Sympathien Gewinnen
– dann ist das allerdings ein Problem!“
„Sie haben damit schlechte Erfahrungen gemacht? Dann ist mir klar, warum Sie sauer sind.“
Das ist Verständnis. Denn hier hat jemand etwas verstanden und zeigt es auch. Und das merkt der Gesprächspartner.
Bezeugen Sie Respekt
Respekt ist eine Tugend, die uns heutzutage weitgehend abhanden gekommen ist. Wie wertvoll sie ist, erkennen Sie an ihrer Wirkung: Allein mit Respekt können Sie schon tadellose Gespräche führen. Je respektloser Sie sind, desto schwerer tun Sie sich im Small Talk.
Sind Sie manchmal aus Versehen respektlos?
Im täglichen Gespräch finden sich zahlreiche Respektlosigkeiten, Zeichen dafür sind zum Beispiel:
Den anderen ständig zu unterbrechen – das passiert meist unbewusst. Aber das heißt nicht, dass es entschuldbar ist, sondern dass man es sich bewusst machen sollte!
Deutlich mehr zu reden als die anderen – ebenfalls eine unbewusste Respektlosigkeit. Small Talk ist paritätisch: Jeder soll etwa gleich lange zu Wort kommen.
Gesprächskiller wie Vorwürfe, Angriffe oder Abwertungen.
Sprachmüll wie Wiederholungen und Floskeln.
Rechthaber-Orgien sind zwar unterhaltsam, hinterlassen aber allseits einen faden Geschmack.
Gerade dann, wenn man anderer Meinung ist, sollte man sich um Respekt bemühen. Das ist wahre Größe, die einem Gespräch gut tut. Bevor Sie also widersprechen, überlegen Sie, ob Sie es nicht respektvoll versuchen könnten.
So schließt sich der Kreis
Aufmerksamkeit, Zustimmung, Interesse, Verständnis und Respekt zu signalisieren – das ergibt im Small Talk einen geschlossenen Kreis:
Der Kreislauf der Wunscherfüllung
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Das erste Gebot im Gespräch ist Aufmerksamkeit.
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Wenn Ihre Aufmerksamkeit dem anderen eine Äußerung entlockt, dann geben Sie dieser Ihre Zustimmung.
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Dann zeigen Sie Ihr Interesse am Angesprochenen.
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Sie versichern ihn Ihres Verständnisses.
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Sie bezeugen ihm den gebührenden Respekt.
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Sie verfolgen seine Äußerungen aufmerksam – und so weiter.
Die Reduktionsformel: Lassen Sie den anderen gelten
Falls Sie den Kreislauf von Aufmerksamkeit bis Respekt etwas komplex finden: Es geht auch einfacher. Wie formulierten es unsere Großmütter? „Man muss den anderen gelten lassen.“
Akzeptieren Sie einfach seine andere Meinung. Er ist nicht seltsam, er ist einfach nur anders. Lassen Sie ihn gelten. Das tut dem Gespräch gut, und es tut Ihnen gut. Gewiss, diese Fähigkeit zur Toleranz kommt nicht über Nacht. Wer sein Leben damit verbracht hat, anderen zwischen den Zeilen seine Meinung aufzudrängen, wird dieses Laster nicht im Handumdrehen los. Aber mit etwas Geduld und Übung ist das kein Problem. Auch daran erkennen Sie:
Wichtig
Small Talk ist weniger eine Frage der Gesprächstechnik als der geistigen Haltung.
Die tollste Fragetechnik nützt nämlich wenig, wenn Sie finden: „Ich muss immer und überall Recht haben!“
Ziele erreichen mit Small Talk
Es liegt auf der Hand, dass ein Mensch, der einem anderen mit Aufmerksamkeit, Interesse, Verständnis und Respekt gegenüber tritt, den Gesprächspartner manipulieren kann. Denn wo bekommt ein Mensch heute noch diese für die seelische Gesundheit unerlässlichen Dinge geschenkt?
Die entscheidende Frage ist: War es das wert?
Besonders typisch ist dies für Verkaufssituationen: Ist der Verkäufer ein netter Plauderer, bekommen Sie die gewünschte Aufmerksamkeit und der Verkäufer den Umsatz. Im Alltag geht es dabei nicht selten um die kleinen Freuden des Alltags, etwa die frischen Brötchen oder den besonders saftigen Schinken. Sie schmecken bei einem bestimmten Bäcker oder Metzger häufig nur deshalb besser, weil wir mit ihm über dies und das sprechen können und dabei das Gefühl haben, dass er sich für uns interessiert.
Das zeigt uns zweierlei: Erstens wissen natürlich auch gute Verkäufer, wie Small Talk funktionieren kann – dem anderen Aufmerksamkeit schenken, seine Sympathie gewinnen, um seine Interessen besser durchzusetzen. Ein Small Talk-Profi zu sein bedeutet also auch, sich beim Umgang mit anderen Small Talk-Profis bewusst zu sein, dass diese Sie unter Umständen zu bestimmten Handlungen bewegen möchten. Damit bewahren Sie sich Ihre Handlungsfreiheit.
Wir alle freuen uns über Aufmerksamkeit und Zustimmung. Deshalb ist zweitens für unser Wohlbefinden die Frage entscheidend: War es das wert? Haben wir einen fairen Tausch gemacht? Die Antwort ist in vielen Fällen: Ja.
Es lohnt sich für beide
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