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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Medizinerkongresses auf die Hotelzimmer geschleppt.«
    »Und woher weißt du, wann genau der Mord begangen wurde?«
    »Brigham hat mich über den Inhalt der Überwachungsdisketten informiert. Hattest du dir das nicht schon gedacht?«
    »Doch, das hatte ich, aber trotzdem muss ich mich noch mit dem Jungen unterhalten.«
    »Heute Abend hättest du ganz sicher nichts aus ihm herausbekommen.« Seine Stimme wurde sanft und klang beinahe wie Musik. »Er ist zweiundzwanzig, Eve, und er hat sie geliebt. Er ist völlig zerstört. Himmel«, murmelte er mitleidig. »Er wollte zu seiner Mutter. Also habe ich ihn zu ihr geschickt.«
    »Okay.« Dagegen konnte sie unmöglich etwas sagen. »Wahrscheinlich hätte ich genauso reagiert. Ich kann auch später mit ihm reden.«
    »Ich nehme an, dass du James Priory bereits unter die Lupe genommen hast.«
    »Ja, und ich nehme an, dass du die Ergebnisse der Überprüfung bereits kennst, weshalb ich mich darauf beschränke dir zu sagen, dass Feeney seine Daten mit denen des IRCCA vergleicht. Ich bin überzeugt, dass er bereits aktenkundig ist. Dies war nicht sein erster Mord.«
    »Ich kann die Informationen schneller für dich besorgen.«
    Das stimmte, dachte sie, und zwar in dem geheimen Raum zu Hause, in dem eine Reihe nicht registrierter Geräte extra für solche Zwecke stand. »Überlass die Sache lieber erst mal Feeney. Der Täter ist hier rausspaziert wie jemand, der ein behagliches Plätzchen hat, an dem er sich verstecken kann. Wo dieses Plätzchen ist, wissen wir wahrscheinlich bald. Die Hauptfrage, die sich mir stellt, ist die nach dem Warum. Er hat das mit einem bestimmten Ziel hier durchgezogen. Die falsche Identität, die im Voraus für zwei Nächte gebuchte Suite. Genug Zeit, falls am ersten Abend irgendwas nicht klappt. Er hat die Suite bezogen und auf sie gewartet. Speziell auf Darlene? Falls ja, stellt sich noch einmal die Frage, warum? Oder hätte er jedes Zimmermädchen umgebracht? Abermals warum? Vielleicht kriege ich ja Antworten auf diese Fragen, wenn ich erst weiß, wer der angebliche James Priory in Wahrheit ist.«
    Gleichzeitig rief der Gedanke neues Unbehagen in ihr wach. »Es war ihm völlig egal, dass er auf den Disketten der Kameras deutlich zu erkennen ist. Ich verstehe nicht, weshalb. Wenn ich mich nicht irre, ist er bereits aktenkundig, weshalb es keinen Sinn für mich ergibt, dass er nicht vorsichtiger gewesen ist.«
    »Vielleicht hat er dir – oder vielleicht auch mir – lediglich eine lange Nase machen wollen.«
    »Ja, ab und zu ist es tatsächlich so simpel. Bevor ich auf die Wache fahre, um meinen Bericht zu schreiben, muss ich nach New Jersey und ihre nächsten Angehörigen verständigen. Wie wäre es, wenn du mich fährst?«
    »Du verblüffst mich, Lieutenant«, erklärte er ihr ehrlich überrascht.
    »Vielleicht will ich dich einfach nur im Auge behalten.«
    »Meinetwegen.« Er stellte sein Weinglas auf den Tisch, wandte sich zu ihr, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie zärtlich auf die Stirn. »Diese Sache wird für uns beide schwierig werden, und deshalb möchte ich mich schon im Vorfeld für die bösen Worte bei dir entschuldigen, die du bis zum Abschluss dieses Falles vielleicht von mir zu hören bekommen wirst.«
    »Okay.« Eine Ehe, dachte sie, war wie eine Fahrt auf einer Achterbahn. Sie legte ihm ebenfalls die Hände ans Gesicht und gab ihm einen langen, leidenschaftlichen Kuss. »Den kriegst du, weil du wahrscheinlich von mir noch viel bösere Dinge an den Kopf geschmettert bekommen wirst.«
    Er schlang ihr die Arme um die Taille und meinte herausfordernd: »Sag am besten auf der Stelle irgendetwas Hundsgemeines und mach es dann umgehend wieder gut. Dafür ist meiner Meinung nach ein Hotelzimmer genau der richtige Ort.«
    »Du bist pervers«, antwortete sie und schob ihn lachend von sich.
    »Aua.« Er folgte ihr zur Tür und trat mit ihr gemeinsam in den Flur hinaus. »Dafür wirst du später bezahlen. Das verspreche ich dir.«
     
 
    Die Verständigung der Angehörigen von Opfern war der elendigste Teil ihrer Arbeit, dachte Eve. Mit ein paar kurzen Worten schnitt man Stücke aus ihrem Leben heraus, und egal, auf welche Weise diese Stücke später irgendwie zusammenwuchsen, würde es doch niemals wieder wie zuvor. Wenn erst einmal etwas fehlte, wies das Leben eines Menschen nie mehr das vertraute Muster auf.
    Eve versuchte nicht daran zu denken, als sie von New Jersey, wo sie Darlenes Mutter und jüngere Schwester total

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