Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
lässig gegen den hohen Tresen, stellte einen Stiefel vor den anderen und meinte: »Wissen Sie etwa nicht mehr, wer ich bin, Denise? Oh, das tut mir weh. Warten Sie! Ich wette, daran können Sie sich erinnern.« Heiter lächelnd zog Eve ihren Dienstausweis hervor und hielt ihn unter die teuer geformte Nase der arroganten jungen Frau.
    »Oh. Oh. Nicht schon wieder.« Doch noch während sie dies sagte, fiel ihr ein, mit wem ihr Gegenüber inzwischen verheiratet war. »Ich meine, ich bitte um Verzeihung, Miss, ich -«
    »Miss Lieutenant, wenn ich bitten darf.«
    »Natürlich.« Denise stieß ein perlendes Lachen aus. »Ich fürchte, ich war kurzfristig abgelenkt. Wir haben heute alle Hände voll zu tun. Aber natürlich nicht so viel, als dass wir Sie nicht dazwischennehmen könnten. Was können wir für Sie tun?«
    »Wo ist Ihre Verkaufsabteilung?«
    »Ich führe Sie gerne hin. Geht es Ihnen um etwas Bestimmtes oder möchten Sie nur etwas stöbern? Unsere Berater werden Ihnen dabei gerne -«
    »Zeigen Sie mir einfach, wo es langgeht, Denise, und schicken Sie den Verkaufsleiter zu mir!«
    »Sofort. Wenn Sie mir bitte folgen würden. Kann ich Ihnen und Ihrer Begleiterin eine Erfrischung bringen?«
    Da sie wusste, dass Eve das Angebot mal wieder ablehnen würde, antwortete Peabody mit der gebotenen Eile: »Ich hätte gerne einen von diesen sprudeligen pinkfarbenen Drinks«, fügte jedoch, als sie die gefurchte Miene ihrer Vorgesetzten sah, pflichtbewusst hinzu: »Bitte ohne Alkohol.«
    »Ich werde Ihnen sofort ein Glas bringen lassen«, flötete Denise.
    Die Verkaufsabteilung lag eine Etage höher hinter einer Oase mit einem kleinen, palmengesäumten, leuchtend blauen Teich.
    Als die Frauen von dem silbrig schimmernden Gleitband stiegen, glitten mit einem leisen Klingeln die breiten Glastüren zur Seite, hinter der fächerförmig eine Unzahl jeweils einer bestimmten Produktreihe vorbehaltener, langer Tische und Regale angeordnet war.
    Die Angestellten trugen in diesem Bereich weich fließende rote Mäntel über weißen Catsuits, in denen die Perfektion ihrer Figuren vorteilhaft zur Geltung kam. Auf jedem Tresen stand ein kleiner Bildschirm, auf dem man simultane Demonstrationen von Hautpflege, Körperstraffung, Entspannungstechniken und Frisuren für den Notfall geboten bekam.
    Wobei natürlich allein die vor Ort angebotenen Produkte zur Anwendung gelangten.
    »Bitte, sehen Sie sich um, während ich Martin hole. Er leitet die Verkaufsabteilung unseres Salons.«
    »Mann, gucken Sie sich bloß all diese tollen Sachen an.« Peabody näherte sich vorsichtig einem Tisch mit Hauptpflegeprodukten, auf dem eine ganze Sammlung gläserner Flakons, goldener Tuben und mit roten Deckeln versehener Tiegel angeordnet war. »Ich bin sicher, dass man in einem Luxussalon wie diesem jede Menge Gratisproben kriegt.«
    »Behalten Sie die Hände in den Taschen und konzentrieren Sie sich auf die Arbeit.«
    »Aber wenn es doch nichts kostet -«
    »Gleichzeitig wird man Sie überreden, das Gehalt der kommenden sechs Monate für irgendwelchen Schnickschnack auszugeben.« Hier riecht es wie in einem Dschungel, war alles, was Eve denken konnte. Heiß, viel zu süß und geradezu gespenstisch sinnlich. »Das ist doch die älteste Masche der Welt.«
    »Ich werde bestimmt nichts kaufen.« Peabody entdeckte einen Tisch mit Schminke in allen erdenklichen Farben und dachte voller Sehnsucht: Mit so was haben Mädchen schon immer gern gespielt.
    All die Farben, all die Düfte, all die Eleganz waren jedoch nichts im Vergleich zu Martin.
    Mit laut klappernden, leuchtend roten Zehn-Zentimeter-Absätzen eilte Denise rückwärts – ähnlich einer Magd vor einem König. Zwar machte sie keinen Knicks, dachte aber hundertprozentig darüber nach, ehe sie wieder durch die Glastüren in ihr eigenes Reich entschwand.
    In einem bodenlangen, saphirgrünen Umhang kam der große Meister angeschwebt. Er hatte einen langen, durchtrainierten Körper, und seine Brustmuskulatur, die Armmuskeln und sein Gemächt traten deutlich unter seinem metallicfarbenen Einteiler hervor.
    Sein Haar, so silbern wie der Anzug, hing ihm in kompliziert geflochtenen Zöpfen auf den Rücken, wo ein saphirgrünes Band die Pracht zusammenhielt.
    Er verzog sein scharfkantiges Gesicht zu einem warmen Lächeln und reichte Eve eine dicht beringte Hand.
    »Lieutenant Dallas.« Er hatte einen verführerischen französischen Akzent, und ehe sie ihn daran hindern konnte, hob er ihre Hand an seinen Mund und

Weitere Kostenlose Bücher