Swinger
einen Platten. Der Toyota steht auf vier prallen Reifen und hat außer etwas Rost an der hinteren Karosserie auch sonst keine erkennbaren Schäden. Doch Walter und Wendy haben dem anderen Paar ihr „Drehbuch“ geschickt, und alle halten sich an die vorgegebenen Zeilen. Es ist Oktober, aber die Nacht ist nicht so kalt, wie Glenda erwartet hat. Nur der dünne Nebelschleier in der Luft lässt Glenda ihren Schal enger um ihre Schultern ziehen.
„Wollen sie, dass wir Hilfe holen?“
„Sind wir vor ein paar Kilometern nicht an einer Burg vorbeigefahren?“, meldet sich George zu Wort. „Vielleicht gibt es dort ein Telefon, das ich benutzen kann.“
Glenda starrt ihn zornig an. Sie weiß, dass er aus der
Rocky Horror Picture Show
zitiert und ist verärgert, dass er die Fantasie des Paares nicht ernst nimmt. „Nein, wir sind an keiner Scheißburg vorbeigefahren“, schnauzt sie ihn an.
„Und es wäre mir auch lieber, wenn sie mich nicht allein hier zurücklassen würden“, fügt Wendy ernst hinzu. Sie legt eine Hand auf Georges Unterarm, umklammert ihn und kommt näher. Ihr Gesicht zeigt einen entsetzten Ausdruck. „Ich habe das Gefühl, dass es hier draußen nicht sicher ist“, flüstert sie. „Etwas lauert in der Nähe.“
„Warum glauben sie, dass es hier nicht sicher ist?“
„Etwas hat mich angriffen, als sie noch nicht hier waren.“ Wendy blickt mit gehetztem Blick in die Dunkelheit, die sie umgibt. „Wenn wir uns auf den Rücksitz auf den Rücksitz ihres Autos setzen können, zeige ich ihnen die Wundmale, die es auf meiner Haut hinterlassen hat.“
„Es?“, fragt Glenda. „Das hört sich an, als wären sie von einer Art Kreatur oder einem wilden Tier angegriffen worden.“
Wendy führt George bereits zu dem Audi. Über ihre Schulter ruft sie Glenda zu: „Es war ein wildes Tier. Es war in der Tat sehr, sehr wild.“
„Wir lernen das Paar zuerst bei einem oder zwei Drinks in einem örtlichen Pub kennen“, erläutert Walter. „Erst wenn man eine Person sozusagen in Fleisch und Blut getroffen hat, weiß man, ob sie bereit sind mitzuspielen oder nicht. Und ihnen gibt das die Gelegenheit zu entscheiden, ob unser Fantasieszenario etwas ist, das sie ausprobieren möchten, oder ob sie damit nichts anfangen können.“
„Nicht jedes Paar will in unserer Fantasie mitspielen“, gibt Wendy zu. „Aber das ist okay. Es gibt auch viele Fantasien von anderen Leuten, die ich nicht ausprobieren will.
„Nach einer halben Stunde Unterhaltung und ein paar Bier können wir uns normalerweise eine Vorstellung davon machen, ob das Paar unser Spiel versuchen würde. Dann erzählen wir ihnen, was wir uns vorstellen, und sie stimmen entweder zu oder sagen uns, dass das nichts für sie ist.“
Wendy nickt und dreht sich um, um ihre linke Schulter zu zeigen. Sie nimmt den Schal ab. „Ich habe mir das extra machen lassen, damit unsere Fantasie noch realer wird.“
Walter lächelt stolz, als sie das Tattoo herzeigt. Es ist in roten und violetten Farben gehalten, und das Design ist so gestaltet, dass es aussieht, als ob die Haut auf ihrem Schulterblatt von vier großen Krallen aufgerissen wurde. Der Künstler hat eine beeindruckende Arbeit geleistet. Die blutige, offene Wunde wirkt täuschend echt. Unter den Hautfetzen ist sogar zerschrammtes Muskelgewebe zu sehen.
George starrt die Krallenwunde auf Wendys linker Schulter an. Seine Finger fahren sanft über ihre glatte Haut, die so dekoriert wurde, um wie eine Verletzung auszusehen. Wendys Haut ist kühl unter seiner Liebkosung, doch er kann spüren, dass sie bereit ist, auf ihn zu reagieren. Die Aussicht erregt einen Ansturm von Hitze in seinen Lenden. Das Skript für den Abend im Kopf, versucht er, wirklich schockiert zu klingen, als er fragt: „Was zur Hölle hat ihnen das angetan?“
„Ich bin mir nicht sicher.“ Wendys gespielte Atemlosigkeit ist so perfekt, wie man es von jemandem erwarten kann, der sein Leben der Amateurschauspielerei widmet. Trotzdem schimmert hinter ihren gestelzten Worten ihre wachsende Erregung durch. „Alles geschah so schnell, und in der Dunkelheit konnte ich nichts richtig erkennen.“ Sie dreht sich um und bedeckt ihren nackten Busen züchtig mit den Armen. Sie sieht George an und fragt vorsichtig: „Würde es Ihnen etwas ausmachen, meinen ganzen Körper zu untersuchen und nachzusehen, ob mich das Biest auch woanders erwischt hat?“
Ohne auf seine Antwort zu warten, schlüpft sie aus ihrem Kleid. Jetzt ist sie nackt, bis
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