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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Familie hat mehr Einfluss als alle unsere Kapitäne zusammen, und mit der legen Sie sich an?«
    »Sir, der kommandierende Arzt hat die Verwundeten und mich tatsächlich in verletzender Weise abgewiesen. Wenn ich den Artikel lesen darf, dann kann ich Ihnen sagen, ob er den Tatsachen entspricht.«
    Hazelwood schüttelte den Kopf. Er schien erschöpft. »Kapieren Sie nicht, dass es hier nicht um Tatsachen geht? Gegen diese Familie kommen Sie mit allen Tatsachen nicht an. Man sieht zu, dass man an denen vorbeikommt. Heute Morgen, als ich den Vorschlag für das Küchenschiff las, habe ich noch gedacht: Das ist nicht nur ein tapferer Kommandeur, das ist auch ein Mann, der sich um seine Männer sorgt und Ideen hat. Und nun schießen Sie sich selbst ab. Die brauchen drei Tage, dann haben die Ihr Entlassungsschreiben durch das Komitee fertig und von den Gouverneuren abgesegnet.«
    »Aber Sir, wir haben doch keine Monarchie!! Es ist doch unhaltbar, dass der Arzt vom Fort die Verwundeten der Schiffe auf die Wiese schickt. Wir brauchen einen eigenen Arzt für die Schiffe und ein Hospital, möglichst auch auf einem Schiff.«
    »Hinterlassen Sie diese Vorschläge alle Ihrem Nachfolger. Sie sind doch hier aufgewachsen. Sie müssten doch wissen, wer hier an den Hebeln der Macht sitzt, Mr Larsson.«
    »Der Arzt war so arrogant und hat nicht einmal seinen Namen genannt.«
    »Dann ist es wohl Schicksal, und wir müssen es hinnehmen.«
     
     
    Joshua war überrascht, mit welch wütendem Gesicht Sven in die Galeere sprang und nur »Ablegen!« knurrte.
    Nachdem sie die Flussmitte hinter sich hatten, bat Sven Joshua, das Ruder zu nehmen, und schickte den Rudergänger mit einer Botschaft zum Geschützführer.
    »Ich werde aus dem Kommando gejagt werden«, flüsterte Sven Joshuazu, »weil meine Vorwürfe gegen den Arzt in der Zeitung erschienen sind. Er gehört zu einer sehr mächtigen Familie.«
    Joshua schien sprachlos. Er starrte Sven nur an. »Gestern ein Sohn und heute das. Ich könnte die Kerle totschlagen. Ist das nun die Demokratie der Weißen?«
    Sven schüttelte den Kopf. »Es gibt nichts, was Menschen nicht missbrauchen könnten. Wir können zurück zur Sloop Enterprise oder wir bleiben hier und kämpfen in den Zeitungen und vor dem Marine-Komitee.«
    »Kämpfen!«, sagte Joshua entschlossen.
    Sven wusste, er würde immer an seiner Seite sein, und legte ihm die Hand auf den Arm. Schade, dass Karl Bauer nicht da war. Mit ihm könnte er am besten über solche Dinge sprechen. Den Kapitänen würde er noch nichts sagen. Dazu war immer noch Zeit.
     
     
    Die Mannschaften wunderten sich am Nachmittag, wie ernst Sven das Geschwaderexerzieren kommandierte. »Mensch, der hat doch sonst immer einen lustigen Spruch drauf und jetzt als junger Vater gar nichts. Ist das Kind nicht gesund?«, fragte ein Maat Joshua.
    »Doch, aber man ist doch nicht jeden Tag gleich drauf. Vielleicht hat er gestern zu viel geschluckt«, antwortete der. Das leuchtete jedem Seemann ein.
    Sven wälzte sich am Abend hin und her und konnte nicht einschlafen. Hatte es Sinn, sich der Zeitungen zu bedienen und an den Kongress zu appellieren? Rocky wurde nicht schlau aus seinem Herrchen. Schließlich schlief er, und Rocky schaltete seine Aufmerksamkeit ab.
     
     
    Früh am Morgen wurde Sven aus dem Schlaf geholt. Die Nachtpatrouillen hatten gemeldet, dass die Briten im Schutz der Dunkelheit ein gutes Dutzend unbeladene Leichter dicht am Westufer entlang an Mud Island vorbei flussaufwärts transportiert hätten.
    Sven ließ sich den Kommandanten des Wachbootes kommen. »Warum glauben Sie, dass es nicht die üblichen mit Proviant beladenenBoote waren, die sie über den Mingo Creek in die Stadt bringen wollten?«
    »Sir, sie sind so dicht am Westufer gefahren, wie es beladene Boote nie könnten, und sie sind auch nicht in den Mingo-Creek eingebogen, sondern flussaufwärts weitergerudert an Mud und League Island vorbei. Beladene Boote würden sie diesem Risiko nicht aussetzen.«
    Sven nickte. Das klang einleuchtend. »Danke für Ihre Aufmerksamkeit.«
    Dann schrieb er Meldungen für den Kommodore und den Chef der Miliz in New Jersey. Wenn die Engländer Leichter transportierten, wollten sie wahrscheinlich Truppen auf dem Fluss verschiffen. Aber wohin? Sven delegierte zur Vorsicht eine Galeere flussaufwärts, um unterhalb Philadelphias die Vorposten zu verstärken.
     
     
    Die anderen Galeeren übten Kanonendrill nach der Uhr. Die übrigen Mannschaften schossen mit

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