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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wahrscheinlich auf nicht weniger als zwanzig Morde durch Strangulation. In den Dreißigern hat er wegen bewaffneten Überfalls eine Zeit lang hinter Gittern zugebracht.«
    »Habe ich mir doch gedacht, dass er schon mal einen Knast von innen gesehen hat. Und er ist bisher nur einmal festgenommen worden?«
    »Nur dieses eine Mal. Den Akten zufolge muss er bei seiner Verhaftung in Miami zwanzig geworden sein. Sieht aus, als hätte er sein Vorgehen im Verlauf der Jahre deutlich professionalisiert.«
    »Ich fahre gerade aufs Revier. Schick mir alles, was du über diesen Typen findest, ins Büro.«
    »Das habe ich bereits getan, aber ich sehe mir die Akten trotzdem selber noch etwas genauer an. Morgen früh kriegst du einen vollständigen Bericht. Ich würde gern die Chance bekommen, diesen Typen aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Die hast du.«
    »Also dann, bis morgen. Ach, Dallas?«
    »Was?«
    »Was ist das für ein Zeug in deinem Haar?«
    »Was für Zeug?« Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und spürte dort die kleinen Diamanten. »Das ist nur – ich war aus … Ach, egal«, murmelte sie verlegen, nachdem sie sich geräuspert hatte, und legte hastig auf.
     
 
    Der geborene Sylvester Yost, der unter dem Namen James Priory ein junges Zimmermädchen erdrosselt hatte und inzwischen einen Pass auf den Namen Giorgio Masini in seiner Jackentasche trug, hob genüsslich das zweite Glas mit unverdünntem Scotch an seinen Mund, während er sich die Aufnahmen des abendlichen Yankees-Baseball-Spieles ansah.
    Wenn er der Typ gewesen wäre, der aus persönlichen Motiven andere Menschen tötete, hätte er den Pitcher zur Strecke bringen müssen. Für ihn jedoch war Mord nichts anderes als Arbeit, weshalb er, auch wenn er mit seiner überraschend femininen Stimme leise fluchte, auf dem Sofa sitzen blieb.
    Häufig gab es Menschen, die sich darüber lustig machten, dass er derart piepsig sprach. Wenn er bei der Arbeit war, überhörte er ihren Spott. Hatte er hingegen frei, schlug er sie so gnadenlos zusammen, dass sie Wochen bis Monate im Krankenhaus damit verbringen konnten, sich zu fragen, ob es in Zukunft nicht gesünder wäre, sich mit derartigen Hänseleien zurückzuhalten.
    Doch selbst das tat er einzig aus Prinzip. Er war nämlich ein völlig leidenschaftsloser Mann. Genau diese Eigenschaft hatte einen solch exzellenten Tötungsapparat aus ihm gemacht.
    Das Geld für die Arbeit dieses Abends hatte er bereits unter einem neuen Namen auf einem Konto eingezahlt. Er hatte keine Ahnung, weshalb das junge Mädchen – beinahe noch ein Kind – hatte getötet werden sollen. Er hatte einfach den Auftrag angenommen, den ersten Teil seines Vertrags erfüllt und seinen Lohn dafür kassiert.
    Seine Arbeit hatte jedoch gerade erst begonnen und versprach ihm größere Gewinne als je ein anderer Job zuvor. Da er in Erwägung zog, ernsthaft in Erwägung zog, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, kam ihm diese hübsche Summe natürlich gerade recht.
    Dank des im Verlauf der Jahre angehäuften Geldes hatte er inzwischen einen äußerst erlesenen Geschmack. Er konnte sich das Beste leisten, also hatte er sich ausführlich damit befasst, was genau das Beste im Bereich von Essen, Trinken, Kunst, Musik und Mode war.
    Er war in der ganzen Welt herumgekommen und war ebenso regelmäßig außerhalb der Grenzen des Planeten Erde unterwegs. Mit seinen sechsundfünfzig Jahren sprach er drei Sprachen fließend, was in seinem Job durchaus von Vorteil war, konnte, wenn er wollte, eine hervorragende Mahlzeit zubereiten und spielte – was noch wichtiger war – wunderbar Klavier.
    Dass er ohne Silberlöffel auf die Welt gekommen war, hatte er mit seinem Silberdraht längst mehr als wettgemacht.
    Mit zwanzig war er der kleine Gangster gewesen, der Eve hinter der Fassade des Geschäftsmanns aufgefallen war. Damals hatte er getötet, weil er schlicht Begabung dafür hatte. Und es hatte sich bezahlt gemacht.
    Er hatte die Kunden, die ihn gut dafür bezahlten, nie enttäuscht. Inzwischen war er ein Virtuose auf dem Gebiet des Mordens, und er drückte jedem seiner Opfer seinen ureigenen Stempel auf.
    Schläge, Vergewaltigung, Erdrosselung mit einem feinen, exklusiven Draht. Schmerzen, Erniedrigung und Tod. Für Sly war jeder Mord ein sorgfältig inszeniertes Theaterstück, bei dem außer der Kulisse und dem zweiten Darsteller stets alles völlig unverändert blieb.
    Der Star der Show war und bliebe eindeutig er.
    Sylvester reiste gern, und er hatte im

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