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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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wurde ich wieder wach.
    „Youna ist alles Okay?“ Für einen kurzen Moment war ich geschockt, dass jemand in meinem Zimmer war. Doch als ich Lucias verängstigten Blick sah, brach ich wieder in Lachen aus.
    „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Es war nur so … Ich hatte gerade einen Traum. Der war zu witzig.“
    Ich hob die Decke hoch und Lucia krabbelte hinein.
    „Um was ging es denn?“
    Ich erklärte ihr, was ich geträumt hatte. Wir fingen beide an zu brüllen.
    „Hey“, sagte Lucia, als sie nach Luft schnappte. „Weißt du noch, als wir an Silvester meinen Freund gestalkt haben? Wie hieß der gleich nochmal?“
    Ich schüttelte den Kopf, um ihr zu zeigen, wie doof das von uns war. Doch sie schien nicht zu verstehen.
    „Na klar, du musst dich erinnern. Du weißt schon. Mit Felix oder so.“
    „Er hieß Philip. Das klingt noch nicht mal nach Felix und klar erinnere ich mich. Ich kann nur nicht glauben, dass du nicht mal mehr weißt, wie er hieß. Du warst fast zwei Monate mit ihm zusammen.“
    Doch als ich das sagte, wusste ich bereits was sie als Nächstes sagen würde. Es war ihr nicht wichtig genug gewesen. Lucia hatte sich bereits so oft in einen Typen Hals über Kopf verliebt. Und wenn er die Nase voll von ihr hatte, erklärte sie jedem der fragte, dass sie keinen Bock auf ihn hatte. Doch bei ihm war es anders gewesen. Sie hatte ihn wirklich gern gehabt. Ich wollte nicht damit anfangen und nickte deshalb nur. Sie verstand offensichtlich meine Geste und fing weiter an, von alten Geschichten zu erzählen.
    Die halbe Nacht lagen wir wach und erzählten uns diese dummen Geschichten von früher. Mit einem Lächeln schliefen wir Arm in Arm ein. Es hatte wirklich gut getan daran erinnert zu werden, dass ich nicht immer diese alte Gewitterziege gewesen war.

KAPITEL 3
     
    Obwohl ich die halbe Nacht damit verbracht hatte alte Geschichten zu erzählen, fühlte ich mich super. Es war schön die Erinnerungen aufzufrischen. Genau das, was ich gebraucht hatte. Ich zog mich schnell um und weckte Lucia, um mit ihr den Tag zu planen. Es war einer dieser Tipps, die ich aus einem Buch hatte. Es sollte mir helfen an alles Wichtige zu denken. Am Anfang fand ich es ziemlich unsinnig. Doch nun, da ich an so Vieles denken musste, half es mir. Lucia lachte mich immer aus, wenn ich mit meinen Listen ankam. Sie sagte es sah chaotischer aus, als wenn ich es einfach gemacht hätte. Denn ich verzettelte mich noch recht häufig. Ich schrieb manchmal sogar Zettel über meine Zettel. Meist jedoch funktionierte es und deshalb war es mir egal, was sie dachte.
    Ein Blick in den Kühlschrank verriet mir, dass es das Wichtigste war, einkaufen zu gehen. Nicht die Dinge, die sich vielleicht Lucia und Fabienne gewünscht hätten. Aber das war mir egal. Nachdem das Alles geklärt war, ging ich zu Fabienne. Doch wie immer schrie sie mich erst mal an, als ich die Vorhänge aufzog. Sie lag in einer Embryohaltung im Bett. Die Decke so weit über ihren Kopf gezogen, dass unten die Füße wieder zu sehen waren. Mein Gott, dieses Kind war wirklich ein Morgenmuffel. Es war komisch, denn in unserer Familie waren wir immer in der Früh gut gelaunt gewesen. Sie schrie irgendwas von Kopfweh, doch ich kannte diese Tour schon von ihr. Sie wollte nicht aufstehen.
    „Steh auf!“ Dabei zog ich ihr die Decke vom Kopf. Hätten ihre Blicke töten können, würde ich nun auf dem Boden liegen. Ich hasste es, dass sie sogar ohne Kopfweh Tabletten geschluckt hätte, nur um mir zu beweisen, dass sie welche hatte.
    „Du bekommst keine Tabletten und nun steh auf.“ Unter Protest stand sie auf und huschte schnell unter die Dusche. 
    „Ich habe so Hunger. Bevor ich irgendwas machen kann, muss ich erst mal was essen.“ Fabienne kam die Treppen herunter und hielt sie schmerzend den Bauch.
    „Oh ja, ich auch. Können wir nicht vorher frühstücken, bevor wir einkaufen gehen?“ fragte Lucia.
    Ich suchte im Internet nach einem Einkaufszentrum, das gleich in der Nähe war. „Es scheint, als könnte man hier gut frühstücken. Willst du fahren oder soll ich?“
    Lucia nahm den Schlüssel vom Schlüsselbrett und ging voraus.
    Als wir losfuhren, sah ich die Straßen das erste Mal im Tageslicht. Sie gefielen mir genauso gut wie in der Nacht. Alles roch hier so frisch und an den Seiten der Straße waren Bäume. Das sah ich in New York eher selten. Eigentlich so gut wie nie. In mir stieg wieder ein Gefühl hoch, das ich schon lange nicht mehr hatte. Es war fast

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