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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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rammen und entern!«
    Die Rudergänger legten das Steuer herum. Die Kanoniere griffen die Entersäbel und Hellebarden an den Masten. An den Blunderbüchsen standen die Schützen bereit, um aus nächster Nähe das feindliche Deck zu bestreichen. Jetzt kam der Anprall!
    Sven schrie: » Enterprise! Voran!«, und sprang mit erhobenem Entersäbel aufs feindliche Deck. Die Brigantine hatte furchtbar gelitten. Ihre Aufbauten waren zerfetzt. Tote lagen an Deck. Verwundete krochen vor den Angreifern davon. Aber hinter dem Stumpf des Hauptmastes sprangen Matrosen hervor. Ein Mann mit weißem, aufgerissenem Hemd führte sie an und schoss seine Pistole auf die Enterer ab. Svenstreifte die Kugel am linken Oberarm, und er zuckte vor Schmerz zusammen. Aber er sprang vor und schlug dem britischen Anführer den Unterarm ab.
    Neben Sven tobte Joshua wie ein Wahnsinniger. Er schrie nicht, aber er schwang eine Hellebarde wie ein Florett, stach mit ihr, mähte im Halbkreis drei Gegner gleichzeitig um. Die Lautlosigkeit, mit der er kämpfte, machte ihn noch furchtbarer. Die überlebenden Briten wandten sich zur Flucht, aber von der anderen Bordwand kam Leutnant Bauer mit seinen Männern. Da warfen sie die Waffen an Deck und hoben die Hände.
    »Feuer stopfen!«, befahl Sven. »Mr Bauer, sichern Sie bitte die Pulverkammer und kämmen Sie mit ihren Männern das Unterdeck durch. Alle Überlebenden auf das Vordeck. Durchsucht sie nach Waffen! Mr Dorles, prüfen Sie die Schäden im Rumpf der Brigantine.«
    Dann sprang er zurück auf das Deck der Enterprise . »Los! Tempo! Schäden melden. Schafft die Verwundeten zum Schiffsarzt.«
    »Sie sind selbst verwundet, Sir«, sagte ihm der Master und zeigte auf seinen Oberarm. Jetzt sah Sven das Blut und merkte, wie der Schmerz zu beißen begann. Er zog ein Tuch aus der Tasche. »Helfen Sie mir bitte, das Tuch fest umzubinden. Ich habe noch keine Zeit für den Arzt.«
    Sven sah Billy. »Billy!«, rief er. »Hol Rocky und lass ihn drüben unter Deck nach Verstecken schnuppern.«
     
     
    Es gab kein Ausruhen nach dem Kampf. Jeder hatte seine Aufgaben zu erledigen. Die Kanoniere reinigten die Kanonen und banden sie in Ruhestellung fest. Dann mussten sie die Racks mit Kugeln auffüllen.
    Die Zimmerleute rannten umher, schlugen herausstehende Splitter ab, untersuchten Einschläge, maßen und schleppten Bretter und Rahen herbei. Die Matrosen knüpften zerschossene Seile, ersetzten zerfetzte Segel und nähten Tote in Segelleinwand ein.
    Die Enterprise hatte fünf Tote und elf Verletzte. Aber keine Verwundung war so schwer, dass sie zum Tod führen würde.
    Die Briten hatten mit vierzehn Toten und dreißig Verwundeten vielschwerer gelitten. Der überlebende Offizier, ein älterer Midshipman, wollte Sven seinen Säbel überreichen, aber der bat ihn, den Säbel als Zeichen des Respekts zu behalten. Er bot ihm an, dass er sich an Bord frei bewegen könne, wenn er versprach, nichts gegen die Enterprise zu unternehmen.
    »Das kann ich nicht, Sir. Ich werde immer versuchen, unser Schiff zurückzugewinnen.«
    »Wie sie wollen, mein Herr. Dann werden Sie wie ein Gefangener weggeschlossen und müssen für diese Zeit Ihre Waffe dem Posten übergeben.«
    Sven wunderte sich über die Verbissenheit, die die Briten während des ganzen Kampfes gezeigt hatten und die sie anscheinend auch in Gefangenschaft beibehalten wollten. Aber dann konnte er nicht weiter darüber nachdenken, denn alle möglichen Männer kamen mit Meldungen und Wünschen zu ihm.
    Am meisten überraschte ihn Billys Freund Brad, der mit einem Kasten zu ihm trat. »Sir, kurz bevor die Briten aufgaben, warf einer diesen Kasten über Deck. Er verfing sich aber in dem herunterhängenden Netz gegen Enterangriffe. Ich habe ihn geholt. Vielleicht ist er wichtig, Sir.«
    Sven blickte erstaunt auf den Kasten. Das war der Behälter für die Geheimsignale, der bei Verlust des Schiffes ins Wasser geworfen werden musste und so mit Blei beschwert war, dass er sofort versank.
    »Brad, nimm beide Arme über den Kasten, sodass möglichst wenig zu sehen ist. Bring ihn zu Martin, meinem Diener. Er soll ihn im Schrank verschließen. Du darfst niemandem etwas über diesen Kasten sagen, auch nicht Billy. Von mir erhältst du einen Dollar, sobald wir wieder klar sind.«
    Brad strahlte, schloss den Kasten mit seinen Armen förmlich ein, stammelte seinen Dank und rannte davon.
     
     
    Sven konnte seine Gedanken kaum von dem Kasten mit den Geheimsignalen lösen. Das war eine

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