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Swinger

Swinger

Titel: Swinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Lister
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würde, falls sie hungrig sei.
    Olivias Herz rast, als sie die höfliche Nachricht liest. Sie rutscht rastlos auf ihrem Stuhl hin und her, zwingt sich dann aber, stillzusitzen, auch aus Angst, ihre Kollegin nebenan könnte ihre Aufregung bemerken.
    „Wir sind nicht immer Swinger gewesen“, erläutert Olivia. „Unser Sexleben war normal und relativ langweilig, bis ich in die Wechseljahre kam. Da habe ich stark zu genommen, und unser Liebesleben kam völlig zum Stillstand.“ Sie sagt das, ohne zu lächeln, und es ist schwer zu sagen, ob sie diese Tatsache mit Humor oder Bedauern zur Kenntnis nimmt.
    „Norman hat immer versucht, mir klar zu machen, dass er mich immer noch anziehend findet, aber ich habe nur die alte, fette Frau im Spiegel gesehen. Als er mir Dessous und unanständige Spielzeuge kaufte, dachte ich, er würde langsam weich in der Birne. Ich konnte nicht verstehen, warum er so tat, als fände er mich attraktiv, und am Ende habe ihm das auch deutlich gesagt.“ Sie lacht. „Normans Antwort bestand darin, Nacktfotos von mir zu machen und sie im Internet zu veröffentlichen.
    Olivia kann sich nicht erklären, warum sie ihrem Mann erlaubte, diese Fotos zu machen. Zu dieser Zeit schien die Idee ganz harmlos. Selbst als er die Bilder ins Internet stelle (nicht ohne vorher ihre Identität unkenntlich zu machen), zweifelte sie nie daran, dass er das alles für sie tue.
    „Zuerst wusste ich nicht so recht, was mich erwartete. Aber als Norman mir einen ganzen Abend lang die Reaktionen vorlas, die er auf meine Bilder erhalten hatte, war ich begeistert. Es waren so viele schmeichelhafte und auch einige schlüpfige Kommentare dabei. Ich konnte es nicht glauben, dass man mich so begehrenswert fand. Also habe ich Norman gestattet, noch gewagtere Bilder von mir zu machen, die sogar auf noch mehr Resonanz stießen.
    Doch obwohl die veröffentlichten Bilder halfen, Olivias amouröse Bedürfnisse wieder aufleben zu lassen, konnte sie immer noch nicht den Gedanken loswerden, dass sie im Grunde unattraktiv und über das Alter der sexuellen Aktivitäten hinaus sei. Olivia nahm die Komplimente, die sie von den Internetsurfern bekommen hatte, nicht ernst. Als sie Norman ihre Bedenken mitteilte, sagte er ihr, dass sie unglaublich sexy sei, und wenn sie ihm nicht glauben würde, solle sie versuchen, einen anderen Mann auf sich aufmerksam zu machen. Diese Bemerkung läutete einen Umbruch in ihrer Beziehung ein.
    „Ich sagte ihm, das sei der lächerlichste Vorschlag, den ich je gehört hatte“, erzählt sie lachend. „Aber er meinte diesen Einfall so ernst, dass ich es schließlich versucht habe.“
    Ihre Ausführungen beschönigen die Scham, das Zögern und die Zweifel, gegen die sie ankämpfte, bis sie es wagte, den Plan in die Tat umzusetzen. Während der ganzen dreißig Jahre ihrer Ehe hatte sie nie die Idee in Betracht gezogen, mit einem anderen Mann zusammen zu sein.
    Auch wenn Normans Vorschlag sie insgeheim reizte, fielen ihr viele Gründe ein, um ihn als töricht und ungehörig abzutun. Doch Norman ließ nicht locker. Immer wieder sagte er ihr, wie begehrenswert sie sei, und dass sie einen Liebhaber nehmen solle, um sich selbst zu beweisen, dass sie einen Mann immer noch in Erregung versetzen konnte.
    Als Olivia schließlich weich wurde, dachte sie nicht, dass Norman recht behalten würde. Sie rechnete mit einer demütigenden Abweisung und glaubte, ihr Mann würde danach nie wieder mit ihr schlafen wollen.
    Und doch, als sie das erste Mal mit einem anderen Mann flirtete, erlebte sie die echte Freude, sich begehrt und gewollt zu fühlen. Obwohl sie nicht mehr taten, als sich zu küssen und intim zu berühren, war der Nervenkitzel größer, als sie erwartet hatte. Dieser leichte Anfang und die ständigen Ermunterungen ihres Mannes ließen sie mit jedem neuen Mann schnell kühner und mutiger werden.
    Kurz vor Mittag ruft James Olivia an und erinnert sie daran, dass sie eine Verabredung zum Mittagessen in einem der Hauptkonferenzräume haben. Die Erinnerung ist unnötig – Olivia konnte den ganzen Morgen an nichts anderes denken – dennoch dankt sie ihm und versichert, dass sie dort sein werde. Sie ist sich im Klaren darüber, dass Kollegen ihrer Unterhaltung zuhören könnten, und fragt sie, ob sie irgendetwas mitbringen sollte.
    „Einen guten Appetit“, gibt er zurück und legt auf.
    Olivia muss darum kämpfen, ihre Selbstbeherrschung zu wahren. Sie verbringt zehn Minuten auf der Damentoilette damit, ihr Make-up

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