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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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sind dreizehn und vierzehn Jahre alt und haben mindestens vier Jahre Schule hinter sich. Zwei sind Söhne von Kongressabgeordneten, zwei von Reedern.«
    »Betuchte Herren, da darf ich sie wohl nicht mehr so anschreien«, meinte Mr Trumbull.
    »Wie ich Sie kenne, Alfred, schreien Sie jetzt erst recht«, scherzte Pendleton. Die anderen lachten.
     
     
    Am Nachmittag waren Segelübungen angesetzt. Heute mussten alle Neulinge zu den unteren Rahen aufentern, auf die Fußpferde steigen und Segel bergen und setzen. Sven hatte die Maate ermahnt, auf Sicherheit zu achten, und es ging alles gut.
    Die alten Hasen tummelten sich auf den oberen Rahen und führten die Manöver mit der vierfachen Geschwindigkeit aus, die die Neulinge schafften.
    Der Ruf des Ausgucks: »Deck! Segel vier Meilen backbord voraus!«, brachte alle anderen zum Schweigen.
    Sven schickte einen Bootsmannsmaat mit dem Teleskop auf den Mast. »Deck!«, meldete er nach kurzer Zeit. »Brigg oder Brigantine, wahrscheinlich britisch. Konvergierender Kurs. Treffpunkt voraussichtlich vier Meilen voraus.«
    Der Erste und Sven schauten sich an. Sven rieb die Hand an der Stirn und sagte schließlich. »Britische Flagge setzen! Was wir an roten Jacketts haben, sollen die Seesoldaten anziehen. Wir bereiten Klarschiff vor, rennen aber die Kanonen nicht aus und machen Dienst wie bisher. Hoffentlich können wir ihn nah genug heranlocken.«
    »Aye, Sir«, antwortete Karl. »Wenn die Meldung so stimmt, dann ist der Mann als Ausguck gut, Sir.«
    Sven nickte. »Mir fällt ein, wir müssen auch die Leute mit guter Nachtsicht neu heraussuchen. Bitte denken Sie daran.«
     
     
    Die Enterprise segelte weiter wie bisher. Zwei Schiffe der gleichen Marine segelten über das Meer. Ihre Kurse würden sich in Kürze kreuzen. Was war daran Besonderes?
    Sven winkte Leutnant Pendleton zu sich heran. »Mr Pendleton, wenn wir uns näher kommen, wird ein Schiff zwangsläufig signalisieren. Normal wäre, dass man das geheime Erkennungssignal für diesen Monat setzt. Das kennen wir nicht. Ich dachte mir, wir könnten sie vielleicht täuschen, wenn wir einfach signalisieren ›Kommandant zum Report‹. Das kriege ich aus meiner britischen Dienstzeit noch zusammen, und das Signal stünde uns als größerem Schiff zu.«
    »Sehr gute Idee, Sir, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten. Ich werde mit dem Midshipman reden, der jetzt die Signale betreuen soll. Ich werde ihn noch ein paar sinnlose Signalgruppen vorbereiten lassen, die wir vielleicht als Antwort auf ein Geheimsignal setzen. Wenn sie dann herumrätseln, bringt uns das wieder etwas näher heran.«
    Sven nickte. »Ich sehe, wir verstehen uns.«
    Die Maate liefen herum und prüften, ob die Kanonen feuerbereit gemacht wurden, ob Kartuschen und Munition bereitlagen, die Lunten brannten, die Löscheimer gefüllt waren. Aber gleichzeitig gingen die Segelmanöver weiter. Der sich langsam nähernde Gegner wurde nur versteckt mit Teleskopen beobachtet.
    »Es ist eine Brigantine, Sir, zwölf bis vierzehn Kanonen. Ohne Zweifel britisch. Routinierte Besatzung, Sir«, meldete Leutnant Bauer.
     
     
    Maat Rocho sah seinen alten Kumpel Greg, Geschützführer an Kanone vier, bedeutungsvoll an. Das konnte ein harter Tanz werden. Die Brigantine war kaum schwächer bestückt als sie. Und wenn die Besatzung eingespielt war, glich das ein paar Kanonen weniger allemal aus. Er schob seinen Priem im Mund nervös hin und her und lauschte, ob er noch etwas erfuhr.
    Aber er hörte nur, wie der Kapitän zu Leutnant Trumbull sagte: »Die Scharfschützen für die Marsplattformen sollen sich in Deckung bereithalten, aber noch nicht aufentern!«
    Mr Trumbull gab den Befehl weiter.
    Sven winkte Joshua Petrus. »Mr Petrus, Sie gehen am besten schon zum Buggeschütz und bereiten unauffällig alles vor, dass es schnell herumgeholt werden kann. Sie müssen denen einen Mast wegschießen, wenn es geht.«
    Joshua griente: »Mast oder Bugspriet, Sir. Ist gebucht.«
    Angeber, dachte Maat Rocho, der noch nicht mit Joshua gedient hatte.
     
     
    Die Brigantine war noch etwa 1.200 Meter entfernt, und Sven ließ den Kurs etwas ändern, sodass sich ihre Kurse früher kreuzten und sie sich schneller annäherten. Auf der Brigantine waren keine Anzeichen zu sehen, dass man sich auf einen Kampf vorbereitete.
    »Mr Pendleton, das Signal ›Kommandant zum Report‹ muss sofort hoch, sobald sich dort drüben jemand am Signalmast zu schaffen macht«, ordnete Sven an.
    Leutnant Pendleton

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