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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Piraten unüberwindlich. Die Maate trieben die Kanoniere an. Die Offiziere riefen neue Ziele aus. Und die Kanonen krachten unaufhörlich.
    Die sinkenden Dhaus hatten einige Boote ausgesetzt, die nun auch auf die Spirit zustrebten. Aber ihre Kanonen hatten wieder Treffer erzielt. Noch eine Dhau war manövrierunfähig.
    Dann schlugen auch auf der Spirit die ersten Treffer ein. Holzsplitter fegten umher. Menschen schrien ihren Schmerz hinaus. Eine Kanone war getroffen. Matrosen rannten und zogen die Verwundeten zum Niedergang. Sie rückten die Kanone wieder zurecht und schossen erneut.
    Jetzt waren fünf Dhaus mindestens vorläufig ausgeschaltet. Piraten schwammen im Wasser. Aber zwei Dhaus kamen immer näher. Sie waren weniger als hundert Meter entfernt.
    »Deckgeschütze Traubengeschosse laden!«, befahl Sven. »Auf die Decks zielen!«
    Jetzt mussten sie die feindlichen Besatzungen dezimieren, sonst würden die entern. Kapitän Bauer lief umher, um die Abwehr von Enterern noch besser vorzubereiten. Die Scharfschützen der Seesoldaten griffen mit ihren Rifles in den Kampf ein.
    Sven hatte Rocky hinter den Hauptmast geschickt, damit der Hund in Deckung war. Da lag er nun, den Kopf auf die Pfoten gedrückt und gepeinigt von dem für ihn unerträglichen Krach.
    Sven schlug etwas gegen die Schulter. Er schrie vor Schmerz, aber als er nachfasste, merkte er, dass ihn nur ein Stück der Reling getroffen hatte. Nur eine Prellung. Er konzentrierte sich wieder auf die Dhaus. Eine war nur noch vierzig Meter entfernt. Die zweite hatte ihre Masten verloren. Einige Piraten versuchten, ihr Schiff mit Paddeln näher an den Gegner heranzubringen.
    Sven befahl: »Handgranaten bereit!« Seesoldaten schleppten die Eisenkisten aus der Deckung und öffneten sie. Alle Kanonen feuerten jetzt auf die eine Dhau, die noch intakt schien. Nur wenige Piraten standen noch an Deck. Die anderen waren niedergemäht oder hatten sich hingeworfen.
    Die ersten Handgranaten wurden geworfen. Zwei landeten auf dem Deck der Dhau und explodierten im hellen Feuerschein. Man sah, wie die Körper durcheinanderwirbelten.
    Aber dann krachte der Bug der Dhau in den Rumpf der Spirit . Sven schoss der Gedanke durch den Kopf, welche Angst Sabrina und die Kinder auszustehen hätten. Dann stürzte er zur Reling. Dort standen Seesoldaten und Matrosen, schossen mit Drehbassen und Blunderbüchsen. Aber auch Enterdraggen flogen und krallten sich an ihrer Reling fest. Matrosen liefen hinzu und schlugen einige der an den Draggen befestigten Seile entzwei.
    Doch an einigen Stellen tauchten über der Reling brüllende Piraten auf und schwangen ihre Schwerter. So verbissene und fanatische Gegner hatte Sven selten erlebt. Er zog seine Pistole, spannte sie und schoss einen Piraten nieder, der auf ihn zukam. Aber es folgten andere nach.
    Schwerter krachten aneinander. Sven schoss mit seinem zweiten Lauf einen weiteren Piraten zusammen, der einem Kanonier sein Schwert in den Rücken rammen wollte. Sam kämpfte mit seiner Hellebarde gleich zwei Piraten nieder. Und dann stiegen keine Piraten mehr über die Reling.
    »Handgranaten auf die Dhau!«, brüllte Sven. Einige Kanonen schossen wieder zur zweiten Dhau, die in zwanzig Meter Entfernung zu ihnen herankroch. Die Piraten schossen mit ihren Musketen. Kugeln flogen um sie herum. Verwundete fielen an Deck und wurden weggezogen.
    Doch dann flog die zweite Dhau in die Luft. Ein Treffer hatte wohl in ihre Pulverkammer eingeschlagen. Das musste das Ende sein. Das halbe Dutzend Boote, das in hundert Meter Entfernung heranruderte, würde die Spirit nicht mehr ernsthaft gefährden. Wie zur Bestätigung des Gedankens wurden zwei Boote getroffen und versanken im Meer.
    Die Dhau, die sie gerammt hatte, trieb ab. »Beschießt sie mit Leuchtraketen, sobald sie vom Heck freikommt!«, rief Sven.
    Als ihre Kanonen die restlichen Boote zertrümmerten, fing die letzte Dhau hinter ihrem Heck Feuer. Es war vorbei!
    Sven atmete tief durch und spürte wieder den Schmerz in seiner linken Schulter. Er erinnerte ihn an das, was noch zu tun war. »Feuer einstellen. Deck absuchen! Rumpf kontrollieren!«, befahl er mit lauter Stimme.
    Er sah Ben Gibson in seiner Nähe. »Geh nach unten und sag meiner Frau, sie könne mit den Kindern wieder in ihre Räume. Der Angriff ist abgeschlagen. Ich bin gesund. Hans Maier soll dir helfen, sie wieder nach oben zu bringen.«
    Der Kanonendonner war verhallt, aber das Wimmern und Schreien der Verwundeten war noch zu hören.

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