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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Wochen waren die rastlosesten Urlaubswochen, die Sven je erlebt hatte. Private und geschäftliche Einladungen wechselten ab. Er musste mit Sabrina nach den Häusern für die Stiftung sehen, deren Rohbauten bis zum Wintereinbruch beendet sein sollten. Mr Bradwick brauchte ihn für Gespräche mit Banken und in der Reederei.
    Zufrieden war Sven, dass die Reederei nun so gut mit Geld gepolstert war. Sofern der Krieg nicht verloren wurde, brauchte er sich keine Geldsorgen mehr zu machen. Das beruhigte zwar, aber es stillte nicht Svens und Sabrinas gemeinsame Sehnsucht nach ungestörten Stunden für ihre Liebe.
    »Wollen wir nicht ins Sommerhaus oder irgendwo anders hin, Sabrina?«
    »Liebster Sven, du hast doch schon gemerkt: Während der Bauzeit wollen sie alle zwei Tage eine Entscheidung von uns in der Stiftung. Joshua entscheidet zwar viel allein, aber alles kann er auch nicht. Und Richard kommt doch ohne dich auch kaum aus.«
    »Das muss er doch auch, wenn ich wieder auf See bin.«
    »Aber wenn du da bist, will er dich an allem teilhaben lassen.«
    Es waren dennoch schöne Wochen, in denen er täglich seine Kinder sah und mit ihnen spielte. Natürlich musste er auch die Defence und die anderen Schiffe besuchen, aber es war irgendwie schon ein wenig mehr Last als Freude.
    Sabrina und er fanden auch Stunden, in denen sie ihre Liebe leidenschaftlich genossen, doch Sven musste aufpassen.
    »Ich will nicht schon wieder ein Kind!«, hatte Sabrina kategorisch erklärt.
    Zwei Tage vor Svens neuer Ausreise kam Kapitän Karl Bauer mit seiner Kontinentalen Sloop von einer Kreuzfahrt zurück. Nun fühlte sich Sven als Störenfried, weil er unbedingt noch eine Stunde vor dem neuen Törn mit seinem ältesten Freund Karl erzählen wollte. Aber Karl war auch auf Svens Erfahrungen gespannt, und seine Frau Anne verstand das.
     
    Die Schiffe des Konvois waren wieder einzeln oder in kleinen Gruppen ausgelaufen und hatten sich vor Reeds Beach in der Delaware-Bucht gesammelt. Die Kriegsschiffe waren die gleichen wie beim Spanienkonvoi.
    Sven hatte sich erst gewundert, dass vierzehn Handelsschiffe geleitet werden mussten, aber Mr Bradwick hatte ihm erklärt, dass nur sechs zur eigenen Reederei gehörten. Acht kamen von anderen Reedern. Sie wollten sich aber unter den Schutz von Bradwicks Kriegsschiffen stellen und zahlten dafür.
    »Du siehst, was uns dein guter Ruf einbringt«, bemerkte Richard. »Die Versicherung nimmt auch geringere Prämien, wenn du den Konvoi geleitest. Aus allem lässt sich ein Geschäft machen.«
    Aber Sven dachte nicht ans Geschäft, als er den Schiffen zusah, wie sie Kap May rundeten und in den Ozean hinaussegelten. Er dachte daran, wie sehr er gestern noch mit Einar und Henry gelacht hatte. Seine Freude an der Seefahrt nahm ab, je mehr er die Wünsche und Gedanken seiner Kinder miterleben konnte.
    Sven seufzte und wandte sich Billy Walton zu, der jetzt als DritterLeutnant auf der Defence diente. »Einige Schiffe können sich noch nicht an die rechte Ordnung gewöhnen. Lassen Sie Nummer sieben und acht in der Backbordgruppe signalisieren: ›Position besser einhalten!‹«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte Billy und gab dem Signalmaat die Instruktionen.
    Sven lächelte. Dieser Billy war ja praktisch sein Ziehsohn. Niemand merkte ihm mehr an, dass er früher ein kleiner, unwissender und verschmutzter Pulverjunge war. Hoffentlich entwickelten sich seine Söhne auch so gut.
    Der Konvoi steuerte mit Ostkurs in den Atlantik hinaus. Sie wollten großen Abstand von der Küste halten und erst vor Boston wieder auf Land zusteuern.
    »Hoffentlich geht alles gut und schnell!«, hatte Mr White, der Master, gesagt, als sie den Kurs festlegten.
    »Nanu, auf Sie warten doch nicht Frau und Kinder, Mr White. Oder haben Sie heimlich geheiratet?«
    White lachte. »Nein, Sir. Ich bin der geborene Junggeselle. Aber so ein Geleit ist eine etwas langweilige Angelegenheit, wenn man es mit freier Jagd vergleicht.«
    Als sie querab von Barnegat-Bucht standen, meldete Hunter erstmals ein feindliches Segel. Es war ein britisches Kaperschiff, eine Brigantine.
    Sven ließ Signal für Hunter und die beiden Briggs Philadelphia und Virginia setzen: »Feind verjagen!« Das bedeutete, dass sie den Feind versenken, ihn zum Abwerfen seiner Kanonen zwingen oder ihn so weit wegtreiben mussten, dass eine Rückkehr zum Konvoi nicht lohnte.
    Sie hörten nach einer Stunde Kanonendonner aus der Ferne. Aber ihre Schiffe kehrten erst am nächsten Morgen zum

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