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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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auch nur den Hauch einer Ahnung hätte, was hinter diesen Taten steckt, hätte er es mir gesagt. Er kannte Jonah Talbot, er hat ihn gemocht, und er fühlt sich verantwortlich dafür, dass er ermordet worden ist. Wenn Sie ihn jetzt noch offiziell vernehmen, machen Sie es für ihn nur noch schlimmer. Außerdem kann ich Ihnen garantieren, dass dabei sowieso nicht das Geringste rauskommt. Genauso wie ich, hat er es nun aus persönlichen Motiven auf diesen Typen abgesehen. Er wird deshalb mit mir und der New Yorker Polizei kooperieren, mit Ihnen allerdings ganz sicher nicht.«
    »Wenn Sie ihn darum bitten würden, doch bestimmt.«
    »Vielleicht. Aber das werde ich nicht tun. Nehmen Sie das, was Sie von mir bekommen haben, und schauen Sie, ob Sie das weiterbringt. Es ist auf alle Fälle mehr, als Sie beide hatten, ehe wir miteinander sprachen.«
    Sie schob ihren Stuhl zurück, stand auf und bedachte die beiden Agenten mit einem durchdringenden Blick. »Dass eins zwischen uns klar ist: Wenn Sie versuchen sollten, sich an Roarke heranzumachen, müssen Sie erst an mir vorbei. Und falls Sie die Konfrontation mit mir wie durch ein Wunder halbwegs unbeschadet überstehen, wird er Sie persönlich in die Mangel nehmen, ohne dabei auch nur ein Minitröpfchen ins Schwitzen zu geraten. Und Sie werden sich bis an Ihr Lebensende fragen, was in aller Welt aus Ihrer viel versprechenden Karriere bei der Bundespolizei geworden ist. Wenn Sie mit mir kooperieren, werden wir diesen mörderischen Hurensohn früher oder später schnappen, und Sie können die Lorbeeren einheimsen. Die sind mir nämlich völlig egal. Falls Sie jedoch versuchen, hinter meinem Rücken Roarke in diese Sache mit hineinzuziehen, mache ich Ihnen das Leben schwer.«
    Sie marschierte zur Bar und warf Crack ein paar Kreditchips für den Kaffee hin.
    »Denen hast du hübsch eingeheizt, weißes Mädel«, flüsterte der Barbesitzer augenzwinkernd.
    »Und das war erst der Anfang.«
    Stowe atmete hörbar auf, als Eve den Raum verließ. »Na, wenn das nicht hervorragend gelaufen ist …«
    »Was für eine arrogante Zicke«, stellte ihr Kollege angewidert fest. »Aber wer zum Teufel meint sie, dass sie ist, dass sie derart mit uns schachert?«
    »Eine gute Polizistin«, schnauzte Stowe. Himmel, sie war diese blöden Spielchen mit Jacoby so was von leid. Nur hatte man sie einzig deshalb in die Ermittlungen im Fall Sylvester Yost miteinbezogen, weil sie freiwillig seine Partnerin geworden war. »Und zwar eine, die sowohl privat wie auch beruflich ihr Revier zu verteidigen weiß.«
    »Gute Polizistinnen heiraten keine Kriminellen.«
    Ein paar lange Sekunden fixierte Stowe Jacoby nur reglos. »Sie sind tatsächlich einer der größten Idioten, die ich kenne. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass Sie diese schwachsinnige Bemerkung nur so dahingesagt haben, sollten Sie wissen, dass, egal welchen Verdacht wir bezüglich Roarkes früherer Aktivitäten haben, niemand, wirklich niemand, der bei irgendeiner Ermittlungsbehörde tätig ist, die geringsten Beweise dafür hat, dass er jemals an irgendwelchen Verbrechen beteiligt gewesen ist. Außerdem, Jacoby, ist er in diesem Fall ein Opfer. Das weiß er, das weiß sie und das wissen wir. Also vergessen Sie am besten Ihre Einstellung dazu.«
    Er war derart verärgert, dass er einen zweiten Schluck von seinem Kaffee trank, bevor ihm wieder einfiel, was für ein ekliges Gebräu das war. »Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?«, hustete er.
    »Ich versuche mich daran zu erinnern. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich früher einmal auf der Seite von Recht und Ordnung stand. Und ich glaube nicht, dass die arrogante Zicke, von der Sie eben sprachen, das in ihrem ganzen Leben jemals vergessen hat.«
    »So ein Unsinn. Sie hat uns hundertprozentig nicht alles erzählt. Sie hält eindeutig noch mit irgendwelchen Informationen hinter dem Berg.«
    »Meine Güte, Jacoby, glauben Sie das wahrhaftig?« Stowes Stimme tropfte vor Sarkasmus. »Natürlich hat sie uns nicht alles erzählt. Wir an ihrer Stelle würden das genauso machen, oder etwa nicht? Aber sie war ehrlich und hat uns, wenn schon keine umfassenden, so doch sachdienliche Informationen zu dem Fall gegeben. Und es hat gestimmt, als sie gesagt hat, es wäre ihr egal, wer die Lorbeeren einheimst, wenn Yost endlich festgenommen werden kann.«
    Sie schob ihre noch volle Tasse Kaffee zur Seite und stand auf. »Ich wünschte, dass ich von mir das Gleiche sagen könnte. Ich wünschte, ich könnte

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