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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Menschenleben. Nein! Überleg dir etwas anderes. Ende nächsten Jahres trete ich zurück und du übernimmst die Reederei. Du hast genug gelernt, um dir eine neue Geschäftspolitik zu überlegen. Ich musste das damals auch.«
    Der Sohn wirkte nicht überzeugt, aber er stand auf. »Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen, Vater.«
    In seinem Büro rief der Sohn nach seinem Schreiber. »Wir haben im vergangenen Jahr mit einem Privatdetektiv gearbeitet, Mr Long. Bitten Sie ihn für morgen früh um neun Uhr in mein Büro.«
    Als am nächsten Morgen der Detektiv, ein schmaler, etwa vierzigjähriger Mann, in sein Büro trat, sagte der Sohn: »Mr Hedson, ich möchte Ihnen bei einem kurzen Spaziergang am Ufer einen Auftrag erläutern. Dort sind wir vor Zuhörern sicherer.«
    Als sie am Ufer des Delaware entlanggingen, erklärte der Sohn dem Detektiv, dass die Reederei einen Konkurrenten habe, der ihr mit scheinbar legalen Mitteln großen Schaden zufüge. Man könne ihn nur mit Sabotage und ähnlichen verdeckten Maßnahmen hindern, ihre Reederei in den Ruin zu treiben.
    »Können Sie fünf Matrosen auftreiben, Mr Hedson, die keine Skrupel haben, die Mannschaft des Konkurrenten aufzuhetzen, Sabotage zu verüben und eventuell seine Waren zu schädigen?«
    Mr Hedson nickte: »Das ist nur eine Frage des Geldes. Wir müssen erfahrene Leute anwerben und sie mit guten gefälschten Papieren ausstatten. Und es hängt davon ab, wen Sie im Auge haben. Es gibt mehr oder weniger sorgfältige Kapitäne, Mr Santon.«
    Mr Santon nannte Svens Namen und den der Reederei Bradwick.
    Der Detektiv schloss die Augen und neigte den Kopf von einer Seite zur anderen. »Da haben Sie sich aber einen schweren Gegner ausgesucht, Sir. Das ist ein sehr fähiger Kapitän, der als gerecht und beliebt gilt, da auch seine Leute von den Prisengeldern profitierten. Da wird jeder Mann eine Prämie von monatlich zwanzig Dollar erwarten und für kleinere Sabotagen, wie Zerstörung der Pumpen oder des Ruders, einen Bonus von fünfzig Dollar. Außerdem bräuchten wir einen Anführer, der natürlich eine Zulage erwartet.« Er nannte dann noch sein Honorar und seine Erfolgsboni.
    Mr Santon war geschockt. »Das sind ja Summen!«
    Sie diskutierten noch eine Weile über die Honorare, aber Mr Santon konnte den Detektiv nur unwesentlich herunterhandeln.
    »Na gut!«, stimmte er schließlich zu. »Hand drauf! Aber der Name unserer Reederei darf nie genannt werden. Spezielle Aufträge muss ich über Sie dem Anführer zukommen lassen können!« Sie gaben sich die Hand.
    Zwei Tage später musste Sven mit Dr. Bader, seinem Schiffarzt, mit dem Ersten Leutnant und dem Bootsmann zur Reederei, um die hundert zusätzlichen Männer für den Ostindiensegler auszuwählen. Wie immer, wenn Sven in den letzten Jahren Besatzungen suchte, meldeten sich viele Männer, die schon mit ihm gesegelt und dann auf andere Schiffe verschlagen worden waren.
    Sie strahlten ihn an und waren glücklich, wenn er sie erkannte und gleich zu seinem Schreiber schickte. Aber es gab auch Seeleute, die bei anderen bekannten Kapitänen Erfahrungen gesammelt hatten. Jetzt stand er gerade bei einer Gruppe, die sich auf Kapitän Karl Bauer berief.
    »Ihr seid mit Kapitän Bauer gesegelt? Na, das ist ja ein Zufall! Er segelt mit uns nach Indien und wird bei jedem von euch wissen, ob er was taugt. Wollt ihr immer noch anheuern?«
    Als sie bejahten, schickte er sie gleich zum Schreiber. Als ihn der Bootsmann fragend ansah, erklärte Sven: »Mein Freund Karl Bauer hat dieselben Ansichten und Erfahrungen wie ich.«
    Die Larssons erhielten ihre erste Post von Herrn von Neuenburg und mussten lachen, dass er von Mr Bradwick schon gebeten worden war, Ginseng zu suchen, was ihn einigermaßen verwunderte.
    Es hatte alles gut begonnen in Einars Tal. Die Witwe des vorigen Besitzers hatte in Neuenburgs Vorschlag eingewilligt, in ihrem Haus wohnen zu bleiben, und war mit ihren Erfahrungen und Verbindungen zu den in der Nähe wohnenden Farmern eine große Hilfe. Auch Henrietta wurde von Neuenburg sehr gelobt. Sie sei in allen Dingen des täglichen Haushalts sehr erfahren und sehr beliebt.
    Von der Landschaft schienen alle Neusiedler zu schwärmen. Auch mit den Viehherden, die er durch die des Vorbesitzers ergänzt hatte, war Neuenburg zufrieden. Alles lief bestens. Kriegerische Indianer oder räuberische Banditen waren nicht gesehen worden. »Wenn Sie aus Indien zurückkommen, müssen Sie unbedingt Einars Tal besuchen.«
    Sabrina

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