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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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sich herzlich. Sven flüsterte Henry zu: »In ein paar Stunden habe ich hoffentlich alles überstanden. Krieg ist nicht so aufreibend wie Umzug und Einweihung.«
    »Und nicht einmal Prisen kannst du hier erobern, oder gelten die schönen Frauen hier als Prisen?«, tuschelte der zurück.
    Sven klopfte ihm auf die Schulter. »Alter Schwerenöter! Sieh dich vor, sonst verpetze ich dich! Die schönste Prise wäre übrigens wieder Adeline. Aber bei diesem Begleitschutz wird sich keiner an sie herantrauen.« Und er blickte zu Joshua, dem schwarzen Riesen, der sich lächelnd zu seiner Frau beugte.
    Joshua erregte im selben Moment auch die Aufmerksamkeit eines älteren Herrn mit altmodischer weißer Perücke, der mit Mr und Mrs Bradwick plauderte. »Was macht denn ein Nigger auf dieser Gesellschaft?«
    Die beiden Bradwicks sahen sich betreten an. »Bitte, Mr Malburn. Das ist Mr Joshua Petrus, ein sehr guter Freund und Kampfgefährte unseres Hausherren. Er leitet jetzt mit seiner bezaubernden Frau die Waisenstiftung der Larssons. Lassen Sie sich nicht durch die Hautfarbe irritieren. Es sind beides kluge und herzensgute Menschen.«
    Mr Malburn schien das peinlich. »Entschuldigen Sie meine Reaktion. Ich habe reagiert, als ob ich in Georgia, meiner Heimat, wäre. Aber hier denkt man anders.«
    »Nicht alle, Mr Malburn. Aber kommen Sie, ich mache Sie mit Mr Petrus und seiner Frau bekannt. Wenn unsere Firmen zusammenarbeiten, bleibt es nicht aus, dass Sie ihn früher oder später kennenlernen.«
    Mr Malburn sah mit Erstaunen, wie herzlich sich die Bradwicks und die Petrus’ begrüßten. Als er vorgestellt worden war, sagte er zu Joshua: »Ich hörte, dass Sie ein sehr enger Freund von Kapitän Larsson seien. Als Teilhaber der Reederei Bradwick wird er dann auch Partner unserer Firma sein. Mit was für einem Partner können wir denn nach Meinung seines Freundes rechnen?«
    Joshua lächelte. »Mit einem ehrlichen, klugen, tapferen und absolut zuverlässigen Partner, Mr Malburn. Am besten, Sie kommen ihm auch so entgegen.«
    »Sehr gut gesagt, Mr Petrus«, bestätigte Mrs Bradwick.
    »Verzeihung, ich finde, Joshua hat etwas vergessen«, mischte sich Adeline ein und erntete erstaunte Blicke. »Mich hat immer besonders beeindruckt, wie fürsorglich Mr Larsson alle Menschen behandelt, die ihm anvertraut sind. Du hast mir erzählt, dass er so an seine Matrosen dachte, und ich weiß es jetzt von den Kindern in der Stiftung.«
    Mrs Bradwick applaudierte. Mr Malburn schaute etwas verwundert und sagte: »Er sieht ganz normal aus, gar nicht wie ein Übermensch.« Und nun lachten alle.
    Am übernächsten Vormittag trafen sich Sven und Mr Bradwick in der Reederei. »Na, Sven, du hättest dich nach dem Fest wohl noch einen Tag erholen wollen.«
    »Ich hätte mich gern noch länger erholt, Richard. Einweihung der Stiftung, Umzug, das Einweihungsfest! Hier jagt ja ein Termin den anderen. Und ich finde mich in den Zimmern des neuen Hauses noch nicht einmal zurecht.«
    »Ja, so geht das an Land zu, Sven. Da hast du es auf See gemütlicher.«
    »Dann komm doch mal auf der nächsten Reise mit, Richard.«
    »Dann segeln wir gemeinsam nach Georgia.«
    »Was soll ich denn da?«
    Mr Bradwick erzählte ihm, wie Mr Malburn auf der Feier zuerst auf Joshua und Adeline reagiert hatte und dann nach dem Fest so begeistert von den beiden gewesen war, dass er sie in Georgia auf einer seiner Einladungen vorstellen wollte, damit jeder erfahren könnte, was für gebildete und kluge Menschen auch Farbige sein konnten.
    Sven schüttelte den Kopf. »Es ist nicht zu fassen, dass manche Menschen nicht hinter die Hautfarbe schauen können.«
    »In Georgia kennt man Schwarze nur als Sklaven oder Hausdiener. Und auch bei uns sind Joshua und Adeline eine seltene Ausnahme. Wir sollten uns nicht zu überlegen dünken.«
    Sven wehrte ab. Das wollte er auch nicht. Es sei ja nicht sein Verdienst, dass er ohne Sklaven aufgewachsen sei und Joshuas Entwicklung so eng miterlebt habe.
    »Dann wollen wir mal über unsere Planungen reden, sonst komme ich zu spät heim. Und jetzt habe ich ja nicht mehr die Ausrede, dass es Verzögerungen bei der Überquerung des Delaware gegeben habe.«
    Sie sprachen über den Konvoi, den Sven mit der Fregatte Defence und der Kanonenbrigg Hudson aus der Chesapeake Bay geleiten sollte, über die Schiffe, die den Ostindiensegler aus Spanien holen, über ihre Ladung und über die Waren, die auf dem Rückweg aus Europa mitgebracht werden sollten.
    »Ein

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