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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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mit den beiden Wagen und den restlichen Pferden. Sven sah, dass die Leichen der Briten nackt waren. Mr Bowne bemerkte seinen Blick und erklärte: »Wir verbrennen die Uniformen. Nur Stiefel und Unterzeug benutzen wir. Die Wagen verstecken wir. Die Pferde werden südlich von Shrewsbury eingetauscht. Wenn die Briten in Überzahl auf unsere Höfe kommen, sollen sie keine Spuren finden.«
    Sven sagte dazu nichts, sondern fragte nur: »Reiten wir dann zurück?«
    Mr Bowne merkte seine Ablehnung und formulierte etwas scharf: »Wenn Ihre fünfjährige Tochter von den Soldaten zu Tode vergewaltigt worden wäre, würden Sie auch anders darüber denken. Reiten Sie nur voraus!«
     
     
     
    Joshua hatte das Gespräch gehört. »Das ist schlimm, Sven. Ich kenne das. Wenn sie Gleiches mit Gleichem vergelten wollen, entartet der Krieg immer. Hoffentlich sind wir bald wieder auf See.«
    Jeder nahm drei Pferde am Zügel und sie ritten los. Samuel ritt diesmal voran. Sven hing seinen Gedanken nach. Joshua ritt hinter ihm. Dann kamen die Farmer mit den Wagen. Sven blickte auch beim Nachdenken immer forschend nach rechts oder links. Er wollte sich nicht so überraschen lassen wie die Briten. Vorn hatte Samuel angehalten, denn sie verließen einen Waldweg und er spähte erst umher.
    Dann rief Samuel und winkte. »Eine Bermudasloop läuft ein! Sehen Sie nur, Sir!«
    Tatsächlich! Dort segelte eine Bermudasloop mit ihrem langen Bugspriet in die Bucht. Sven fiel ein Stein vom Herzen. Dann schafften sie es vielleicht doch noch rechtzeitig nach Norfolk und waren aus diesem Schlamassel heraus.
     
     
    Der junge Mr Bowne begleitete sie an die Südseite der Bucht, wo die Sloop dicht am Ufer geankert hatte. Dort war der Salzgehalt des Wassers viel höher als bei Red Bank, und nur am Ufer hielt sich eine schmale Eisschicht.
    »Das Schiff kommt mir fremd vor«, staunte der junge Mr Bowne. »Vielleicht haben die es neu angestrichen.«
    Sven achtete nicht weiter auf die Bemerkung, sondern beobachtete die Besatzung. Drei Mann sah er. Einer trug einen Hut. Das schien der Kapitän zu sein.
    Der junge Bowne rief und winkte. Die Besatzung der Sloop winkte zurück.
    »Habt ihr das Signal aufgestellt?«, fragte der Kapitän.
    »Ja, hier sind drei Mann von der Kontinentalen Flotte, die schnell nach Norfolk müssen.«
    Der Kapitän schob den Hut in den Nacken. »Das kostet aber was!«
    »Dann kommen Sie doch mal mit dem Boot her, damit wir nicht immer schreien müssen. Wir haben es sowieso eilig!«, rief Sven.

Der Kapitän brabbelte etwas, was sie nicht verstanden, ließ von einem Mann das Beiboot an die Seite holen und ruderte mit ihm an Land.
    Sie reichten sich die Hände. Der Kapitän hieß Ben Colman. Sven sagte, dass er mit einer Bermudasloop vor wenigen Monaten von Charleston hergesegelt sei und 200 Dollar bezahlt habe.
    »Für alle drei Mann?«, erkundigte sich der Kapitän.
    Sven bejahte, und der Kapitän dachte nach. »Das kostet es bei mir auch. Ein paar Meilen mehr oder weniger machen nichts aus.«
    »Ich zahle 150 Dollar, wenn wir sofort absegeln. Das ist ein guter Preis.«
    Sven klang entschlossen, legte aber schließlich noch zehn Dollar drauf, um schnell wegzukommen.
    Sie verabschiedeten sich vom jungen Mr Bowne und ruderten mit ihren Sachen zur Sloop. Der Kapitän schien eine Kammer schon für Gäste gerichtet zu haben. Sie war ausreichend groß. Sven drängte auf die Abreise.
    »Wir müssen noch etwas warten, damit wir im Dunkeln aus der Mündung kommen. Dort sind häufig englische Kriegsschiffe«, erklärte der Kapitän.
    »Was ist denn Ihr Bestimmungshafen?«, fragte Sven.
    »Savannah«, antwortete der Kapitän. Dann machte er ihn mit dem vierten Mann an Bord bekannt, den Sven noch nicht kannte. »Isaak ist unser Koch. Ich habe ihm schon gesagt, dass er jetzt noch drei kräftige Esser hat.«
    Sie liefen aus der Mündung des Navesink ohne Behinderung aus. Rocky stand mit Sven am Bug und horchte und schnupperte. Aber nichts Verdächtiges störte ihn. Nur wenn der Kapitän in die Nähe kam, sträubten sich seine Haare. Er mochte ihn anscheinend nicht, und der Kapitän hatte Angst vor dem Hund und hielt Abstand.
    Sven und seine Freunde aßen zu Abend, sahen noch einmal nach dem Wetter und legten sich dann schlafen. »Ein Glück, dass wir wieder auf See sind«, sagte Joshua noch. »Ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Salzbuckel werden könnte, wo ich doch aus den Bergen Jamaikas stamme.«
     
    In Norristown bei Philadelphia hatte sich

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