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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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wollte, und ging einen Schritt zur Seite.
    »Sir«, flüsterte ihm Joshua ins Ohr. »Ich glaube, ich habe zwei Männer von der Zeus , der britischen Fregatte, erkannt. Der eine war Bootsmannsmaat, der andere Steuermannsmaat. Schauen Sie doch bitte, ob Sie sich auch erinnern. Sie sind auf der rechten Seite.«
    Sven ließ unauffällig die Blicke schweifen. Es war ja durchaus möglich, dass die Briten ihre eigenen Leute unter die Ausgetauschten mischten, um zu spionieren oder zu sabotieren. Dort, der eine mit dem braunen Jackett und dem gelben Tuch kam ihm bekannt vor. Er schaute weiter. Und der dort im dunklen abgeschabten Anzug, den kannte er doch auch. Er schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern. Ja, die waren auf der Zeus gewesen. Der eine hatte seine Hängematte in seiner Nähe gehabt.
    Er winkte Joshua. »Ich habe sie gefunden. Ich werde sie zur Libertyeinteilen. Bestimmen Sie für jeden drei Leute, die sich in der Beobachtung abwechseln. Aber keiner soll irgendeinem anderen Matrosen etwas sagen. Und wir müssen ihre Sachen auch bald durchsuchen. Sie sollen aber nicht in derselben Backschaft sein.«
    »Aye, Sir!«
     
     
    Die Einteilung dauerte ihre Zeit, aber immer mehr Leute empfingen Kleidung, mussten sich in zwei Zelten waschen und umziehen und konnten dann auf ihre neuen Schiffe.
    Einige meckerten wegen der umständlichen Prozedur, aber der Sanitätsmaat, der sie auf Läuse und Flohbisse untersuchte, schimpfte mit ihnen: »Es ist doch in eurem Interesse, dass wir kein Ungeziefer in unseren Schlafdecks haben. Auf welchen Seelenverkäufern habt ihr denn vorher gedient?«
    Einer der Freigelassenen schimpfte so, dass der Maat, der die Kleidung verteilte, ihn hörte. »Die haben ja einen Nigger als Bootsmann. Soll ich mir etwa von so einem schwarzen Dreckskerl was sagen lassen?«
    Der Maat schnauzte ihn an: »Hör mal her, du Großmaul. Mr Petrus hat eine schwarze Hautfarbe wie wir eine weiße. Keiner kann was dafür. Er kennt aber die Seemannschaft aus den Effeff, ist sehr beliebt, bärenstark und ein Meisterschütze, wie ich noch nie einen erlebte. Wenn du hier auf dem Schiff etwas gegen ihn sagst, hast du bald keine Zähne mehr im Maul. Merk dir das!«
    Der Neue sah ihn überrascht an, öffnete den Mund, ging aber dann ohne ein Wort schnell davon.
     
     
    Es meldeten sich noch mehr Seesoldaten unter den Neuen, und schließlich hatte Mr Harvy den Sergeanten von der Liberty , zehn Seesoldaten von der Liberty und fünf Neue. Leutnant Will musste auf der Liberty den Sergeanten und zehn Neue in sein Kontingent einordnen.
    Für die neuen Seesoldaten fanden sie grüne Jacken von den Prisen,aber die roten Aufschläge und Manschetten mussten zwei Schneider aus der Stadt annähen. »Sie sehen aus, als wären sie immer bei uns gewesen«, stellte Leutnant Will fest. »Ich glaube, sie werden sich gut einfügen.«
    Die beiden Briten gaben an, sie seien Überlebende der Randolph . »Dann seid ihr ja die reinsten Glücksbringer. Es soll doch nur vier Überlebende gegeben haben. Wenn ich Zeit habe, müsst ihr mir von Kapitän Biddle erzählen. Jetzt seid ihr auf die Liberty eingeteilt«, sagte Sven zu ihnen.
    Sie wurden wie alle anderen zu ihren Quartieren geführt und eingeteilt. Keiner merkte, dass zwei Seeleute sie nicht aus den Augen ließen.
    Als alle ihre Plätze gefunden hatten, ließen Sven auf der Liberty und Mr Harvy auf der Philadelphia ihre Besatzungen antreten, begrüßten sie, sagten noch ein leichtes Segeltraining an und erklärten, dass es an diesem Abend keinen Ausgang geben werde. »Lernt euch kennen, ruht euch aus, bringt eure Kleidung in Ordnung, dann könnt ihr morgen in die Stadt.«
     
     
    Sven hatte Mr Johnson zum Abendessen eingeladen und ließ sich von ihm über seine bisherige Dienstzeit berichten. Es war unvermeidbar, dass sie gemeinsame Bekannte hatten, denn die Kontinentale Flotte war ja klein.
    Sven verabredete mit Mr Johnson, dass er als Zweiter Leutnant eingestuft werde und einer der diensttuenden Leutnants dafür zurück zu den Midshipmen müsse. »Sobald wir eine Prise kapern, wird sich alles wieder ändern.«
    »Ein Glück, dass wir genug Besatzungen haben, Sir. Da können wir schon einige Prisen ausstatten.«
    Sven nickte. »Ja, wir haben ein paar Mann über der Sollstärke. Das ist heute ganz ungewöhnlich. Nun müssen wir sie noch trainieren, damit sie sich in der neuen Zusammensetzung zurechtfinden. Und dann laufen wir aus.«
     
     
     
    Am nächsten Tag segelten beide Schiffe

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