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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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erzählte, dass früher Olinda die führende Stadt gewesen sei und Recife erst durch die holländische Besatzung den Konkurrenten überrundet habe. Die Holländer hätten Recife des besseren Hafens wegen vorgezogen, und ein deutscher Prinz, Moritz von Nassau, habe als Befehlshaber der Holländer das holländische Gebiet weit ins Inland ausgedehnt. Eine Brücke in Recife sei nach ihm benannt.
    Dann fuhren sie ins benachbarte Olinda, das auf einem kleinen Hügel gebaut worden war. Olinda heißt auf Portugiesisch »Wie Schön!« – »Das soll der Gründer der Stadt ausgerufen haben, als er die Landschaft mit den Hügeln und dem Meer im Hintergrund gesehen hat«, erklärte die Frau des Konsuls.
    Die reichen Villen der Altstadt und die Kathedrale gefielen auch den Besuchern. »Das war eine der schönsten Stadtbesichtigungen, die wir erlebt haben«, sagten sie der Frau des Konsuls und luden sie zu einem Kaffee in ein Restaurant ihrer Wahl ein. Auch hier traf ihre Führerin die rechte Wahl. Sie plauderte mit Blick auf eine belebte Brücke, den Fluss und den Hafen. Die Frau des Konsuls bedauerte, dass sie nicht nach Rio de Janeiro segelten, beneidete sie aber um die Tour nach Indien.
    Recife konnte Sven in den nächsten zwei Tagen als angenehmen Aufenthalt verbuchen. Ein Mitarbeiter des Hafenkapitäns berichtete ihm vom Einlaufen der Brigg des Kapitäns Patata.
    »Ich habe ihn zunächst nach dem Jungen befragt, den Sie uns übergeben haben, Sir. Er behauptete, ihn nicht zu kennen. Dann haben meine Helfer ihm den Jungen gezeigt. Der Kapitän sperrte Mund und Nase auf und schlug ein Kreuz. Wir haben dann sein Schiff durchsucht und drei gefesselte Matrosen gefunden. Das waren Matrosen, die protestiert hatten, als er den Jungen ins Wasser warf, weil sie die pädophilen Neigungen des Kapitäns nicht länger ertragen wollten. Die anderen hatten sie auf Befehl des Kapitäns niedergeschlagen und eine Belohnung kassiert. Sie sollten beim Auslaufen im Hafen zurückgelassen werden. Der Kapitän sitzt jetzt im Gefängnis.«
    Sven äußerte seine Befriedigung und vergewisserte sich, dass auch die fünf Saboteure nach ihrer Prügelstrafe noch unter Beobachtung der Polizei waren.
    »Sie werden die vierzig Peitschenhiebe wohl nicht so leicht vergessen, Sir«, versicherte ihm der Mitarbeiter des Hafenkapitäns. »Sie erholen sich langsam und wir haben ihnen auch einen britischen Priester geschickt, der ihnen ins Gewissen redet. Sie sollen sehr böse auf ihren Auftraggeber sein.«
    »Sie sollten lieber auf sich selbst böse sein, dass sie einen solchen Auftrag ausführen wollten«, beschloss Sven die Unterredung und bedankte sich für die Hilfe.
    Sven musste einen Nachmittag opfern, um in Recife Partner für die Schiffe der Reederei Bradwick zu suchen, die nach ihnen diese Route segelten. Was dem Schiff auch zugestoßen sein mochte, der Kapitän sollte wissen, an welche Werft, welches Hospital, welche Kaufleute und Behörden er sich wenden konnte.
    Daher ließ sich Sven mit dem Zahlmeister sowie Walter und einem Korporal ihrer Seesoldaten von Adresse zu Adresse fahren, die ihm der Hafenkapitän sowie der Konsul empfohlen hatten.
    Sabrina erkundete derweil mit Elizabeth und den Kindern die Altstadt zu Fuß. Sam, Ben, Hans und ein Seesoldat waren zu ihrem Schutz abgeordnet. Die Kinder fanden in dem lebhaften Viertel viel zu bestaunen. Da waren die vielen Schnitzereien aus exotischen Hölzern, die unbekannten Früchte und Gemüsesorten. Vor allem aber begeisterten sie die Volieren mit fremden Vögeln und die Käfige mit Affen, die einige Hausbesitzer in ihren Vorgärten hatten.
    »Sieh doch nur, Mama, die bunten Vögel! Schau doch nur dieses Äffchen, wie es sich krault!«, riefen sie immer wieder. Und Sabrina bemühte sich, die Tiere zu benennen, die sie von Abbildungen her in Erinnerung hatte. Aber sie wurden auch erschreckt, als ein fremder Junge, der sich an Sabrina herangeschlichen hatte, plötzlich laut aufschrie, weil Sam seinen Arm fast zerquetschte.
    »Er wollte in Ihre Tasche greifen, Mrs Larsson. Was sollen wir mit ihm anfangen?«
    »Drücken Sie ihm noch die andere Hand, Mr Root, dann kann er eine Weile nicht stehlen. Lassen Sie ihn dann laufen, sonst haben wir mehr Ärger, als die Sache lohnt. Und vielen Dank für Ihre Wachsamkeit.«
    Sie passten jetzt besser auf, aber das nächste Kind, das sich ihnen näherte, schenkte den Kindern eine kleine Schnitzerei und wurde von Sabrina mit einem Geldstück belohnt. Sabrina konnte etwas

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