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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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»Sie werden dringend gebraucht, Mr Bader! Wir haben die Verwundeten hier auf dem Achterdeck zusammengetragen. Die unverletzten Gefangenen stehen auf dem Vordeck. Wir lassen sie zur Liberty transportieren.«
    Dr. Bader ging mit seinen beiden Maaten schnell durch die Reihen der Verwundeten. Er zeigte auf einige Männer und sagte einem Sanitäter: »Gib ihnen Laudanum und Rum, damit ich sie bald operieren kann.«
    Dem anderen Maat befahl er: »Ich brauche einen Stuhl und einen großen Tisch.« Er zog sich seine Gummischürze über und kramte in seiner Tasche. Mr Bergson wandte sich ab.
    Die gefangenen Maate wurden von der Kaperbrigg zur Liberty gebracht. Die einfachen Matrosen mussten helfen, die Trümmer wegzuräumen und Notmaste zu errichten.
    Die Brigg war mit acht Achtpfündern an den Seiten und mit zwei langen Achtern an Bug und Heck bestückt. Die Schäden am Rumpf waren gering. Sie nahm kein Wasser auf. Die Räume unter Deck waren von Feinden frei. Mr Bergson hatte seine Prise in der Hand.
    Er blickte zur Fregatte und stutzte. »Schauen Sie doch mal!«, sagte er zum Maat. »Wen bringen die uns denn da?«
    Der Kutter war mit unbewaffneten Seeleuten gefüllt.
    »Ich hab gehört, Sir, dass auf dem Berberpiraten gefangene Franzosen waren. Vielleicht sollen die hier helfen. Das sind ja keine Feinde.«
    In der Tat, Sven schickte die befreiten Franzosen auf die Kaperbrigg. So wurde Platz für die britischen Maate geschaffen, und die französischen Matrosen konnten auf der Brigg helfen.
     
     
    Auf der Schebecke hatten die Amerikaner alle Luken aufgerissen, damit der Schwefel- und Pfefferdampf abziehen konnte. Leutnant Flinders war ungeduldig. Sie mussten die unteren Decks durchsuchen, sonst konnten sie Fanatiker in die Luft sprengen. »Los, bindet euch feuchte Tücher um Mund und Nase und dann runter. Ein Trupp mit Maat Sandes den vorderen Niedergang, ein Trupp mit mir den achteren. Bajonette aufpflanzen und vorstrecken.«
    Flinders ging voraus und hielt den vorgestreckten Säbel in der rechten, die Pistole in der linken Hand. Er musste mit dem Fuß zerfetzte Körper die Treppe hinunterstoßen. Ihre Handgranaten hatten furchtbargewirkt. Auch in den Gängen lagen Tote. Sie stießen die Türen zu den Kammern auf, rissen Vorhänge ab und durchsuchten jeden Raum.
    Die Außenkabinen waren durch ihre schweren Kanonen zerfetzt. Die Schebecke war ein Wrack. Sie stiegen ein Deck tiefer. Hier hatten ihre Handgranaten nichts mehr zerstört, aber von den oberen Decks waren genug Trümmer umhergeschleudert worden.
    »Verdammt, wo ist denn die Pulverkammer?«, fluchte Leutnant Flinders.
    »Die muss da vorn sein, Sir. Die geschlossene Tür dort«, sagte ein Maat.
    Flinders stieß gegen die Tür, und sie schwang auf. Er ging nicht hinein und hielt seine Leute zurück, aber er musterte sorgfältig den ganzen Raum. Fässer standen dort. Einige halb gefüllte Kartuschen standen herum. Menschen waren nicht mehr im Raum.
    Aber dort lag ein Seil am Boden. Er schaute hin. Es zog sich bis zu einigen halb umgeworfenen Kartuschen hin. Das Seil sah aber an der Tür anders aus als an den Kartuschen.
    Plötzlich schrie er auf: »Zurück, das ist eine Lunte!« Er sprang vor, griff das Tau und zog es zu sich. Er merkte, dass er gar kein Tau in der Hand hielt. Das war ein leichter Seidenschlauch mit Luftlöchern, aber dort vorne ...
    Da war noch eine Lunte drin. Er trat mit dem Fuß drauf und drehte die Sohle hin und her, bis er sicher war, dass nichts mehr brannte.
    Im Gang leuchteten sie auf das »Tau« und sahen, dass es eine sehr langsam brennende Lunte war, die zum Schutz in Seidentuch eingenäht war.
    »Das können die schon zu Beginn des Kampfes angezündet haben. Wenn sie gewinnen, löschen sie die Lunte nach zwei Stunden. Wenn sie verlieren, fliegt der Sieger in die Luft. Dass sie bei einer Niederlage überleben, damit rechnen die Piraten doch nicht«, sagte Flinders.
    Sie fanden in einer kleinen Kabine am Bug noch einen gefesselten grauaarigen Mann, der völlig entkräftet war. Er konnte nicht aufstehen. Sein Hecheln verriet, dass er etwas zum Trinken brauchte.
    Ein Matrose wollte ihm aus seiner Flasche Rum einflößen.
     
    »Bist du verrückt?«, schimpfte Flinders. »Wasser oder Tee. Dann schleppt ihn vorsichtig an Deck.«
    Der Gefangene konnte auch nach den ersten Wassertropfen nicht sprechen und nichts beißen. Sie luden ihn vorsichtig in den Kutter und brachten ihn auf die Liberty . Der Schiffsarzt untersuchte ihn und meinte, der

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