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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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zu prahlen. Er hatte die letzte Bemerkung jedoch nicht richtig verstanden und sagte, der Hafen werde auch Venedig genannt. Das glaubte ihm seine Schwester Lilian nicht, die schon in Erdkunde unterrichtet wurde. »Venedig liegt am Mittelmeer. Hier ist aber Südamerika.«
    Sabrina schlichtete den Streit, denn sie hatte Bücher über Brasilien und Recife gelesen. »Recife wird wegen seiner vielen Brücken mit Venedig verglichen. Aber es bleibt Recife. Venedig liegt am Mittelmeer, das hat sich Lilian gut gemerkt.«
    Hans Maier stieg hinab, um das unterste Deck zu kontrollieren. Er schob das Brett ein wenig beiseite und erstarrte vor Schreck. Eine der Ölflaschen fehlte. Aber es hatte doch niemand gemeldet, dass einer der Verdächtigen nach unten gegangen sei. Nach dem ersten Schreck rannte er schnell zum Pulverversteck. Beinahe hätte er sich wieder den Kopf gestoßen.
    Schon als er das Brett ein wenig angehoben hatte, entdeckte er, dass beide Pulversäcke fehlten. Er fluchte leise vor sich hin. Die konnten doch nicht das Schiff in die Luft sprengen, wenn sie selbst noch drauf waren? Sollten sie alle in die Luft fliegen?
    Hans nahm sich zusammen und suchte den Raum über der Bilge von vorn bis hinten ab. Er hob die Lampe und ließ seine Augen von einer Seite zur anderen wandern und roch auch immer wieder. Hier stank es etwas nach Öl. Er schaute noch sorgfältiger. Dort unten ragte etwas aus dem Holz. Er duckte sich. Ein Loch war in ein Brett gebohrt, und ein kleines Stück Lunte ragte heraus. Aber die Lunte brannte nicht. Hans drehte sich um und rannte den Niedergang hinauf.
    Oben blickte er sich hastig um. Dort stand Sam. Er lief zu ihm. »Maat Root«, meldete er leise. »Die unteren Verstecke sind zum Teil ausgeräumt. Eine Ölflasche und beide Pulversäcke fehlen. Über der Bilge habe ich im Bodenbrett einer Proviantkammer ein Loch mit einer nicht gezündeten Lunte entdeckt.«
    Sam besann sich nicht lange. »Los, komm! Ich will es sehen!«
    Hans lief voraus und Sam folgte. Im Schein der Lampe, die Hans hielt, sah auch Sam sofort das Loch mit der Lunte. »Hol sofort den Zahlmeister oder seinen Gehilfen mit den Schlüsseln für die Kammern. Sag: ›Gefahr im Verzug!‹, wenn sie zögern.«
    »Was ist denn los?«, schimpfte der Zahlmeister, als er angerannt kam. »Bitte, Sir, schließen Sie die Kammer auf, dann zeige ich es Ihnen«, antwortete Sam.
    In der Kammer lagerten Mehlsäcke und Salzfässer. Sam ging schnell zu der einen Ecke und ließ Hans leuchten. Da lagen vor ihnen zwei aufgeschnittene Pulversäcke, und die Lunte verschwand in dem herausgeschütteten Pulver. Die nahe stehenden Mehlsäcke waren ölgetränkt.
    »Wir wären eine halbe Stunde nach dem Anzünden der Lunte in die Luft geflogen«, stieß Sam hervor.
    »Wer macht denn so was? Wir sind doch auf See!«, schimpfte der Zahlmeister.
    »Aber das Land ist in Sicht, und kurz vor dem Anlegen kann man zünden und dann ist man an Land«, erklärte Sam. »Ich melde es sofort dem Kommodore. Können Sie bitte mit Hans hier warten, Sir?«
    »Der Kommodore kommt, aber er wollte nicht, dass man uns beide hier heruntergehen sieht«, meldete er kurz darauf. Dann kam Sven und ließ sich alles zeigen.
    »Da waren sie doch gerissener, als wir dachten. Oder einer der Beobachter hat nicht aufgepasst. Wir müssen alle Hans dankbar sein, dass er das entdeckt hat. Mr Root, Sie holen sich Walter und Ben, nehmen alle drei Pistolen und Entermesser mit, verstecken sich dort und dort und warten, bis die Banditen kommen. Lange kann es ja nicht mehr dauern. Sie gehen jetzt alle unauffällig nach oben und ich warte, bis Mr Root mit den beiden kommt. Ich schau mich noch ein wenig um. Hans, gib mir deine Lampe.«
    »Die reden vor jedem Landgang dasselbe. Man solle nicht allein in die Nebenstraßen gehen. Es gäbe viele Taschendiebe, und es werde auch viel gemordet. Die Nutten sollen fast alle krank sein. Am besten fasse man keine an. Und wenn es sein müsse, dann nur in einem sauberen Bordell. Und wer soll die Nummer dort bezahlen?«, schimpfte ein Matrose zu seinem Kameraden.
    »Du«, antwortete der. »In Philadelphia haben sie so was nicht gesagt. Und von den Häfen in Südamerika habe ich das schon oft gehört. Ich werde mich vorsehen.«
    »Und watt machst de mit den Nutten?«
    »Das weiß ich auch noch nicht. Aber von der Straße hole ich mir keine. Ich spare doch nicht bei der Nutte, um das Geld nachher unserm Schiffarzt zu zahlen, wenn der Pimmel Eiter spuckt. Und die Schmerzen

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