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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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geleiten sollte.
    »Diese Prise wollen wir uns nicht entgehen lassen. Ihr habt gemerkt, dass uns ein kampferprobter Gegner Schwierigkeiten macht, auch wenn er unterlegen ist. Wir feuern mit den Kanonen noch nicht schnell und nicht genau genug. Das müssen wir noch üben. Heute nur einmal. Aber an den nächsten Tagen mehr. Gebt euch Mühe, dann werdet ihr eine gute Besatzung und die Enterprise ein erfolgreiches Schiff.«
    Anschließend informierte Sven den Master, dass er aus dem Bordbuch der Bristol heraussuchen möchte, welche britischen Sloops sie an der amerikanischen Küste gesichtet haben.
    »Von der Sloop, die uns am ähnlichsten ist, suchen wir uns die Geheimnummern heraus und geben sie an, wenn wir Briten sichten.«
    »Aye, aye, Mr Larsson. Wenn wir die Geheimnummer eines 74ers setzen würden, würde sich ja auch jeder wundern, wie ein Linienschiff zur Sloop geschrumpft ist.«
    Sven nickte gequält und wandte sich ab.
    Karl Bauer, der die Szene beobachtet hatte, lächelte. Das waren zwei Sätze zu viel für den ungeduldigen Käptn.
     
    Matt Wilson schimpfte am Ende des nächsten Vormittags zu den Mitkanonieren an Kanone vier. »Das ist mein fünftes Schiff, auf dem ich segele. Aber noch nie musste ich mich so an einer Kanone schinden und immer neue Handgriffe lernen. Das ist doch nur Schikane. Und am Nachmittag ist Scharfschießen angesagt.«
    »Ja, und die beste Kanone kriegt einen Preis von zwei Dollar und die schlechteste schrubbt die Latrinen. Du hast doch bestimmt noch keine Kanone abgefeuert, so wie du dich anstellst. Deine fünf Schiffe waren doch höchstens Fähren von Gloucester nach Philadelphia«, gab ihm Siggi Werner zurück.
    Matt ballte die Fäuste. »Dir Arschloch werde ich es zeigen!«, und wollte sich auf ihn stürzen.
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter. »Tu deine Arbeit und lass die Flausen. Das bringt nur Ärger«, sagte der große Joshua Petrus und sah ihm fest in die Augen.
    Bootsmann Petrus wartete die Reaktion gar nicht ab, sondern sagte zu allen an Kanone vier: »Ihr müsst schneller werden. Nummer drei muss schneller das Tau greifen und Nummer zwei den Wischer fassen, ohne erst lange hinzuschauen.«
     
     
    Am Nachmittag setzte ihr Kutter auf dem Kurs der Enterprise eine Plattform von vier Fässern und einem Leinwandaufbau aus.
    »Zwei Vorbeiläufe, mehr Zeit können wir nicht opfern. Sagen Sie den Kerlen, sie sollen sich anstrengen, Mr Bauer«, forderte Sven und wandte sich seinem Schreiber zu und prüfte, ob der die Tafel für Notizen bereithielt.
    Die Geschützführer hatten durch Handzeichen Feuerbereitschaft gemeldet, die Scheibe kam immer näher. »Buggeschütz: Feuer frei!«, befahl Leutnant Bauer.
    Diesmal war Joshua nicht als Richtkanonier an der Kanone. Dass errichten und treffen konnte, wusste auch der letzte Mann an Bord. Jetzt war der etatmäßige Richtkanonier dran. Da krachte der Schuss.
    Fünf Meter neben der Scheibe riss er eine Säule aus dem Wasser.
    »Nicht schlecht!«, murmelte Sven.
    Jetzt feuerte Kanone eins. Mein Gott, wo war der Einschlag, dachte der Schreiber. »Hundert Meter zu weit. Dreißig Meter zu weit rechts«, diktierte Sven ärgerlich.
    »Die haben Zielen gelernt, als Treffen keine Mode war«, schimpfte Mr Adams böse vor sich hin, guckte dann aber zu den Ausgucken, ob sie auch den gesamten Horizont absuchten oder nur auf das Spektakel schauten. Aber sie taten ihre Pflicht.
    Hurrageschrei flackerte auf und wurde gleich durch Kommandos unterbunden. Kanone zwei hatte ein Loch in die Leinwand geschossen. Guter Treffer, aber sie sollten schnell wieder laden und nicht jubeln.
    Kanonen drei und vier trafen dicht daneben ins Wasser, aber Kanone fünf schoss wieder dreißig Meter daneben und fünfzig zu weit. Leutnant Bauer fluchte wie eine Hafennutte, die ums Geld betrogen wurde.
    Der Treffer von Kanone sechs unterbrach ihn. »Gut! Weiter so!«, rief er anerkennend.
    Sven lächelte bei diesem rasanten Wechsel der Tonlage und sagte: »Zu langsam und zu ungenau. Mal sehen, was die Backbordseite bringt.«
    Sie war nur geringfügig besser, und nun brüllte Sven die Mannschaft zusammen. Sie würden die Prise verpassen, weil sie sich so dämlich anstellten. Notfalls würde er die ganze Nacht exerzieren lassen, und von der schlechtesten Kanone erhielten dann alle Mann zwölf Hiebe wegen Befehlsverweigerung.
     
     
    »Mann, der Alte ist echt wütend«, bemerkte Siggi Werner. »Jetzt strengt euch aber alle an, sonst pisse ich euch in euren Rum.«
    »Gib

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