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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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küsste einen Zentimeter über ihren Knöcheln elegant die Luft. »Es ist uns eine Ehre, Sie im Paradise willkommen heißen zu dürfen. Wie können wir Ihnen dienen?«
    »Ich bin auf der Suche nach einem Mann.«
    »Cherie, sind wir das nicht alle?«
    »Haha. Einem ganz bestimmten Mann«, erklärte sie, gegen ihren Willen amüsiert, zog ein Bild von Yost aus ihrer Aktentasche und hielt es Martin hin.
    »Nun.« Martin betrachtete das Foto. »Attraktiv auf eine etwas brutale Art. Meiner Meinung nach passt der ›Ehrenwerte Gentleman‹ weder zu seinen Gesichtszügen noch zu seinem Stil. Man hätte ihn vorsichtig von dem Kauf abbringen sollen.«
    »Dann erkennen Sie die Perücke also?«
    »Die Haaralternative«, verbesserte er mit sanft leuchtenden Augen. »Ja. Aufgrund der grauen Farbe nicht gerade eins der beliebtesten Modelle, weil die meisten Menschen, die eine Alternative suchen, vermeiden möchten, älter auszusehen als unbedingt erforderlich. Darf ich fragen, weshalb Sie davon ausgehen, dass der Mann möglicherweise einer von unseren Klienten ist?«
    »Er hat die Haaralternative zusammen mit einer ganzen Reihe anderer Produkte hier gekauft. Am dritten Mai. Hat alles bar bezahlt. Ich würde gern mit demoder derjenigen sprechen, der oder die für den Verkauf zuständig gewesen ist.«
    »Hmmmm, haben Sie eine Liste der gekauften Produkte dabei?«
    Eve zog sie aus der Tasche und drückte sie ihm in die Hand.
    »Ziemlich viel für einen Barverkauf. Aber der ›Tolle Hengst‹ passt wesentlich besser zu seinem Erscheinungsbild, finden Sie nicht ebenfalls? Eine Sekunde.«
    Er ritt davon und zeigte Bild und Liste einer brünetten, jungen Frau, die hinter dem Tisch mit den Hauptpflegeprodukten stand. Sie runzelte die Stirn, sah sich beides an, nickte und setzte sich dann rasch in Bewegung.
    »Wir glauben, dass wir vielleicht wissen, wer sich um diesen Klienten gekümmert hat. Hätten Sie für das Gespräch gern einen separaten Raum?«
    »Nein, es genügt, wenn ich mich hier kurz mit der Person unterhalten kann. Und Sie selbst haben ihn nicht wiedererkannt?«
    »Nein, aber ich habe nur dann direkt Kontakt zu unseren Klienten, wenn es irgendein Problem gibt. Oder wenn es, wie Sie selbst, besonders wichtige Klienten sind. Ah, da kommt Letta ja schon. Letta, mon cœur, ich hoffe, Sie werden Lieutenant Dallas helfen.«
    »Sicher.« In ihrer Stimme schwang gerade genug Mittlerer Westen, als dass Martin bei ihrem Klang schmerzlich berührt zusammenfuhr.
    »Sie haben also den Mann auf diesem Bild bedient?«, fragte Eve und klopfte mit dem Zeigefinger auf das Foto, das das junge Mädchen in den Händen hielt.
    »Ja. Ich bin mir so gut wie sicher. Auf dem Bild sehen die Augen und der Mund ein bisschen anders aus, aber die grundlegende Struktur seines Gesichts ist unverändert. Und die Produktliste stimmt auch.«
    »Haben Sie ihn vor dem Tag, an dem er diese Einkäufe getätigt hat, schon öfter hier gesehen?«
    »Tja … ich glaube, er war vorher schon mal hier. Nur hatte er damals eine andere Perücke – Haaralternative auf«, verbesserte sie sich und streifte Martin mit einem entschuldigenden Blick. »Sein Teint und seine Augenfarbe waren damals ebenfalls anders. Er hat anscheinend Spaß an wechselnden Looks. Das haben viele unserer Kunden – Klienten«, korrigierte sie und schüttelte über sich selbst den Kopf. »Dafür sind wir hier bei Paradise ja schließlich da. Durch die Veränderung des Aussehens ändert man ebenso seine Stimmung und -«
    »Ersparen Sie uns ein Verkaufsgespräch, Letta, und erzählen Sie mir lieber von dem Tag, an dem er die Sachen von der Liste bei Ihnen gekauft hat.«
    »Okay. Ich meine, gerne, Madam. Ich glaube, es war früher Nachmittag, weil da noch einige der Leute rumspazierten, die normalerweise ihre Mittagspause dazu nutzen. Ich hatte eine Menge Zeit mit einer Frau verbracht, die sich alles angesehen hat, was wir in Blond auf Lager haben. Ich meine, wirklich alles. Und am Ende hat sie dann mit dem tollen Satz, sie müsste es sich noch mal überlegen, ohne etwas zu kaufen den Abgang gemacht.«
    Sie rollte mit ihren purpurroten Augen, begegnete dabei Martins Blick, zuckte schuldbewusst zusammen und entspannte sich erst wieder, als sie ihn mitfühlend lächeln sah. »Als also dieser Klient an meinen Tresen kam und darum bat, sich den ›Ehrenwerten Gentleman‹ ansehen zu dürfen, und zwar in schwarz-grau meliert, war ich regelrecht erleichtert. Er wusste genau, was er wollte, auch wenn es meiner

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