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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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anderen, und die holen euch.«
    Die Matrosen räumten fort, was an herabgerissenen Segeln und abgebrochenen Hölzern herumlag. Der Franzose segelte jetzt neben ihnen, und auch dort waren sie beim Aufräumen. Matrosen winkten sich zu.
    »Man ist doch immer froh, wenn man so einen Scheiß-Hurrikan überstanden hat«, meinte ein Matrose.
    »Das heißt hier Zyklon«, merkte sein Kumpel an.
    »Das ist mir doch so egal. Von mir aus kannst du auch Neptuns Furz sagen.«
    Die Wellen beruhigten sich immer mehr. Der Wind wehte wieder mit normaler Stärke. Die Spirit ersetzte die Sturmsegel durch die gewohnte Besegelung.
    Der Franzose kam näher und die Kapitäne tauschten mit Sprachrohr ihre Meldungen aus. Der Franzose hatte vier Mann verloren. Ein Geschütz war losgerissen worden, aber er brauchte keine Hilfe. Sie wünschten sich gute Reise und entfernten sich wieder voneinander.
    Auch Elizabeth probierte etwas von dem Grießbrei, den die Kinder mit Appetit aßen. »Ich habe keine Magenschmerzen«, sagte sie erleichtert. »Nun ist es wohl vorbei.«
    Sabrina hatte sich zwei Eier gemacht und aß sie genussvoll mit Brot. »Und wenn uns noch einmal ein Sturm trifft, wirst du ihn viel leichter überstehen, Elizabeth.«
    »Siehst du, mein Liebes, nun sind wir ohne neuen Sturm so weit gekommen. In zwei Tagen müssten wir Ceylon umsegeln. Dann haben wir es fast geschafft«, verkündete Sven fröhlich seiner Sabrina.
    »Was ist Ceylon?«, meldete sich unerwartet der kleine Henry.
    Sabrina strich ihm übers Haar. »Das ist die Insel an der Südspitze Indiens. Du hast noch gesagt, die sieht auf der Karte wie ein Wassertropfen aus.«
    »Ach ja, jetzt weiß ich es wieder. Ich sag es den anderen.«
    Die beiden schauten ihm schmunzelnd nach. »Er ist unser lebhaftestes Kind. Bis jetzt«, meinte Sven.
    »Du hast doch nicht etwa Pläne? Ich bin mit drei Kindern zufrieden«, wehrte Sabrina ab.
    »Liebling, manchmal geschieht etwas völlig ungeplant«, erwiderte Sven schmunzelnd. Aber dann wurde er durch Midshipman Wilberg unterbrochen, der sich vor ihm aufbaute und die Hand an den Hut legte.
    »Was gibt es, Mr Wilberg?«, fragte Sven.
    »Ein Schiff mit zwei Segeln kreuzt hart am Wind in Ost-Nord-Ost, etwa vier Meilen entfernt. Wir werden es in einer knappen Stunde passieren, Sir.«
    »Doch nicht etwa ein Pirat?«, entfuhr es Sabrina.
    »Es sieht eher nach einem europäischen Schiff aus, Madam«, beruhigte sie Mr Wilberg.
    Sven bedankte sich bei ihm und entließ ihn. »Er hat nur zu reden, wenn er gefragt wird«, brummelte Sven vor sich hin.
    »Liebster, er wollte mich doch nur beruhigen«, besänftigte ihn seine Frau.
    Nach einer guten halben Stunde wussten sie mehr. Es war eine Ghurab, ein indischer Schiffstyp mit zwei Segeln. Das Schiff wirkte in der Ordnung seiner Segel und seiner Kanonen recht europäisch. Leutnant Waller hatte zuerst vermutet, dass es eine amerikanische Flagge trug, musste sich aber vom Master belehren lassen, dass sei die Streifenflagge der Bombay-Marine.
    »Das müssen Sie uns aber etwas näher erklären, Mr Wheler«, schaltete sich Sven ein. »Darüber habe ich in unseren Büchern nichts gelesen.«
    Mr Wheler freute sich, Mittelpunkt des Interesses zu sein, und berichtete, dass die Bombay-Marine die kleine Kriegsflotte der britischen Ostindischen Kompanie sei. »Sie wurde 1612 gegründet und führt als Flagge den Gridiron, eine Flagge mit dreizehn waagerechten Streifen und einer Kombination von Georgs- und Andreaskreuz in der linken oberen Ecke. Sie ist unserer Flagge sehr ähnlich. Die Bombay-Marine hat nur etwa ein Dutzend Schiffe von Fregattengröße abwärts und dient der Piratenbekämpfung oder der Nachrichtenverbindung zum Mutterland.«
    Sven wandte sich an Kapitän Bauer: »Dann sollten wir Kapitän Roger zu uns bitten und dann den britischen Kommandanten gemeinsam zum Besuch erwarten. Würden Sie bitte die Signale veranlassen?«
    Die beiden Ostindiensegler kürzten die Segel. Kapitän Roger setzte sein Boot aus und steuerte die Spirit an. Auch die Ghurab der Bombay-Marine setzte ein Boot aus.
    Kapitän Bauer ließ die Wache antreten. Sie begrüßte kurz nacheinander Kapitän Roger und einen jungen Kommandanten der Bombay-Marine mit präsentierten Gewehren sowie Trommler- und Pfeiferklang.
    Sven empfing die Herren in seiner Kajüte. Der junge Kommandant stellte sich als Leutnant Fred Miltan vor. Er wirkte etwas distanziert. Dann servierte Martin Wein und sie tranken auf einen guten Verlauf ihrer künftigen

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