Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
und noch Schmerzen haben.«
»Das ist sehr fürsorglich, ihr beiden. Aber ich habe den ganzen Tag gesessen. Wenn Sie gut zu Fuß sind, John, dann können Sie ja mit mir gehen und Jack bringt die Kutsche heim.«
So geschah es. John hatte den ganzen Weg genug zu plaudern, um Sven davon zu unterrichten, was im Haushalt so alles passiert sei. Sven interessiert sich wenig dafür, dass Martha die Suppe beim Servieren verschüttet habe, aber er hörte genau zu, als John von den neuen Wächtern erzählte.
Tagsüber wache nur einer, aber nachts gingen immer zwei im Garten umher. Sie hätten einen Hund bei sich. Auch tagsüber, wenn die gnädige Frau oder die Kinder das Haus verließen, sei immer ein Wächter dabei. Auch Jack sei bewaffnet. Selbst die Nachbarn passten auf, ob Fremde in die Nähe kämen.
Die Nachrichten beruhigten Sven sehr. Als sie am Haus ankamen, fanden sie Sabrina und die Kinder und das gesamte Personal vor der Haustür. Als Jack die Kutsche brachte, waren sie alle herausgestürmt und warteten nun die paar Minuten, bis Sven mit John eintraf.
Die Hunde hörten sie zuerst und bellten freudig und sprangen an der Pforte empor. Nun liefen die Kinder auch an die Pforte, und Sabrina folgte.
Sven lachte und winkte, um zu zeigen, dass er gesund sei. Sabrina stürzte sich in seine Arme. Lilian krallte sich an seinen Beinen fest und Einar streckte auf dem Arm von Henrietta beide Händchen aus.
Sven küsste und drückte erst Sabrina und dann die beiden Kinder. Bei Lilian merkte man, dass sie ganz bewusst die Heimkehr des Vaters erlebte. Einar ahmte mehr seine Schwester nach, aber er war ja auch noch nicht einmal ein Jahr alt.
Sven griff in seine Jackentasche, in die er die spanischen Golddollars gesteckt hatte, die er dem Personal geben wollte, wie es bei einer Rückkehr Brauch war. Sie freuten sich wie immer.
Als er im Salon war, fragte Sabrina: »Stimmt es, dass du nur zwei Tage bleiben kannst, Sven?«
»Ja, Liebste. Ich habe uns diese Pause in großzügiger Auslegung der Vorschriften selbst bewilligt und habe ein etwas schlechtes Gewissen, dass ich hier bin und Karl Bauer draußen segeln muss. Er hat doch eine junge Frau.«
»Ja, das stimmt. Aber Joshua kann nun seine Liebste auch morgen sehen, dann sind es zwei gegen einen.«
Sven musste lachen. »Wenn du ein Mann wärst, müsstest du Advokat werden, weil du immer noch ein Argument findest. Aber nun gehen wir zu den Kindern.«
»Hast du denn etwas für sie? Du warst doch nicht lange weg.«
»In Charleston fand ich Spielzeug. Aber zuerst musst du mir noch eine Frage beantworten. Bist du nun sicher?«
Sabrina wusste, was er meinte. »Ja«, sagte sie einfach. »Ich erwarte wieder ein Kind. Aber du wirst noch ein Weilchen warten müssen.«
Sven fasste sie um und hatte Tränen der Freude in den Augen.
Er musste viel erzählen, zuerst von seinen Verletzungen. Als er Sabrina berichtete, dass Dr. Bader garantiere, alles werde vollständig verheilen, war sie beruhigt. Dr. Bader würde so etwas nicht leichthin sagen.
Dann bekannte Sven ernst: »Ingrid hat mich wieder vor einer Gefahr bewahrt.«
»Erzähle!«, bat Sabrina und war auch ernst geworden.
Sven berichtete, wie sie die Brigantine kapern wollten und Ingrid ihm erschienen sei und ihn vor einer Falle gewarnt habe.
Sabrina zweifelte keine Sekunde. Sie kannte Ingrids Gabe. »Ingrid leidet manchmal darunter, aber für uns war es immer ein Segen. Sie ist ein guter Mensch. Joshua hat schon recht: Sie hat den guten Geist. Schade, dass dein Besuch zu kurz ist. Sonst könntest du mit ihr darüber reden.«
»Ich habe ihr geschrieben, aber bei der Kürze der Zeit noch keine Antwort. Nun will ich aber auch noch etwas wissen. Wie steht es in der Reederei? Morgen Vormittag habe ich mich bei Bradwick angesagt. Kommst du mit?«
Sabrina bejahte und versicherte ihm, dass es mit der Reederei sehr gut stehe. Dann sagte sie: »Du willst diesmal überhaupt nicht ins Bett gehen, Liebster. Fühlst du dich zu sehr behindert durch deine Verletzungen?« Sie schmunzelte.
Er musste auch lächeln. »Etwas Sorgen, dass es mir weh tun würde, habe ich schon.«
»Dann legst du dich nur hin und ich mache alles andere.« Nun war Sven neugierig.
Am Morgen durfte seine Tochter Lilian nicht so mit Sven toben wie sonst. Sie lag mit Einar neben ihm, und Sven erzählte ihnen von den Delfinen, den Freunden der Menschen. Und Lilian erzählte ihm von den beiden kleinen Mädchen, die sie nach der Kirche kennen gelernt hatte und die sie
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