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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Kinder auf.
    »Ihr habt doch gesagt, bei Flaute könnten wir die französischen Kinder besuchen«, erinnerte Einar seinen Vater.
    Sven schaute etwas gequält zu Sabrina, aber die nickte schmunzelnd. Anscheinend war sie auch an der Abwechslung interessiert.
    Er wandte sich an den Dritten Offizier. »Mr Walton, Sie würden doch sicher gerne meine Frau und die Kinder an Bord des Franzosen begleiten. Grüßen Sie Kapitän Roger von mir.«
    Mr Walton gab seine Zustimmung freudiger als sonst, und Sven erinnerte sich auf einmal, dass Walton mit einer der Damen heftig geflirtet hatte. Er ärgerte sich, dass er erst jetzt wieder daran dachte. Wenn Walton zu heftig damit fortfuhr, konnte es Ärger geben.
    Aber seine Bedenken waren verfrüht. Ein Ball ist doch etwas anderes als ein überraschender Besuch von Bord zu Bord. Die Damen waren erstaunt, die Kinder begeistert und die Männer stets gegenwärtig. Sabrina fühlte sich freundlich aufgenommen, aber es war ein Alltagsbesuch, kein Ball.
    Mr Walton war enttäuscht, dass er die distanzierte Freundlichkeit seiner Tänzerin nicht durchbrechen konnte. Allmählich verstummte er in der wenig reizvollen Diskussion über die Freuden und Leiden einer Seereise.
    Aber die Kinder waren in ihrem Element. Elizabeth und Hans Maier gerieten allmählich außer Atem durch ihr Bemühen, ihnen so nahe zu bleiben, dass sie im Notfall zugreifen konnten. Wenn ihnen ein Spiel gefiel, dann ermüdeten die Kinder einfach nicht.
    Der französische Kapitän, der ein Weilchen mit den Damen geplaudert hatte, wandte sich in seinem schnellen Französisch an Mr Walton. Der wurde aus seinen Gedanken aufgeschreckt und konnte nicht folgen. » Pardon, mon capitaine , mein Französisch ist nicht sehr gut.« Er erklärte, dass er nur zwei Jahre in der Schule Französisch gehabt hatte und es nicht oft praktizieren konnte.
    Mr Roger lächelte verständnisvoll und begann noch einmal langsam und deutlich. »Dies ist meine vierte Indienreise.« Er zeigte vier Finger und übersetzte »travel to India.« Mr Walton hatte verstanden und nickte.
    »Auf zwei dieser Reisen habe ich erlebt, dass auf eine Flaute ein Zyklon folgte.« Das hatte Mr Walton nicht verstanden. »Zyklon?«, fragte er.
    Der Kapitän erklärte: »Sie sagen ›Hurrikan‹ im Atlantik. Hier nennt man den Sturm Zyklon oder Willy.«
    Jetzt hatte Mr Walton kapiert.
    »Bitte berichten Sie Mr Larsson, er möchte aufmerksam das Barometer prüfen. Bei Sturm halten wir fünfhundert Meter Abstand.«
    Als Mr Walton Sven davon berichtete, meinte dieser tadelnd: »Mr Walton, Sie haben die Handbücher nicht sorgfältig gelesen, sonst wäre Ihnen der Ausdruck Zyklon vertraut gewesen. Es ist ein Wirbelsturm wie unser Hurrikan, der besonders häufig im Golf von Bengalen auftritt. Bitte schicken Sie Mr Wheler zu mir. Wir müssen wachsam sein.«
    Bei Mr Wheler war es die fünfte Indienreise, und er hatte drei Zyklone erlebt. »Allerdings sind sie auch ohne vorherige Flaute gekommen, Sir. Den Zusammenhang halte ich nicht für zwingend. Aber es sind gefährliche Stürme. Ich werde sofort die Vorbereitungen überprüfen und die Maate informieren, Sir.«
    »Unterscheiden sich die Wolkenformationen, die man vorher beobachten kann, wesentlich von denen beim Hurrikan, Mr Wheler?«, fragte Sven.
    Mr Wheler verneinte. »Ich werde auch die Ausgucke informieren, Sir, und Kapitän Bauer orientieren.«
    »Sehr gut, Mr Wheler. Dann kann ich ja meine Rolle als Luxuspassagier wieder aufnehmen.«
    Mr Wheler lachte.
    Am Abend war das Barometer deutlich gefallen, und am Horizont waren Wolkenberge zu sehen. Kapitän Bauer blickte Sven bedeutungsvoll an. Der meinte: »Ich werde die Familie vorbereiten«, und entfernte sich. Mr Bauer befahl, von den Booten über die Kanonen bis zu den Vorräten im Laderaum alles zu überprüfen und notfalls die Verschnürung zu verstärken.
    Sven hatte es etwas schwieriger. Er musste Sabrina die Möglichkeit eines schweren Sturmes schonender beibringen. Aber sie nahm es gelassener, als er vermutet hatte.
    »Ich war doch schon seekrank, Liebster. Da sollte es doch diesmal für mich einfacher werden.«
    Sven bestätigte, dass das üblicherweise so sei, aber man wisse es nie genau. Und man müsse sich vorbereiten. Als sie besprachen, was in ihren Räumen noch fest verstaut werden müsse, merkten auch die Kinder, dass möglicherweise ein Sturm drohe. Diese Nachricht schien sie zu begeistern. Sabrina bemerkte staunend, dass sie sich darauf freuten. Der kleine Henry

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