Symphonie des Todes
Vorgesetzten vorliegt. Diese Besprechung ist beendet.«
»Wenn nötig, kann das FBI den Fall einfach übernehmen.«
»Das bleibt abzuwarten«, erwiderte Whitney. »Aber es steht Ihnen natürlich frei, die dafür erforderlichen Papiere bei mir einzureichen. Bis dahin schlage ich vor, dass Sie nicht noch einmal hier erscheinen, um meine Abteilung und meine Beamten zu beleidigen.«
»Ich bitte um Entschuldigung, Commander Whitney.« Stowe bedachte Jacoby mit einem Blick, der ihn davor warnte, noch einmal den Mund aufzureißen. »Danke, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben und eine Kooperation mit uns zumindest in Erwägung ziehen.« Damit gab sie ihrem Partner einen unsanften Schubs, damit er sich in Bewegung setzte und mit ihr den Raum verließ.
»Warten Sie eine Sekunde«, riet Whitney Eve, nachdem die Tür hinter den beiden Special Agents ins Schloss gefallen war. »Bevor Sie etwas sagen, was Sie anschließend womöglich bedauern.«
»Ich kann Ihnen versichern, Commander, dass ich nichts, was ich zurzeit sagen könnte, jemals bedauern würde.« Trotzdem holte sie erst einmal tief Luft. »Danke für die Unterstützung.«
»Jacoby hat sich total danebenbenommen. Er hatte bereits die Grenze überschritten, als er hier hereinstolziert kam wie ein aufgeblasener Pfau und dachte, dass er mich, nur weil er zum FBI gehört, zu irgendetwas zwingen kann. Wenn er uns ordnungsgemäß darum bittet, mit ihm zu kooperieren, werden wir das tun. Aber Ihren Fall nimmt er Ihnen ganz bestimmt nicht ab. Schlimmstenfalls läuft es darauf hinaus, dass Sie parallel zueinander in dem Fall ermitteln werden. Wäre das ein Problem?«
»Für mich nicht, Sir.«
Ein Lächeln umspielte seinen Mund, bevor er nickend wieder hinter seinem Schreibtisch Platz nahm und sie bat: »Und jetzt erzählen Sie mir, welche Fortschritte es gibt.«
Das tat sie, und zwar genauso gründlich und präzise wie bereits in ihrem schriftlichen Bericht. Und während sie das tat, beobachtete sie, dass ihr Vorgesetzter erst die Lippen spitzte und dann beide Brauen in die Höhe zog. Eine andere Reaktion kam nicht.
»Und in all den Jahren ist dem FBI nicht aufgefallen, dass Yost hier in New York irgendeine Bleibe haben muss?«
»Vielleicht wissen sie es, Sir, selbst wenn in den Akten, die ich bisher einsehen konnte, nichts darüber steht. Auch der Spur des Drahtes sind sie nachgegangen, aber so wie es aussieht, hat die genaue Länge und die genaue Herkunft keine besondere Rolle bei ihren Ermittlungen gespielt. Ich verstehe echt nicht, weshalb eine derart grundlegende Frage nicht längst beantwortet ist. Der Koffer, die Perücke, das beides trug er höchstwahrscheinlich nur bei dem Mord an Darlene French. Aber es ist anzunehmen, dass er stets nach genau oder ungefähr dem gleichen Muster vorgeht. Das vom FBI erstellte Persönlichkeitsprofil von Yost ist sehr ausführlich, weshalb ich bisher Dr. Mira noch nicht gebeten habe, ebenfalls eines zu erstellen. Aber das werde ich noch tun, weil ich nämlich hoffe, dass die Einbeziehung der von mir gesammelten Daten ein noch genaueres Bild von Yost ergibt.«
»Tun Sie das, und achten Sie darauf, dass jeder Ihrer Schritte ordentlich belegt ist. Vielleicht versucht Jacoby ja, Sie dadurch zu Fall zu bringen, dass er Ihnen irgendwelche Formfehler nachweisen kann. Gegenüber den Medien halten Sie sich bitte weiterhin möglichst bedeckt. Schließlich hat Ihr Mann, wenn bisher auch nur indirekt, mit diesem Fall zu tun. Ich möchte also nicht, dass Sie irgendwelche Kommentare abgeben, bevor ich es Ihnen sage.«
»Zu Befehl, Sir.«
»Sie brauchen gar nicht so selbstzufrieden zu gucken. Früher oder später werfe ich Sie nämlich ganz bestimmt noch der Pressemeute vor. Ich nehme an, bisher fehlt ein Hinweis darauf, wer möglicherweise hinter all dem steckt oder was der Grund für diesen Mord gewesen ist?«
»Ja, Sir.«
»Dann konzentrieren Sie sich weiterhin auf Yost. Räuchern Sie ihn aus. So, und jetzt sind Sie entlassen.«
»Zu Befehl, Sir.« Zusammen mit ihrer Assistentin wandte sie sich zum Gehen.
»Dallas?«
»Ja, Commander?«
»Vielleicht sollten Sie Ihrem Gatten sagen, dass sich das FBI in nächster Zeit ein bisschen eingehender mit ihm befassen wird.«
»Verstanden.«
Am liebsten hätte sie vor lauter Zorn gegen eine Wand getreten, als sie in Richtung Fahrstuhl lief. »Sie ist für ihn nichts weiter als ein Werkzeug. Also Darlene French für diesen Widerling Jacoby«, knurrte sie wütend. »Sie ist für ihn nicht
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