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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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die Segel herunter, als ihnen die erste Biegung des breiten Flusses Schutz vor dem Sturm gewährte. Sie ließen die Anker fallen und wetterten den kurzen Sturm ab.
    »Da haben wir aber Glück gehabt!«, konstatierte Leutnant Potter, als er völlig durchnässt Svens Kajüte betrat.
    »Hoffentlich hat es die beiden Schiffe nicht schlimmer erwischt, die wir nach England delegiert haben«, bemerkte Sven.
    »Das glaube ich nicht, Sir. Der Sturm müsste südlich an ihnen vorbeigezogen sein.«
    »Ich bin erst ruhig, Mr Potter, wenn ich Nachricht von ihnen habe. Sagen Sie mal, mir fällt gerade ein, Sie waren doch auch damals dabei, als wir mit der Liberty in Bordeaux einliefen. Da waren Sie Senior der Midshipmen, nicht wahr?«
    »Ja, Sir. Ich erinnere mich noch, wie aufgeregt ich war, als ich zum ersten Mal den Fuß auf französischen Boden setzte.«
    »Dann können Sie ja unseren Midshipmen die besten Ratschläge geben. Auf unsere Ladungen wird man ja diesmal bestens vorbereitet sein. Dafür hat Baron du Savord bestimmt gesorgt. Aber ich kann es kaum erwarten, unseren Ostindiensegler zu sehen.«
    Die Defence erreichte als erstes Schiff den Hafen von Bordeaux und wurde schon von einem Boot erwartet, an dessen Bord man Männer sah, die vornehm gekleidet waren, also wahrscheinlich Würdenträger und Beamte. Sven ließ die Seesoldaten, die Trommler und Pfeifer antreten und betrachtete die Insassen des Bootes durch sein Teleskop.
    Mit dem Teleskop am Auge sprach er zu Mr Bergson, dem Wachhabenden: »Ich erkenne Baron du Savord. Er hat sich nicht sehr verändert. Empfang also wie für einen Admiral vorbereiten. Der Hafenkapitän ist auch an Bord und mindestens drei Ratsherren. Martin soll die Getränke in meiner Kabine bereitstellen.«
    Mr Bergson hörte zu und schickte Melder los, wenn es etwas zu veranlassen gab. Wenn Sven Pausen in seinem Selbstgespräch machte, informierte Mr Bergson die anderen Offiziere in seiner Nähe.
    Als das Boot dann anlegte, waren sie bestens vorbereitet. Sven war sein neues Jackett gebracht worden. Trommler und Pfeifer bearbeiteten ihre Instrumente. Die Soldaten standen wie erstarrt und hielten ihre Gewehre vor dem Körper. Sven nahm seinen Hut ab und begrüßte Baron du Savord, der als Erster an Bord kam. Sie schüttelten sich herzlich die Hände und lachten sich an.
    Sven stellte seine Offiziere vor. Der Baron machte sie mit dem Hafenkapitän, zwei Reedern und den Ratsherren bekannt. Einer der Ratsherren umarmte Sven und erinnerte ihn daran, wie sie damals bei der Aufdeckung zweier britischer Saboteure zusammengearbeitet hatten. Es war eine familiär herzliche Atmosphäre, als Sven in seine Kabine bat.
    Nach dem ersten Begrüßungstrank ging der Hafenkapitän mit Mr Potter in die Kartenkammer und erklärte ihm den Liegeplan für die Schiffe des Konvois.
    »Haben Sie dem Kapitän schon gesagt, wo der Ostindiensegler liegt?«, fragte Leutnant Potter.
    »Nein, den will ihm der Baron selbst zeigen. Aber unter uns, so viel ist daran auch nicht zu sehen. Man braucht schon ein Zentimetermaß, um festzustellen, ob er etwas größer ist als Ihre Fregatte. Und neu ist er ja auch nicht, wenn wir ihn auch gut gepflegt haben. Wenn der Baron auf etwas Wert legt, können wir uns ja nicht uninteressiert zeigen.« Und er zwinkerte Mr Potter zu.
    Als die kurze Begrüßungsfeier in der Kajüte vorbei war, kündigte der Baron Sven an, dass er ihm sein neues Schiff zeigen wolle. Sven schickte einen Melder los, dass ein Kutter vorzubereiten sei und der Master und der Bootsmann ihn begleiten sollten.
    Sven stieg als Letzter in den Kutter und setzte sich zum Baron. Mit Befriedigung sah er, dass neben Samuel auch sein Schreiber mit dem Notizblock im Kutter saß.
    Sie ruderten flussaufwärts und Sven blickte auf die beeindruckende Silhouette der Stadt. Am Flussufer fielen ihm ein paar neue Häuser auf, aber sonst hatte sich natürlich nichts geändert. Die alten ehrwürdigen Häuser und Kathedralen reckten seit Jahrhunderten ihre Türme und Dächer in den Himmel.
    Sie passierten einen weiteren Kai, und der Baron wies auf ein Schiff hin, das dort an der Mauer lag. Das sei der Ostindiensegler. Sven war enttäuscht, denn das Schiff sah aus wie ein gerupftes Huhn. Es trug erst einen Teil der Rahen. An der Takelage wurde gearbeitet. Segelplanen zur Abdeckung hingen herum. Aber der Baron betonte, wie günstig das Schiff erworben wurde, dass es von guter alter Bauweise sei und während der Monate Wartezeit gut gegen jeden

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