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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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mehr davon. Natürlich musst du auch den Ostindiensegler schon mit französischen Weinen und Parfümerien vollladen. Die sind in Indien begehrt. Das habe ich schon an Baron du Savord geschrieben.«
    Sven hatte zwei Tage später Gelegenheit, mit der Neuigkeit vom Ginseng einen fachkundigen Besucher zu überraschen, nämlich seinen Schwager Henry, den Arzt. Er war mit seiner Frau Ingrid und den beiden Kindern Edgar und Astrid zu einem kurzen Besuch zu den Larssons gekommen, nachdem sie Henrys Klinik in Philadelphia besichtigt hatten.
    »Ob ihr über unsere Besuche immer noch so glücklich seid, wenn wir erst in eurer Nähe wohnen?«, fragte Henry nach der ersten Begeisterung.
    »Ich kann mich nicht über die Gefühle von euch Männern äußern«, wandte Sabrina ein, »aber Ingrid und ich haben zusammen in Gloucester gewohnt und dann im selben Internat in Philadelphia und haben uns jeden Tag gefreut, an dem wir uns sahen. Nicht wahr, Ingrid?«
    »Aber ja! Und um die Männer brauchen wir uns nicht zu sorgen, denen erlaubt ihr Beruf ja gar nicht so häufige Besuche.«
    Sven mischte sich ein. »Warum zerbrecht ihr euch den Kopf um eine so theoretische Frage? In einem halben Jahr verreisen wir für fast anderthalb Jahre nach Indien. Da könnt ihr uns nicht besuchen.«
    »Dann habt ihr euch jetzt fest entschieden, alle zu fahren?«, fragte Ingrid.
    Als Sabrina bejahte, begann Henry mit der Diskussion über die medizinische Vorsorge auf der Reise. Bei allen Mitteln und Kuren, die er aufzählte, war doch immer Sauberkeit die wichtigste Empfehlung.
    Nun kam auch Sven an die Reihe. »Es gibt ein Naturheilmittel, das Inder und vor allem Chinesen von uns haben möchten, Henry. Weißt du, was das ist?«
    »Nein, Sven. Davon habe ich noch nicht gehört.«
    »Es ist Ginseng. Mr Bradwick lässt schon seine Verbindungen spielen, um die Pflanze, die in unseren Gegenden wild wächst, zu sammeln.«
    »Ja, ich kenne Ginseng. Aber bei uns gilt seine Wirkung als unbewiesen. Ich wundere mich, dass die Chinesen, die doch viel Erfahrung mit Naturheilmitteln besitzen, es so schätzen.«
    Sven sagte: »Vielleicht haben sie eine andere Zubereitung.«
    Flussaufwärts vom Hafen Philadelphias lagen die Gebäude der Reederei Santon. Es war eine mittelgroße Reederei, und die Bürogebäude wirkten etwas verwahrlost. Im Hauptbüro im ersten Stock saß ein älterer Herr vor einem repräsentativen Schreibtisch und blickte mit deprimierter Miene auf den vor ihm sitzenden jüngeren Mann.
    »Mein lieber Sohn, es ist mir sehr schwergefallen, dir mitzuteilen, dass wir in diesem Jahr wahrscheinlich mit einem erheblichen Verlust abschließen. Das liegt nicht nur daran, dass zwei unserer Schiffe gekapert wurden und unsere Versicherungen zu gering waren, um den vollen Schaden zu decken, sondern auch daran, dass wir Kunden verlieren. Erst gestern hat mir Mr Kello mitgeteilt, dass er jetzt mit Bradwick und Co. verschifft. Du weißt, dass diese Reederei auch Kaperschiffe hat, die jetzt ihre Handelsschiffe zum Beispiel sicher in die Karibik geleiten. Sie können bessere Preise bieten, und Mr Larsson, der Teilhaber, soll ein außergewöhnlich tüchtiger Kapitän sein, der auch mit Prisengeld immer frisches Kapital in diese Reederei bringt.«
    Der junge Mann wirkte erregt: »Vater, dieser Larsson hat unseren Freiheitskampf zur persönlichen Bereicherung missbraucht. Er hat von jeder Prise einen Riesenanteil erhalten. Ich habe schon früher empfohlen, dass wir das anprangern sollten.«
    »Aber, mein Sohn, die Prisenanteile sind bei uns wie bei den Briten einheitlich und amtlich geregelt. Der Kapitän trägt die Verantwortung für das Schiff und erhält den größten Anteil. Bei Misserfolg verliert er seinen Posten. Was sollen wir dagegen tun?«
    »Vater, wenn unsere Bestimmungen diesen Missbrauch fördern, dann müssen wir die Nutznießer sabotieren.«
    Der ältere Mann wirkte erregt. »Winston, ich bin mein Leben lang ein anständiger Kaufmann gewesen, der die Gesetze achtet. Willst du mich jetzt zum Verbrecher machen?«
    »Aber nein, Vater, ich will nur gerechte Ausgangsbedingungen wiederherstellen. Wir könnten seine Besatzungen aufhetzen, dass sie an ihren Schiffen Schäden verursachen, Termine verzögern und Ähnliches. Der Larsson soll ja ein harter Bursche sein. Alle seine Matrosen werden ihn auch nicht lieben.«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Mein Sohn, das mache ich nicht mit. Da kommt es im Nu zu Folgeschäden und dann tragen wir die Verantwortung für

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