Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
einer selig vor Glück. Joshua nahm seine Umgebung gar nicht richtig wahr. Er dachte nur an Adeline.
»Bei der nächsten Heimkehr wird geheiratet. Und der Urlaub muss mindestens zwei Wochen dauern, vorher ist die Hochzeitsnacht nicht vorbei.«
Sam fragte vorwitzig: »Hast du die noch nicht vorweggenommen?«
Da tauchte Joshua aus seinem Nebel auf und wurde richtig böse. »Wer meiner Adeline so etwas zutraut, dem breche ich die Knochen.« Er drohte Sam mit der Faust.
»Nun mal langsam, Joshua«, mahnte Billy. »Wir sind Freunde. Sam hat nicht Adeline etwas Schlechtes zugetraut, nur dir. Wenn du dein Temperament jetzt beherrschen kannst, umso besser. Wir freuen uns mit dir auf die Hochzeit.«
Joshua sah ein, dass er unrecht hatte. »Seid mir nicht böse. Adeline ist wunderbar. Ich möchte alles Böse von ihr fernhalten. Wenn ihr sie kennt, werdet ihr mich verstehen.«
Sven hatte beim Abschied mehr Sorgen. Wie würde seine Frau die Schwangerschaft überstehen? Würde er gesund wiederkommen oder noch schlimmer verletzt als diesmal? Er hatte vor dem Abschied mit Sabrina über ihre beiden Eltern gesprochen. Wie lange hatten sie diese prächtigen Menschen nicht gesehen.
Sabrina tauschte regelmäßig Briefe mit den Eltern, aber das war doch nicht dasselbe, als wenn sie sie und die Enkelkinder sahen. Sabrina würde auch von diesem unerwarteten Kurzurlaub berichten. Aber was war das für ein Leben, das ihm nur solche Familienepisoden erlaubte?
Sven fragte sich, ob seine Leidenschaft für die See nicht ein Irrweg war. In letzter Zeit kamen ihm öfter solche Gedanken.
Aber dann legte ihr Boot ab. Sie winkten sich zu, die Bleibenden und die Scheidenden. Ricky und Rocky jaulten, als sich das Boot immer weiter entfernte. Sven winkte, solange er Sabrina sah.
Dann wuchs die Liberty vor ihnen empor. Die Pfeifen schrillten. Sven war wieder Kapitän.
Sie passierten Kap May im letzten Abendlicht.
»Nehmen Sie bitte Kurs Nordwest auf den Atlantik hinaus und kürzen Sie die Segel. So werden wir die Enterprise am ehesten finden«, ordnete Sven an.
Leutnant Potter bestätigte den Befehl.
Aber da kam eine Meldung vom Ausguck: »Kanonendonner voraus!«
Sven schickte den diensthabenden Midshipman mit einer Sprechtrompete zum Bug.
Nach kurzer Zeit kam er zurück: »Sir, zwei Schiffe im Gefecht. Eines mit größerem Kaliber, das andere mit kleinerem. Der Lärm wandert in westliche Richtung.«
Mr Potter blickte Sven fragend an, aber der überlegte noch. Dann hatte er sich entschieden. »Lassen Sie Kurs auf Nordwest zu West ändern. Die Segel bleiben stehen. Klarschiff in einer halben Stunde. Dann haben die Mannschaften gegessen, und so nahe ist das ja nicht.«
Er wandte sich zum Gehen. »Lassen Sie mich rufen, Mr Potter, wenn etwas Unerwartetes passiert. Ich bin in meiner Kajüte.«
In der Kajüte erhielt Rocky etwas zu fressen. Sven trank einen heißen Tee und aß eine Scheibe Brot mit Wurst. Dann lehnte er sich zurück und entspannte sich. Würde das eine unruhige Nacht werden?
Er hörte Rufen und Trampeln, aber kein Pfeifen und keinen Trommelschlag. Also ließ Mr Potter die Mannschaft leise zu den Waffen holen. Vorsicht ist gut!
Sven war ein wenig eingenickt, als Martin ihn weckte.
»Sir, ein Melder des Ersten!«
Der Midshipman meldete, dass man schon das Licht der Abschüsse sah. Das kleinere Schiff fliehe anscheinend vor dem größeren. Entfernung etwa zwei Meilen. Schnell abnehmend.
»Ich komme«, entschied Sven und ließ sich von Martin die warme Jacke und die Waffen geben. »Nimm Rocky mit nach unten!«
An Deck war es sehr dunkel. Nur wenige Sterne waren zu sehen. Der Mond würde später aufgehen. Sven blieb etwas stehen, um die Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann erkannte er die Gestalten an Deck und ging zu Mr Flinders, dem Ersten Leutnant.
»Konnten Sie schon etwas erkennen, Mr Flinders?«
»Ja, Sir. Der Verfolger schießt überwiegend mit dem Buggeschütz. Von Zeit zu Zeit dreht er bei und feuert eine Breitseite. Aus ihr kann man auf ein Schiff mit fünfzig Kanonen schließen, also ein Brite. Der Verfolgte antwortet bei hohem Tempo mit guter Treffgenauigkeit von zwei Kanonen am Heck. Einige Treffer beobachtet. Der Verfolgte vergrößert den Abstand.«
»Dann wollen wir sehen, dass wir hinter das Heck des Verfolgers kommen. Bitte lassen Sie noch einmal kontrollieren, Mr Flinders, dass alle Lichter gelöscht sind.«
Der Master trat zu Sven. »Sir, darf ich etwas melden?«
»Natürlich, Mr
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