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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihre Hände, und drückte dann die Dose und auch den Rekorder ihrem Gatten in die Hand.
    »Du musst den Tatort aufnehmen.« Dann zog sie ihr Handy aus der Tasche und rief die Zentrale an.
    »Ihr Name ist Darlene French«, las Roarke die Daten von seinem Handcomputer ab. »Sie war zweiundzwanzig und erst seit einem guten Jahr hier angestellt.« Er schnaubte zornig.
    »Tut mir Leid.« Sie berührte ihn am Arm. »Ich werde mich von jetzt an um sie kümmern. Schalte bitte den Rekorder an, okay?«
    »Ja, in Ordnung.« Er steckte den Computer wieder ein und klemmte den Rekorder am Aufschlag seiner Smokingjacke fest.
    »Das Opfer wurde als Darlene French identifiziert, weiblich, zweiundzwanzig Jahre alt, Zimmermädchen im Roarke Palace Hotel. Es sieht aus, als ob sie in genanntem Hotel, in Suite 4602 ermordet worden ist. Anwesend Lieutenant Eve Dallas als ermittelnde Beamtin sowie Roarke als zeitweilige zivile Hilfsperson, die den Tatort filmt. Die Zentrale wurde von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt.«
    Jetzt näherte sich Eve der Leiche. »Der Tatort weist kaum Spuren eines Kampfes auf, der Körper der Toten allerdings ist vor allem im Gesicht mit Prellungen und Wunden übersät, die darauf schließen lassen, dass sie heftig geschlagen worden ist. Die Blutspritzer lassen vermuten, dass das Opfer die Schläge auf dem Bett liegend zugefügt bekommen hat.«
    Erneut sah sie sich im Zimmer um und entdeckte den Piepser, der direkt neben der Badezimmertür auf dem Boden lag.
    »Der rechte Arm des Opfers ist gebrochen«, fuhr sie tonlos fort. »Weitere Abschürfungen an den Schenkeln und um die Vagina herum legen die Vermutung nahe, dass post mortem eine Vergewaltigung stattgefunden hat.«
    Sanft hob Eve eine der schlaffen Hände und sah sie sich genauer an. Weshalb nur hatte sie keine Mikroskopbrille dabei? »Hier sind ein paar kleine Hautreste. Dann hast du ihn also ebenfalls erwischt. Das ist gut, Darlene«, murmelte sie leise und fuhr dann lauter fort: »Unter den Fingernägeln des Opfers finden sich Hautpartikel sowie wahrscheinlich Haare und Fasern des Täters.«
    Langsam glitt ihr Blick an Darlenes Leib hinauf. Die Bluse ihrer Uniform war bis oben zugeknöpft. »Er hat sich nicht groß mit einem Vorspiel aufgehalten. Hat ihr weder die Kleider vom Leib gerissen noch sie dazu gezwungen, sich auszuziehen. Hat einfach auf sie eingedroschen und sie anschließend vergewaltigt. Dann hat er sie mit einem dünnen Draht, wahrscheinlich aus Silber, wie mit einer Garrotte erwürgt. Die Enden des Drahts sind vorne gekreuzt und zu zwei kleinen Schleifen umgebogen, was die Vermutung nahe legt, dass der Killer sie von Angesicht zu Angesicht erwürgt hat, während er über ihr stand oder lag. Hast du sie von allen Seiten aufgenommen?«, wandte sich Eve an ihren Mann.
    »Ja.«
    Nickend hob sie den Kopf des Opfers an, reckte ihren Hals und sah sich die Drahtschlinge von hinten an. »Nimm auch das hier bitte auf«, sagte sie zu Roarke. »Vielleicht verrutscht das Ganze etwas, wenn wir sie herumdrehen. Der Draht ist im Nacken völlig intakt, und sie hat nur minimal geblutet. Er hat sie erst erwürgt, als er mit dem Schlagen und der Vergewaltigung am Ende war. Hat rittlings auf ihr draufgesessen«, stellte sie mit zusammengekniffenen Augen fest. »Ein Knie auf jeder Seite. Zu jenem Zeitpunkt hat sie sich, wenn überhaupt, nur noch mit letzter Kraft gewehrt. Also hat er ihr den Draht über den Kopf geschoben, die Enden vor ihrer Kehle gekreuzt und dann kräftig gezogen. Er hat bestimmt nicht lange dazu gebraucht.«
    Trotzdem hatte sie sich bestimmt aufgebäumt, hatte instinktiv versucht, ihren Mörder abzuwerfen, während ihre Kehle von dem Draht und ihren stummen Schmerzens- und Entsetzensschreien grausam gebrannt hat. Das Hämmern ihres Herzens und das Rauschen ihres Bluts waren immer weiter angeschwollen, sie hatte mit den Fersen auf die Matratze getrommelt und ihre Hände hilflos in der Bettdecke verkrallt. Dann waren ihr am Schluss die Augen aus dem Kopf gequollen, sie hatte das Gefühl gehabt, als würde ihr die Schädeldecke bersten, und nach einem letzten jagenden Klopfen hatte ihr Herz die Arbeit eingestellt.
    Eve trat einen Schritt zurück. Ohne Untersuchungsset konnte sie hier kaum noch etwas tun. »Ich muss wissen, auf welchen Namen dieses Zimmer reserviert gewesen ist. Welche Routine die Zimmermädchen haben. Dafür brauche ich Hilo.« Sie trat vor den Schrank und warf einen kurzen Blick hinein. »Außerdem wäre es sehr hilfreich,

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