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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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»Nanu, wer kommt denn da noch?«, fragte Sabrina. »Deck dir ein Deckchen über«, sagte sie zu Henrietta. »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Sven«, hörte sie die leise Stimme ihres Mannes.
    »Komm rein, Liebster!«, antwortete sie aufgeregt.
    Sven trat durch die Tür, warf einen Blick zu Henrietta und eilte dann zu Sabrina. »Ich hab es nicht mehr ausgehalten, Liebste. Ich war so in Sorge. Die Briten sind bei Coopers Fähre über den Delaware gesetzt und nach New Jersey marschiert. Ich fürchtete zunächst, sie kämen nach Gloucester, aber nun marschieren sie über Haddonfield wahrscheinlich nach Fort Mercer.«
    »Das ist doch weit genug entfernt, Liebster.«
    »Ja, aber wenn sie auf dem Rückweg die nähere Route nehmen?«
    »Wenn, wenn, wenn! Liebster, du bist doch nicht so ängstlich, wenn es um dich geht. Wir können uns im Keller verstecken, und John und Martha werden sie schon nichts tun.«
    »Sicher ist das nicht!«
    »Was ist schon sicher in diesen Zeiten? Bist du sicher? So viel verstehe ich doch auch schon von der Kriegsführung. Wenn die Briten Fort Mercer angreifen, sollst du sie mit den Galeeren beschießen. Und ihre Schiffe werden auf euch schießen. Und werde ich mich da nicht vor Angst zusammenkrümmen, wenn ich das Kanonengrollen höre?«
    »Ja, ich denke immer nur an meine Angst. Aber ich kann mich wehren.«
    »Gegen eine Kanonenkugel kann sich niemand wehren. Aber nun lass uns von Einar reden. Er ist ein ganz lieber Kerl, hat guten Appetit, eine gute Verdauung und quengelt wenig. Lilian mag ihn sehr, auch wenn sie enttäuscht ist, dass er noch nicht mit ihr redet und krabbelt. Ich habe unseren Eltern schon von dem neuen Larsson geschrieben.«
    »Ich bin mit Einar fertig«, meldete sich Henrietta. »Möchten Sie ihn jetzt nehmen?«
    »Ja, bring ihn her. Mein Mann kann mit ihm ein wenig gehen, bis Einar sein Bäuerchen macht.«
    Einar wurde vorsichtig in Svens Arme gelegt. Er musste hier und da ein wenig anders zufassen, bis Einar die richtige Position hatte, damit er aufstoßen konnte. Sven sah stolz auf das runde, straffe Gesicht hinunter. Jetzt schlug der Kleine die Augen auf. Aber ehe er Zeichen der Verwunderung erkennen ließ, schloss er die Augen wieder.
    »Er hat blaue Augen wie Opa Ingmar«, bemerkte Sven.
    »Alle so kleinen Kinder haben blaue Augen«, stellte Sabrina fest. Und dann rülpste der Kleine laut und kräftig. »Fein!«, wurde er gelobt.
    »Leg ihn bitte hin, Henrietta«, sagte Sabrina. »Sven, möchtest du noch etwas essen, bevor du wieder weg musst? Ich werfe mir nur den Morgenmantel über.«
    Sie aßen ein wenig, tranken Kaffee, sahen noch einmal nach beiden Kindern, und dann musste Sven wieder fort. Er hatte Billy noch über die Gefahren des nächsten Tages und der nächsten Nacht informiert. Sabrina dachte ungeduldig, dass die Zeit auch noch von ihren Abschiedsküssen abging. Dann hing sie an seinem Hals und hoffte, die Zeit würde stillstehen.
     
     
    Die Galeeren kreuzten nun schon Stunden auf dem Fluss, von Fort Mercer zu Fort Mifflin, von der Beobachtung der britischen Schiffe flussaufwärts zur Inspektion des Ufers von Timber Creek zu Fort Mercer. Keine besondere Aktivität war zu sehen, und auch die Nervosität der Unruhigsten erschlaffte.
    Sie bekamen Hunger. Heute standen ihre Kessel nicht bei Fort Mercer, sondern auf Red Bank Island. Dort waren sie sicher vor den anrückenden Briten. Um zwölf Uhr delegierte Sven drei Galeeren ab zum Essen und löste sie dann eine halbe Stunde später ab.
    Sie hatten ihren letzten Bissen kaum heruntergeschlungen, da stieg auf einer der wachhabenden Galeeren das Signal empor: »Feind in Sicht!«
    Sven suchte das Ufer und das Fort mit dem Teleskop ab, aber er konnte nichts sehen. Als er längsseits der wachhabenden Galeere lag, erfuhr er, dass die Briten einen Parlamentär geschickt hatten. Seine Forderung zur Aufgabe des Forts sei abgelehnt worden.
    »Na, dann werden wir mal sehen, ob sie erst eine Kanonade beginnen oder gleich stürmen«, sagte Sven. Bei den britischen Schiffen flussabwärts sah er noch keine Bewegung.
    Über zwei Stunden waren schon vergangen, und nichts von Bedeutung hatte sich ereignet. Sven konnte seine Ungeduld kaum bezwingen.Er wollte zum Fort und selbst erkunden und war doch auf den engen Raum der Galeere begrenzt.
    Um Viertel vor fünf Uhr krachte der erste dumpfe Schuss aus den britischen Mörsern. Dann verließen die hessischen Bataillone die schützenden Wälder. Ihre Fahnen flatterten ihnen voran. Das

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