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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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gleich klauen. Aber anstatt das Bier in die Tasche zu stecken ging sie geradewegs zur Kasse. Lucia begann mit ihren grünen Augen und ihrer weiblichen Figur dem Kassierer den Kopf zu verdrehen. Er hatte keine Chance mehr. Doch so leicht machte sie es sich nicht. Sie knöpfte noch ihre Bluse etwas weiter auf und begann in einem spanischen Akzent über seine Muskeln zu reden. Lucia hatte keinen Akzent. Nie zuvor hatte ich sie so sprechen hören. Doch irgendwo hatte ich es schon einmal gehört. Als es mir einfiel musste ich lachen und der Kassierer drehte sich nach mir um. Doch sie packte ihn an seinen Muskeln und schon waren seine Augen wieder auf sie gerichtet. Ich hingegen lachte ein bisschen leiser in mich hinein. Bei ihrer Mutter hatte ich es schon einmal gehört. Lucias Familie kam aus Mexiko und ihre Mutter hatte nie gelernt, die Wörter richtig auszusprechen. Ich weiß nicht, ob sie es nicht wollte oder ob es ihr einfach egal war. Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, hatte sie bereits bezahlt und zerrte mich aus dem Laden.
    Damals erklärte sie mir die Grundprinzipien der Männer. Gut, sie hatte sicherlich ihre Wissenssammlung seitdem erweitert. Aber damals wie heute sagte sie immer wieder, dass Männer eitel sein können. Sobald ein junges Mädchen ihnen ein Kompliment macht, schmelzen sie wie Butter in der Sonne.
     
    Lucia holte zwei Gläser aus der Glasvitrine und ging auf die Terrasse. Sie wusste nicht genau, welche Gläser richtig für Rotwein waren, also nahm sie immer die größten. Danach holte sie den Wein und setze sich auf die kleine Bank neben dem Pool. Ich hatte keinen Alkohol mehr getrunken seit ich  die Sorgeberechtigte für Fabienne war. Ich hatte zu viel Angst davor, erwischt zu werden. Es war gut möglich, dass uns Jemand vom Jugendamt besuchen kommen würde. Sie könnten immer vorbei schauen. So hatte man es mir gesagt. Egal um welche Uhrzeit, ob Sonntag oder Montag in der Früh. Sie hätten sie mir weggenommen, da bin ich mir sicher. Doch war ich mir auch ziemlich sicher, heute würde keiner mehr vorbei kommen. Also würde ich mir einen Schluck gönnen. Den hatte ich mir redlich verdient. Ich ging ins Wohnzimmer, um das Licht vom Pool einzuschalten. Megan, die Maklerin, hatte mir eine kleine Anleitung für all solche Sachen dagelassen. Doch ich musste tatsächlich jeden einzelnen Knopf ausprobieren. Bis ich endlich den richtigen hatte und der Pool anfing in verschiedenen Farben zu leuchten. Es sah klasse aus. Ich wurde zu stark abgelenkt von diesem Lichterspiel und so knallte ich zweimal gegen die blöden Steine. Sie waren eigentlich da, um einen Weg darzustellen. Aber für mich hatten sie nur einen Sinn: meinen Fuß zu demolieren.
     
    Ich fand meinen Platz neben Lucia, doch sie sah mich irgendwie schräg an. „Ich hab da mal eine Frage an dich.“
    „Was gibt’s?“
    „Wie bist du eigentlich drauf gekommen, uns ausgerechnet hierher zu bringen? Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie von diesem Ort gehört.“
    Ich schmunzelte. Das nahm Lucia scheinbar falsch auf, denn sie strahlte mich an.
    „Da steckt ein Typ dahinter oder?“ Ich lachte laut auf. Ein Typ? Ja klar, ich würde mein ganzes Leben auf den Kopf stellen, um mit einem Typen Zeit zu verbringen. Zudem waren wir unzertrennlich. Hätte ich jemanden kennen gelernt, hätte sie es bereits gewusst.
    „Du solltest mich besser kennen“, erwiderte ich nur knapp.
    „Ja gut, ein Junge ist also nicht der Grund. Hätte ich mir eigentlich wirklich selbst denken können. Aber was war es dann?“
    Ich hätte ihr gern eine Antwort gegeben, doch ich wusste es nicht. Deshalb auch mein Schmunzeln. Es war eine dumme Antwort, die ich hatte. Aber ich versuchte, es ihr trotzdem zu erklären. Ich hatte mir nie Gedanken gemacht, es ihr zu erklären, denn sie hatte nie gefragt. Ich überlegte kurz, wie ich ihr so eine dumme Antwort intelligenter beantworten konnte.
    Nachdem ich ein bisschen überlegte wurde Lucia ungeduldig. Sie wippte auf ihrem Schoß hin und her.
    „Es ist mir irgendwie peinlich. Denn ich weiß es selbst nicht so genau. Du weißt doch, dass ich nie mehr in meinem Elternhaus leben wollte.“
    „Ja. Und?“
    „Aber trotzdem wollte ich zurück nach Colorado. Naja und anstatt da zu suchen, bin ich irgendwie auf die Seite von dieser Megan gekommen. Sie hatte genau dieses Haus auf ihrer ersten Seite. Ich habe mich sofort verliebt. Naja und deshalb habe ich es gekauft.“
    „Klingt wirklich ein bisschen doof und so gar nicht

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