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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Delfine gesehen, die hinten dicht bei ihren Müttern schwimmen und deren Bewegungen nachahmen?«
    Ja, die Kinder hatten sie gesehen, aber Sabrina entdeckte sie erst nach dem Hinweis. »Es berührt einen so seltsam, wenn man kleinen Nachwuchs mit den Müttern sieht. Man spürt diese Wunder der Fortpflanzung«, sagte sie und sah Sven so eigenartig an.
    Aber das sahen die Kinder wohl anders und zeigten auf die Delfine, die am höchsten aus dem Wasser sprangen.
    Und dann kam ein Fischerboot in Sicht, in dem sie gerade die Netze aufzogen. Im Licht der Sonne schimmerte es in den Netzen silbrig. »Die haben aber viel gefangen!«, staunte Henry, der das dumpfe Pochen in seiner Nase vergessen hatte. Und dann kam Kapitän Bauer, scherzte mit den Kindern und plauderte ein wenig mit Sabrina über den Ball.
    »Die Briten wollen auch in Mahe auf den Seychellen einen Ball feiern, hat mir ein Kapitän erzählt. Hoffentlich wird es wieder so unterhaltend. Von den paar Inselbewohnern können wir dort aber nicht viel erwarten. Es war ein Glück, dass Sie in Kapstadt die Mortons getroffen haben.«
    »Ja«, bestätigte Sabrina, »das sind liebe und unterhaltsame Menschen. Da haben wir etwas, worauf wir uns auf der Rückfahrt freuen können.«
    Sie segelten in den nächsten Tagen etwas langsamer, bis sie dann am sechsten Tag gegen Mittag die Segel des Konvois achteraus auftauchen sahen.
    »Nun können wir endlich wieder alle Segel setzen«, sagte Sven zu Kapitän Bauer. »Wenn wir jetzt bald die Straße von Madagaskar erreichen und Piraten uns angreifen wollen, fühlt man sich mit dieser Flotte im Rücken doch sicherer. Haben Sie der Mannschaft inzwischen das Kapstädter Lotterleben wieder austreiben können?«
    Es habe einige Mühe gekostet, versicherte Kapitän Bauer, aber inzwischen arbeiteten und schössen sie wieder mit den alten Standards. Einige hatten sich wohl auch in Kapstadt furchtbar mit den Briten geprügelt.
    So verging Tag um Tag. An Steuerbord sahen sie weitab die Hügel der großen Insel Madagaskar liegen. Mr White erzählte ihnen, dass dort keine Giftschlangen lebten, aber auch keine Affen. »Dafür könntet ihr dort Lemuren sehen, die es nur auf Madagaskar gibt. Das sind katzenartige Tiere mit sehr langem Schwanz und Hundeschnauze. Sie sind kleiner als euer Rocky und nicht gefährlich, wenn man sie nicht reizt.«
    Kapitän Bauer und Sven hatten in ihren Handbüchern nicht viel über die Insel gefunden. Gewiss, sie war bis vor etwa zwanzig Jahren ein Zentrum der Piraterie gewesen. Es hatte dort Königreiche der Piraten gegeben. Aber das war Vergangenheit und im Welthandel spielte die Insel nur eine sehr untergeordnete Rolle. Keine der Großmächte hatte sie bis jetzt beansprucht.
    Sabrina bemerkte, dass die Stimmung in der Mannschaft gespannter war, seit sie im Kanal von Madagaskar segelten. Die kleineren Fischerboote oder die Dhaus, denen sie begegneten, wurden viel sorgfältiger als sonst beobachtet. Die Offiziere kontrollierten auch viel öfter, ob die Wachen ihre Arbeit sorgfältig ausführten, als im Atlantik. Nachts waren mehr Ausgucke auf Posten. Aber bisher hatten sie nichts Verdächtiges entdeckt.
    Sabrina wies Sven darauf hin, dass mehrere Dhaus aus verschiedenen Richtungen einem Ort zustrebten, der an der ihnen abgewandten Seite des Festlandes liegen müsse. »Gibt es dort einen größeren Hafen?«
    Sven überlegte kurz. »Sie werden auf Sansibar zusteuern, einen Handelshafen auf einer kleineren Insel dicht vor Afrikas Küste. Der Hafen gehört zum Besitz des Sultans von Osman.«
    »So weit südlich an Afrikas Küste herrschen noch die Araber!«, staunte Sabrina.
    Am nächsten Tag wollten die Kinder früher an Deck als sonst. Die Mannschaften trainierten Hornpipe, den Seemannstanz. Am Nachmittag sollte ein Wettbewerb stattfinden, und für den besten Tänzer hatte Sven zwei Dollar ausgelobt.
    Sabrina verstand, dass die Kinder den teilweise tollkühnen akrobatischen Vorstellungen der Matrosen zusehen wollten. Aber sie hatte mit Elizabeth dann große Mühe, Einar und Henry von den Nachahmungen abzuhalten. Beide Kinder hatten schon jede Menge blaue Flecken davongetragen, und wer weiß, vielleicht könnten sie sich Arme oder Beine brechen. Das Deck war hart.
    Aber die Darbietungen an Deck waren zunächst noch verhalten. Ein Teil der Matrosen hatte Dienst und der Geiger spielte auch noch nicht auf seiner Fiedel. Die Kinder schauten eine Weile eher gelangweilt zu, wie ein Matrose Kobolz schoss und ein anderer aus dem

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