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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Planken und dankte Allah für die Hilfe.
    Sabrina erklärte den Kindern flüsternd, dass der Mann Muslim sei. »Ihr wisst doch, wie deren Gott heißt?«
    »Allah – und Mohammed ist sein Prophet«, sagte Einar leise.
    Und dann hörte sie aus den Übersetzungen ihres Inders, dass die Dhau gestern Abend von einem Sturm so unglücklich gestreift worden war, dass sie umschlug. Die Araber waren Arbeiter auf einer Werft in Madras, die in ihr Heimatdorf geeilt waren, weil ein heiliger Mann beigesetzt werden sollte. Nun wollten sie zurück zu ihrer Arbeit, als das Unglück geschah. Vier sollten ertrunken sein.
    Als Sven zu seiner Familie kam, berichteten die Kinder voller Anteilnahme vom Schicksal der armen Männer. Aber Sven schien gar nicht betroffen, sondern musterte immer wieder eher misstrauisch die Geretteten, die vom Schiffsarzt und seinen Gehilfen untersucht wurden. Der Mann mit dem Turban bat um Verständnis, dass sie sich als Muslime nicht entblößen könnten.
    Sven winkte Sabrina zur Seite. »Wenn du einen Entersäbel am Körper verbergen müsstest, wo würdest du ihn verstecken?«, fragte er leise.
    Sie sah ihn erschrocken an. Er nickte. »So einen großen, wie ihr habt?«, wollte sie wissen. Er nickte wieder nur.
    »Quer über die Brust binden«, tuschelte sie erschrocken.
    »Nun beobachte die Burschen einmal!«, forderte Sven sie leise, aber eindringlich auf.
    Sabrina blickte angestrengt. Dann hob sie den Mund an sein Ohr. »Ihre Brust ist immer so steif, wenn sie sich bewegen, und bei manchen wölbt sich der Umhang vor.«
    Sven nickte und hob den Finger an den Mund. Sabrina schlich sich zu den Kindern und schob sie mit ihren Armen vorsichtig zurück. Sven winkte Sam und sagte ihm ins Ohr: »Sofort ein Dutzend Mann mit geladenen Musketen und zwei Blunderbüchsen hinter der Hütte leise sammeln. Das sind Piraten. Wenn ich rufe, kommt ihr und nehmt sie ins Visier!« Sam nickte nur und rannte davon.
    Sven ging zu dem Inder und instruierte ihn leise, dass gleich bewaffnete Matrosen kommen und auf die Geretteten zielen würden. »Bitte übersetzen Sie dann laut, was ich sage, Mr Singh.«
    »Aber, Sir …«, stotterte der Inder, aber Sven legte nur den Finger auf die Lippen. Dann kam Dr. Bader zu Sven und sagte, dass keiner der Geretteten verletzt sei. »Wie stark sie ausgezehrt sind, kann ich nicht sagen, da sie sich nicht ausgezogen untersuchen lassen wollen.«
    Sven nickte und bat ihn, mit seinen Gehilfen hinter der Hütte zu warten.
    Die Neugier der Matrosen war abgeebbt. Auch die Schiffbrüchigen hatten ihren Durst gelöscht und saßen auf dem Vordeck apathisch beisammen. Der Turbanmann war bei ihnen. Sam winkte hinter der Hütte.
    Da rief Sven laut: »Auf die Posten! Gewehre legt an!« Die Matrosen rannten in Stellung. Die Geretteten blickten erstaunt. Sven sagte zu dem Inder: »Legt euch alle auf den Rücken und verschränkt die Hände hinter dem Kopf. Wer zum Schwert greift, wird erschossen!« Mr Singh wiederholte es laut.
    Drei der Schiffbrüchigen sprangen auf und griffen zu ihren Säbeln. Drei Schüsse krachten, und sie sanken schreiend zusammen. Die anderen folgten nun dem Befehl. Svens Kinder schrien vor Angst, und Sabrina rannte mit ihnen zum hinteren Niedergang.
    Die anderen Geretteten legten sich auf den Rücken und leisteten keinen Widerstand. Sam ging mit Ben zu ihnen. Sie führten immer einen Mann zur Seite, nahmen ihm den Säbel ab und untersuchten ihn genau. Danach fesselten ihm andere Matrosen die Hände auf den Rücken.
    Sven verfolgte die Prozedur aufmerksam. Er achtete besonders darauf, welche Piraten sich störrisch verhielten und welche Angst erkennen ließen. Dr. Bader schaute die gefesselten Piraten noch einmal an, fand aber keinen, der ausgezehrt war.
    »Die können nicht lange im Wasser gehangen haben, Sir«, versicherte er Sven.
    Kapitän Bauer war zu Sven getreten. »Kaum bin ich mal unter Deck, um etwas zu essen, da gibt es an Deck eine Überraschung. Haben die Überlebenden revoltiert?«
    Sven erklärte ihm, dass es getarnte Piraten waren.
    »Und wie sind Sie darauf gekommen, Kommodore, sie sahen doch ganz harmlos und erschöpft aus?« Er sprach so formell, weil die anderen Offiziere mit gespitzten Ohren um sie herumstanden.
    »Mir kam, als sie an Deck stiegen, plötzlich eine Erzählung von Kommodore Norman auf dem Ball in Kapstadt in Erinnerung. Er erzählte, dass Piraten sich als vermeintlich Schiffbrüchige hatten retten lassen, in der Nacht dann mit ihren versteckten Waffen

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