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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Matrosen gingen umher, schafften die Verwundeten ins Lazarett. Die eigenen Toten legten sie zur Seite. Die toten Piraten warfen sie über Bord.
    Ein Schiffsjunge wollte den Teil einer abgeschossenen Rah ins Meer werfen. »Bist du bekloppt!«, hielt ein Matrose ihn zurück. »Das braucht der Schiffskoch oder siehst du hier Holz auf dem Meer wachsen?«
    Kapitän Bauer kam zu Sven. Er trug einen Verband um die Stirn. »Wir haben acht Tote und etwa zwanzig Verletzte. Die Schäden am Schiff sind unerheblich. Unsere Männer haben sich ausgezeichnet gehalten. Wie geht es dir?«
    »Nur eine Prellung an der linken Schulter. Und was ist mit deinem Kopf, Karl?«
    »Nur eine Schramme an der Stirn. Du weißt doch, Sven, ich hab einen Eisenschädel.«
    Sven lachte. »Nur manchmal, mein Freund. Ich schau mal nach meiner Familie.«
    »Sag ihnen aber, sie sollen bitte noch nicht an Deck kommen. Die Kinder brauchen das Blut nicht zu sehen, und sie würden nur beim Aufräumen stören.«
    Dann krachten Musketenschüsse. Sie wandten sich erstaunt um. Ein Schiff des britischen Konvois hatte die Kampfstätte erreicht und schoss auf Piraten, die im Wasser trieben.
    »Retten lassen die sich doch nicht«, kommentierte Kapitän Bauer.
    Sven nickte. »Schick bitte Mr Bergson zum Kommodore, damit er ihm kurz Bericht erstattet. Wir segeln dann hinter dem Konvoi.«
    In der Hütte umarmte Sven seine Sabrina und die Kinder. Er stöhnte etwas, als Einar zu sehr seine linke Schulter drückte. »Bist du verletzt?«, fragte Sabrina besorgt.
    »Nur eine Prellung«, beruhigte Sven. »Wir sind gut davongekommen. Nur acht Tote und etwa zwanzig Verwundete. Die Piraten haben mindestens fünfhundert Mann verloren. Wenn es richtig hell wird, könnt ihr euch noch einmal umsehen. Aber jetzt bleibt bitte in den Kajüten. Ich könnte einen Kaffee gebrauchen.«
    Auf dem Schiff des britischen Kommodore hatten sich die Passagiere in der Morgendämmerung schaudernd das Schlachtfeld angesehen und saßen jetzt beim Frühstück. Der Kommodore kam hinzu und entschuldigte sich, weil er erst noch die Meldung des amerikanischen Ersten Leutnants entgegennehmen musste.
    »Hat der Amerikaner starke Verluste?«, fragte eine der Damen.
    »Nur acht Tote und etwa zwanzig Verwundete, so wurde mir gemeldet. Das ist in Anbetracht der Zahl der Angreifer ein geringer Blutzoll«, antwortete der Kommodore.
    Einer der höheren Kolonialbeamten, die aus dem Urlaub nach Indien zurückkehrten, schaltete sich in das Gespräch ein. »Den Wrackteilen nach müssen es sechs bis acht Dhaus gewesen sein, die den Amerikaner in der Nacht überfielen. Da haben die sich wirklich respektabel geschlagen. Dieser Mr Larsson muss ein ausgezeichneter Kommandeur sein, sonst hätte es schlimm enden können.«
    Der Kommodore nickte und aß seinen Toast auf. »Mir wurde berichtet, dass sie aufmerksam wurden, als eine Dhau bei Anbruch des Abends vor ihnen davonsegelte. Dann sahen sie kurz Lichtsignale und sind in Erwartung einer Falle ausgewichen. Als sie im Schein ihrer Leuchtraketen die Dhaus erkannten, haben sie schnell und treffsicher geschossen. Die Amerikaner haben eine gut gedrillte Mannschaft. Ihr Kommodore und ihr Kapitän haben auf einem meiner Schiffe gedient.«
    Die Tischrunde war überrascht. »Wieso denn das?«, fragten einige überrascht.
    Der Kommodore erzählte die Geschichte, wie vier Seeleute eines amerikanischen Handelsschiffes in einer New Yorker Kneipe schanghait und auf eine britische Fregatte gebracht worden waren.
    Auf Rückfragen einiger Damen musste er genauer erklären, dass es in Kriegszeiten nicht ungewöhnlich war, fremde Seeleute durch Betäubungsmittel im Getränk zu betäuben und dann auf ein Kriegsschiff zu verschleppen, auf dem sie zum Dienst gezwungen wurden.
    »Wir hatten dauernd Besatzungsmangel und die Wirte kriegten Prämien für jeden verschleppten Matrosen.«
    »Waren die Herren Bauer und Larsson damals noch nicht Offiziere?«
    Der Kommodore verneinte. »Es waren vier befreundete Matrosen. Der älteste von ihnen, inzwischen gefallen, war wohl diensttuender Maat, Mr Larsson hatte, wenn ich mich recht erinnere, das Examen als Steuermannsmaat bestanden, Mr Bauer war Vollmatrose, und dann war da noch ein riesiger Neger, der jetzt in Philadelphia eine Stiftung für Waisenkinder leitet, wie mir Mr Larsson berichtete.«
    »Er hat ja jetzt auch immer einen stämmigen Neger bei sich«, warf einer der Herren tadelnd ein.
    Kommodore Norton überging den Einwurf. »Als ich eine

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