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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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ausgepeitscht.«
    Aber dann bewunderten sie mit ihren Kindern die vorübergleitenden Flussufer. Sie sahen, wie die Wälder von Siedlungen unterbrochen wurden. Dann gabelte sich der Fluss. Voraus tauchte der Hafen auf und ein kleines Häusermeer von Hütten und Steinbauten auf mehreren Inseln, die durch Brücken verbunden waren.
    »Ich muss zuerst zur Hafenkommandantur, Sabrina. Inzwischen wird Sam für uns Kutschen suchen, und dann können wir eine Stadtrundfahrt unternehmen.«
    Ein Spanisch sprechender Maat und sein Schreiber Nat Zander begleiteten Sven sowie Walter und Ben. Der Hafenkapitän war ein Mestize mit großem schwarzem Schnurrbart. Er begrüßte Sven mit gewaltigem Wortschwall, sodass der Maat kaum alles übersetzen konnte. Kern der Begrüßung war, dass er sich freue, dass so ein großes amerikanisches Schiff den Hafen anlaufe. Er hoffe, dass sich für beide Seiten gute Geschäfte ergäben.
    Sven bat um Entschuldigung, dass er zunächst der Hafenkommandantur mit einer Anzeige Mühe und Ärger bereiten müsse. Dann berichtete er von dem Jungen, der angab, über Bord geworfen worden zu sein. Wir haben den Kutter gesehen. Er wird heute noch einlaufen. Er heißt Santa Margetta .«
    Der Hafenkapitän wiederholte den Namen mehrere Male leise und schien zu überlegen. »Ja«, sagte er schließlich. »Mit dem Schiff hatten wir schon einmal zu tun.« Dann öffnete er die Tür und forderte vom Schreiber die Akte über die Santa Margetta .
    Er schlug sie auf, blätterte und rief: »Wusste ich es doch! Vor zwei Jahren gab es einen Vorfall. Von einem anderen Schiff wollten sie beobachtet haben, wie ein Kind vom Ufer entführt wurde. Wir konnten aber kein Kind finden. Der Kapitän hieß Joseph Patata.«
    Sven übergab dem Hafenkapitän die Unterlagen und der sagte zu, dass er den Fall genau untersuchen werde. Das Kind könne dem Hafenarzt übergeben werden. Der werde auch für einen weiteren Aufenthalt im Waisenheim oder bei Adoptiveltern sorgen. Nachdem er Sven auf Anfrage noch Namen und Adresse des spanischen Konsuls genannt hatte, war das Gespräch beendet.
    Sven machte sich mit seinen Gefährten auf den Weg zum Konsul. Er hatte Glück und traf ihn an. Es war ein Amerikaner, der mit breitem Südstaatenakzent sprach und seit zwei Jahrzehnten in Südamerika wohnte.
    »Ich bin nach Recife gekommen, weil ich mich in die Tochter einer brasilianischen Familie verliebte, die zu Besuch in Savannah war. Ich habe die Tochter geheiratet und die Firma meines Schwiegervaters übernommen. Ich bin hier als Holzhändler sehr zufrieden. Wollen Sie nach Indien, Herr Kapitän?«
    Sven bejahte und berichtete dem Konsul von dem Sabotageversuch. »Ich bitte auch um Ihren Rat, Herr Konsul. Da meine Familie an Bord ist, möchte ich so schwere Bestrafungen nicht auf dem Schiff vornehmen. Man könnte die Saboteure an Land auspeitschen oder sie dem Gefängnis übergeben. Was raten Sie?«
    »Wenn Sie sie nicht aufhängen wollen, bleibt nur das Auspeitschen, denn für eine Gefängniseinweisung haben Sie keine Rechtsmittel. Wenn Sie die Jungfernreise Ihres Schiffes nicht mit so harten Strafen belasten wollen, dann empfehle ich eine Herberge hier in der Nähe. Der Hof ist groß genug für eine Auspeitschung, und der Wirt ist ein energischer Kerl, der mit den Bestraften auch fertig wird, so lange sie ihre Wunden ausheilen müssen.«
    Sven war mit dieser Auskunft sehr zufrieden und sagte, er müsse nun gehen und mit seiner Familie eine Stadtrundfahrt unternehmen.
    »Halt! Langsam, Herr Kapitän. So kann ich Sie nicht gehen lassen. Meine Frau würde es mir nicht verzeihen. Sie ist eine begeisterte Stadtführerin. Keinen Besucher aus Nordamerika darf ich gehen lassen, ohne dass sie ihm Recife und Olinda gezeigt hätte. Warten Sie! Ich lasse sie rufen.«
    Die Familie Larsson erlebte in den nächsten zwei Stunden die unterhaltsamste Stadtführung, die man sich denken kann. Die Frau des Konsuls sprach recht gut Englisch, sodass sich auch die Kinder mit Fragen hervortrauten. Sie sprach über die Geschichte der Städte, von denen Olinda zwei Jahre früher gegründet worden war. Sie zeigte ihnen das Fort der fünf Brücken in Recife und erklärte, dass man die kleinen Fischerkanus Jangadas nenne.
    Die Frau des Konsuls war lebhaft und attraktiv. Sie wirkte auf Sabrina und Sven sehr sympathisch. Die Frau hatte selbst zwei Töchter und ging auch sehr nett auf die Larsson-Kinder ein und wies sie darauf hin, womit die Kinder hier in den Straßen spielten. Sie

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