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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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»Gnädige Frau, da hat mein ehemaliger Deckoffizier aber eine reizvolle Gattin gefunden«, begrüßte er Sabrina und deutete einen Handkuss an.
    »Hätten Sie ihm das nicht zugetraut, Herr Kommodore? Er hat von Ihnen immer als einem sehr fairen und gerechten Kommandeur erzählt.«
    »Nun, ich habe ihn mehr als Seemann, denn als Heiratskandidaten gesehen. Und mit einem Seemann verbindet unsereins nicht gerade den Wunsch-Ehemann.«
    »Ich kann Sie beruhigen, Mr Norman. Er verfügt über Talente in beiden Bereichen, sehr zum Gefallen unserer Familie. Das ist unsere Tochter Lilian.«
    Der Kommodore beugte sich freundlich zu Lilian hinab und ergriff ihre Hand. »Du hast die Schönheit deiner Mutter geerbt. Wie gefällt es dir auf dem Schiff?«
    »Recht gut, Herr Kommodore. Aber wenn wir wochenlang kein Land sehen, wird es schon ein wenig langweilig.«
    Der Kommodore lachte. »Wenn du immer auf Seeleute aufpassen müsstest, würdest du das anders empfinden.«
    »Unsere Söhne Einar, sechs Jahre alt, und Henry, vier Jahre alt«, stellte Sven vor.
    Mr Norman schüttelte beiden freundlich die Hand und fragte: »Na, wollt ihr auch Kapitän werden wie euer Vater?«
    »Er ist jetzt auch Kommodore, aber ich will Reeder werden, Sir«, antwortete Einar.
    Und Henry meldete sich gleich danach: »Ich will so ein Bootsmann werden wie Joshua.«
    »Kenne ich den auch?«, fragte der Kommodore Sven.
    »Das ist der farbige Riese, der bei unserem Quartett war. Er hieß damals Joseph Paulus.«
    »Ja, ich erinnere mich. Dann musst du aber noch wachsen, Henry. Und dir danke ich, dass du mir das mit dem Kommodore gesagt hast, Einar. Ich kenne mich in amerikanischen Uniformen nicht so gut aus.«
    Er wandte sich Sabrina und Sven zu. »Ich freue mich, dass ich nun auch die Familie Larsson kennengelernt habe, und hoffe, wir werden uns noch häufiger sehen, zuerst sicher in Kapstadt.«
    »Aber zuerst gehen wir noch in unsere Kajüte, Herr Kommodore, damit Sie sich etwas erfrischen können«, übernahm Sabrina das Kommando.

Der unbekannte Ozean
(Februar bis Mai 1784)
    Die Kinder und alle dienstfreien Matrosen starrten noch dem Kutter hinterher, der Kommodore Norman zurück zum britischen Konvoi brachte, da erschallten die Kommandos zum Segelsetzen und die Pfeifen der Maate schrillten. Im Nu wuchsen an allen Masten und Rahen die Segel. Die Spirit nahm Fahrt auf und änderte den Kurs. Und immer rief ein Offizier oder Maat einen Befehl und Segel wurden nachgetrimmt.
    Sabrina wunderte sich und wandte sich an Sven: »Warum haben wir es auf einmal so eilig, Sven? Wir sind doch bald in Kapstadt, und ich sehe kein Unwetter.«
    »Wir wollen mindestens einen Tag vor den Briten dort ankommen, Liebste. Da müssen wir uns ein wenig sputen.«
    Wie immer, wenn sich die Eltern unterhielten, hatte mindestens eines der Kinder die Ohren gespitzt. »Warum wollt ihr einen Tag vor dem Konvoi ankommen, Daddy?«, fragte Einar.
    »Na, überlegt mal, ihr drei. Was könnte es für einen Vorteil haben, wenn unser Schiff gewisse Zeit vor den anderen zwölf ankommt?«
    »Wir können uns die besten Plätze aussuchen!«, krähte Henry hinaus.
    Sven nickte. »Das könnte ein Grund sein, aber in der Bucht von Kapstadt gibt es genug gute Plätze für alle. Was fällt euch sonst ein?«
    Die Kinder sahen sich an und zuckten mit den Schultern. »Alkohol haben die sicher genug. Da kann keiner dem anderen alles wegtrinken. Mir fällt sonst nichts ein«, gestand Lilian.
    Sven sah sie an. »Was wollen wir denn in Kapstadt außer Alkohol trinken, besichtigen und ausruhen? Überlegt doch mal!«
    »Frischfleisch, Obst und Gemüse kaufen«, fiel Lilian ein.
    »Wasser übernehmen!«, ergänzte Einar.
    »Nun überlegt mal, was machen die Händler, wenn sie ein Schiff einlaufen sehen, und wie reagieren sie, wenn dreizehn Schiffe auf einmal kommen?«
    Lilian und Einar riefen fast im Chor: »Sie erhöhen die Preise, wenn so viele kommen. Die wollen ja so viel haben, da werden alle etwas los!«
    »Na bitte! Ihr seid ja doch schlau. Wenn sich die Kunden um die Ware drängeln, wird sie teurer. Wenn aber kaum ein Kunde da ist, muss sich der Händler mühen, Ware umzusetzen, und dann lässt er auch mal im Preis etwas nach. Darum beeilen wir uns.«
    Sabrina war der Diskussion schmunzelnd gefolgt und umfasste ihre Kinder. »Und wir müssen uns in den Straßen nicht so drängeln, wenn wir etwas besichtigen wollen, nicht wahr?«
    Zwei Matrosen, die in der Nähe Segel ausbesserten, hatten die Unterhaltung

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