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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Bombay-Marine.«
    »Ein Glück, dass ihr Damen bei diesen Gesprächen ausschließt. Ich wäre vor Langeweile vom Stuhl gefallen«, scherzte Sabrina. Sven und die Kinder lachten. »Ach, Mutti, ich fürchte, mir wäre es ähnlich ergangen«, bestätigte Lilian ihrer Mutter.
    Sven unterhielt sie dennoch recht angenehm mit dem, was er über die Bombay-Marine und über den ›Admiral des Moguls‹ gelernt hatte. Sabrina konnte die Lehrerin so wenig verleugnen, dass sie noch einige Informationen über den Islam und Mohammed anfügte.
    »Leben auch bei uns Muslims?«, fragte Einar.
    »Ich kenne keinen«, bekannte Sven. »Aber da einige Araber und Inder auch bei uns leben, sind wahrscheinlich Muslime darunter. In Indien werden wir sicher auch Moscheen sehen.«
    Am nächsten Tag herrschte wieder eine seltsame Unruhe an Deck. Ceylon hatten sie in der Nacht passiert, aber vielleicht könnte man heute die Küste Indiens sehen. Und übermorgen könnten sie den Hafen erreichen.
    Die Fischerboote, denen sie ausweichen mussten, wurden immer zahlreicher. Mr Bergson, der Erste Offizier, schimpfte über das lausige Pack, das keine Rücksicht kenne. Die Kinder bestaunten die Turbane und die nackten Oberkörper der Fischer. Rocky bellte sie zunächst an, bis er lernte, dass sie harmlos waren.
    Und dann schallte es vom Mast: »Land steuerbord voraus!«
    Wer konnte, rannte an die Steuerbordseite. Aber wieder war nur ein dunkler Strich am Horizont zu sehen. Doch sie näherten sich etwas der Küste, sodass man Wälder und Sandstrände erkennen konnte. Im Hintergrund waren Gebirge mehr zu erahnen als zu sehen.
    Sabrina erinnerte dieser Anblick an die Nähe des Ziels. »Wir müssen ja noch packen!«, sagte sie zu Elizabeth.
    »Bleiben wir länger an Land?«, fragte die zurück.
    »Ja, mindestens vierzehn Tage. Ich möchte mal wieder ein gemütliches Hotelzimmer bewohnen. Hier ist ja doch ständig irgendwelcher Krach.«
    »Ob es in Indien ruhige und bequeme Hotels gibt?«, fragte Elizabeth.
    »Aber Elizabeth! Die Europäer sind seit über hundert Jahren in Indien. Da werden sie doch dafür gesorgt haben.« Und sie ging zum Einpacken und winkte Elizabeth, ihr zu folgen.
    Sven stand an der Reling und spähte zum Land. Sam, Hans und die Kinder standen neben ihm. »Wir sind querab von Negapattinam. Morgen müssten wir Pondichery erreichen. Dann könnt ihr wieder mit Rocky an Land spielen.«
    »Was für Neger sind dort, Daddy?«, fragte Lilian erstaunt.
    »Da hast du dich verhört, liebe Lilian. Dort liegt ein Ort und der heißt ›Negapattinam‹.«
    »Das ist aber ein komischer Name!«, stellte Einar fest. »Was soll denn das bedeuten?«
    »Das weiß ich auch nicht, Einar. Mancher indische Name wird für uns komisch klingen, aber für die Inder hat er einen Sinn.«
    Am späten Nachmittag meldete der Ausguck: »Wrack drei Meilen voraus!«
    Kapitän Bauer schickte einen Midshipman mit dem Teleskop auf den Mast, und Sven wurde von seinen neugierigen Kindern belagert.
    »Ich weiß doch auch nicht mehr als ihr«, wehrte er sie ab und ging zum Achterdeck, um zu hören, was der Midshipman melden würde.
    Es war ein kleineres Schiff, an dessen Rumpf sich anscheinend noch viele Menschen klammerten. Das war alles, was er den Kindern berichten konnte. Aber nun standen sie mit ihrer Mutter wie festgewachsen an der Reling und spähten voraus. Einar hatte die schärfsten Augen und sah das Wrack zuerst. Eine gekenterte Dhau, an deren Rumpf Menschen hingen und winkten.
    Die Spirit machte zwei Boote fertig, die ins Wasser gelassen und bemannt wurden. Der Schiffsarzt kam mit Gehilfen an Deck und wartete. Auch ein knappes Dutzend Matrosen erschien mit Musketen und Entersäbeln.
    »Was sollen denn die?«, fragte Lilian ihre Mutter.
    Sam hörte es und sagte: »Das ist eine feste Anordnung, wenn wir nicht wissen, wer an Bord kommt. Ihr wisst doch: ›Vorsicht ist die …‹«
    »Mutter der Porzellankiste«, ergänzten die Kinder lachend im Chor.
    Aber die Männer, die dann mühselig an den Strickleitern emporkletterten, sahen nicht gefährlich aus. Sie wirkten erschöpft und fielen förmlich über die Wassereimer her, die ihnen gebracht wurden.
    »Die stecken ja gleich ihre Köpfe hinein!«, staunte Henry. Aber dann wurden Becher gebracht und alles regulierte sich.
    Ein Mann im weißen Umhang der Araber und mit großem Turban kam zu Kapitän Bauer, verneigte sich tief und bedankte sich für die Rettung. Dann kniete er auf dem Deck nieder, beugte den Kopf auf die

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