die hier herumlaufen? Wir müssen sie weiter im Süden eintauschen.«
Sven und seine Freunde holten die eigenen Pferde und machten sich auf die Suche nach den Pferden der Briten. Glücklicherweise blieben die stehen, wenn ihr Schreck vorbei war und kein Reiter mehr die Zügel hielt.
Dann kamen die Farmer
Weitere Kostenlose Bücher