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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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behaupten, das wäre mir egal, und es wäre tatsächlich so gemeint.«

10
    E ve hatte die Absicht, schnurstracks heimzufahren, auf den Geräten in ihrem Arbeitszimmer nachzusehen, welche neuen Informationen ihr von ihren Leuten zugesendet worden waren, und dann der von den FBI-lern erzählten Geschichte nachzugehen.
    Allerdings änderten sich ihre Pläne, sobald sie durch die Haustür trat. Es war nicht weiter überraschend, Summerset in der Eingangshalle stehen zu sehen. In der Tat waren ihre Tage nur, wenn sie abends ein paar giftige Sätze mit ihm tauschen konnte, wirklich komplett.
    Ehe sie das Wortgefecht jedoch eröffnen konnte, erklärte er ihr knapp: »Roarke ist oben.«
    »Na und? Schließlich lebt er hier, soweit ich weiß.«
    »Er ist eindeutig beunruhigt.«
    Ihr Magen verknotete sich schmerzhaft und, ohne dass es ihnen beiden auffiel, half Summerset ihr aus der Jacke und legte sie sich ordentlich über den linken Arm.
    »Und was ist mit Mick?«
    »Er ist heute Abend unterwegs.«
    »Okay. Dann können wir also nicht hoffen, dass er ihn etwas ablenkt. Seit wann ist Roarke schon da?«
    »Seit beinahe einer halben Stunde. Er hat ein paar Anrufe getätigt, war aber noch nicht in seinem Büro, sondern ist direkt ins Schlafzimmer gegangen.«
    Nickend erklomm sie die Treppe zum oberen Stock. »Ich werde mich um ihn kümmern.«
    »Das glaube ich«, murmelte der Butler und wandte sich ebenfalls zum Gehen.
    Statt mit dem Link stand Roarke mit seinem Headset vor dem großen Fenster, durch das man in den bunten Frühlingsgarten sah.
    »Falls ich Ihnen auf irgendeine Weise bei den Vorbereitungen zur Hand gehen kann oder falls es sonst irgendetwas gibt, was ich …«
    Während er der Antwort lauschte, riss er das Fenster auf und beugte sich, als brauche er dringend frische Luft, weit hinaus.
    »Er wird uns allen furchtbar fehlen, Mrs Talbot. Ich hoffe, es ist Ihnen ein kleiner Trost zu wissen, wie beliebt und respektiert Jonah gewesen ist. Nein«, sagte er wenig später. »Es gibt keine Antwort auf die Frage nach dem Warum. Das ist richtig, ja. Werden Sie mir gestatten, das für Sie und für Ihre Familie zu tun?«
    Dann schwieg er wieder eine Zeit lang, und Eve hatte bereits genügend Gespräche mit den Hinterbliebenen der Opfer von Gewaltverbrechen führen müssen, um zu wissen, dass sich die Trauer und Verwirrung von Jonah Talbots Mutter während des Telefonats auf Roarke übertrug.
    »Ja, natürlich«, erwiderte er schließlich. »Bitte melden Sie sich, falls es sonst noch irgendetwas gibt, was ich für Sie tun kann. Nein. Nein, das ist es nicht. Das werde ich. Auf Wiederhören, Mrs Talbot.«
    Er setzte das Headset ab, blieb jedoch, dem Raum den Rücken zugewandt, still am Fenster stehen. Wortlos ging Eve zu ihm hinüber, schlang ihm die Arme um die Taille, schmiegte ihr Gesicht an seinen Rücken und konnte deutlich spüren, wie angespannt er war.
    »Jonahs Mutter.«
    »Ja.« Sie hielt ihn weiter fest. »Das habe ich gehört.«
    »Sie ist mir dankbar, weil ich ihr meine Hilfe angeboten habe. Weil ich mir die Zeit genommen habe, ihr persönlich mein Beileid auszusprechen.« Seine Stimme hatte einen viel zu ruhigen, erschreckend sarkastischen Klang. »Dass er noch leben würde, wenn er nicht für mich gearbeitet hätte, habe ich natürlich nicht erwähnt.«
    »Vielleicht nicht, aber …«
    »Zum Teufel mit deinem Vielleicht.« Er brach das Headset in der Mitte durch und schleuderte es aus dem Fenster. Die Bewegung war derart abrupt, dass Eve einen Schritt nach hinten machen musste, um nicht die Balance zu verlieren. Doch als er zu ihr herumfuhr, hatte sie bereits wieder beide Füße fest in den Boden gestemmt.
    »Er hatte nichts verbrochen. Außer, dass er einer meiner Leute gewesen ist. Genau wie das junge Zimmermädchen aus meinem Hotel. Allein aus diesem Grund sind sie zusammengeschlagen, vergewaltigt und ermordet worden. Ich bin verantwortlich für die Menschen, die für mich arbeiten. Wie viele wird es noch erwischen? Wie viele werden sterben müssen, nur, weil sie meine Leute sind?«
    »Genau das ist es, was er will. Dass du dir diese Fragen stellst, dass du dir die Schuld an diesen Taten gibst.«
    Jetzt war der Zorn, den Feeney längst vorhergesehen hatte, da. Brach glühend heiß aus ihm heraus. »Oh, das kann er haben. Am besten schalte ich eine ganzseitige Anzeige in allen Zeitungen und gebe darin meine Schuld an den Morden bekannt.«
    »Wenn du ihm gibst, was er sich wünscht«, erklärte sie ruhig, »wenn

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