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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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    Leutnant Potter trat zu Sven. »Fertig machen zum Entern, Sir?«
    Sven sah, dass er seinen Arm in einer blutenden Binde trug. »Können Sie denn die Enterer führen?«, fragte er.
    »Ja, Sir. Nur ein glatter Durchschuss«, antwortete Potter.
    »Sie können aber mit dem Arm nicht fechten oder schießen. Übernehmen Sie hier das Kommando, ich führe die Enterer.«
    Der Erste nickte und ließ die Enterer sich bereithalten.
    Aber noch feuerten die Kanonen. Die britische Fregatte war durch das Feuer dreier Gegner schwer angeschlagen. Jetzt wurde am hinteren Niedergang eine weiße Flagge rausgestreckt.
    »Feuer einstellen!«, befahl Sven.
    Die Maate gaben seinen Befehl weiter.
    Der Brite stieg aus dem Niedergang und befahl ebenfalls die Einstellung des Kampfes.
     
    Auf beiden Schiffen traten die Kanoniere von ihren Geschützen zurück, wischten sich den Schweiß ab und ließen die Schultern hängen. Aber dann riefen schon wieder die Maate. Die Matrosen blickten sich an. Einige gingen zu den Verwundeten und trugen sie zum Lazarett.Andere räumten die Trümmer weg, und noch andere reinigten die Kanonen und schoben sie in die Ruhestellung.
    An Bord der britischen Fregatte erwartete nur ein Offizier die Enterer. Sven ging auf ihn zu und fragte nach dem Kapitän.
    »Der Kapitän, der Erste und der Zweite Leutnant sind gleich zu Beginn des Kampfes gefallen. Mein Name ist Adam Thatcher, Dritter Leutnant, Sir. Darf ich Ihnen meinen Degen übergeben?«
    »Danke, nein«, wehrte Sven ab. »Behalten Sie ihn in Anerkennung Ihres tapferen Widerstandes. Kann Ihr Schiffsarzt die Verwundeten versorgen?«
    »Ich fürchte, er wird es nicht schaffen, Sir. Wir haben zu viele.«
    »Gut. Sobald unsere Ärzte ihre Schiffe versorgt haben, helfen sie Ihnen. Bitte sorgen Sie jetzt für die Abgabe der Waffen, und stellen Sie die Handwerker bereit.«
    Philadelphia und Virginia nahmen gemeinsam die britische Fregatte in Schlepp, auf der die Handwerker Bug und Takelage reparierten. Der Konvoi war wieder auf Kurs. Sven nahm in der Kajüte die Meldungen über Verluste und Schäden entgegen.
    Sie hatten neun Tote, elf Schwer- und sieben Leichtverletzte. »Drei der Schwerverletzten werden sterben. Ich habe ihnen Opium gegeben, damit sie nicht leiden müssen«, berichtete Dr. Bader. »Sonst kommen alle durch. Zwei Arme musste ich amputieren. Die Briten haben fast das Zehnfache an Verlusten.«
    Sven nickte. »Wir hatten Glück, dass es nur eine ihrer kleinen Fregatten mit achtundzwanzig Kanonen war und dass die drei höchsten Offiziere gleich zu Beginn des Kampfes ausfielen. Aber die Mannschaften maulen wieder, dass das nur wenig Prisengeld bringt.«
    »Für einen Bordellbesuch in Boston wird es schon reichen, Sir.«
     
    Als sie in Boston einliefen, hatten viele in der Tat nichts anderes im Kopf als das nächsten Bordell. Die, die Boston schon kannten, wurden mit der Bitte um Rat umlagert. Nur der kleinere Teil der Mannschaften stand abseits und hatte andere Dinge im Kopf.
    Tim Albus, als Bootsmann von der Philadelphia wieder in diegleiche Funktion auf der Defence kommandiert, schüttelte den Kopf. »Es ist immer das Gleiche. Sie tun so, als ob ihnen gleich die Eier platzen. Dabei hat ein Teil dieser Böcke Frau und Kinder daheim, die kaum das Nötigste zum Futtern haben.«
    »Du übertreibst, Tim! Der Zahlmeister sagte mir, dass immer mehr Männer ihr Prisengeld bei ihm einzahlen und gute Bankzinsen auf Vermittlung des Kapitäns einstreichen«, antwortete ihm Mr White.
    »Und warum tun es nicht alle?«
     
    Die Bevollmächtigten des Marinekomitees in Boston kauften die britische Fregatte zu einem guten Preis. Auf der Defence beseitigten die Handwerker die Schäden, die der britische Beschuss angerichtet hatte. Und jeden Morgen musste Leutnant Potter die Matrosen aus dem Gefängnis abholen, die randaliert hatten. Da sie keinen Landgang mehr erhielten, wurde die Zahl der Stadtgänger immer kleiner. Als die Woche Liegezeit vorbei war, erwarteten daher die meisten den Auslaufbefehl.
    Sven war froh, dass sie nach so kurzer Zeit wieder auslaufen konnten. Er war unruhig, weil der Krieg auf der Kippe zu stehen schien. Britische Agenten verbreiteten immer wieder Siegesnachrichten aus den südlichen Staaten. Aber die Behördenvertreter in Boston, mit denen Sven zu tun hatte, nahmen das alles nicht ernst.
    »Glauben Sie mir, Mr Larsson«, versicherte ihm der Vertreter des Marinekomitees, »in zwei Jahren ist alles vorbei. Die

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