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syrenka

syrenka

Titel: syrenka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fama
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tatsächlich angenehmes Gefühl.
    Sie zwang sich zu einem weiteren Schluck, und dieses Mal brachte sie ihn ohne Husten und Nasezuhalten hinunter. Ihr Herz hämmerte, ihr Gesicht war gerötet und in ihrer Nase hatte sie den stechenden Geruch des Alkohols.
    »Dann also, mein Freund«, sagte sie.
    »Gott sei mit uns!«
    McKee löste sich von der Wand, und auch Hester ging ihm entgegen. Als sie voreinander standen, verzog sich das Gesicht des Pastors.
    »Ich bitte dich nur, versuche nicht, mich zu retten«, brach es aus ihm heraus.
    Dann streckte er zitternd seine Hand aus. Hester hielt ihm die Flasche entgegen und überlegte, was sie sagen konnte, um ihn zum Verlassen der Erde zu bewegen.
    McKee ergriff seinen Flachmann und brach auf der Stelle wie von einer Kugel getroffen zusammen. Hester rang nach Atem, dann fiel sie neben ihm auf die Knie.
    Mit unsäglicher Anstrengung öffnete McKee seinen Flachmann. Er begann am ganzen Körper zu zittern. Unter größter Mühe hob er die Flasche an seine Lippen. Einige Tropfen gingen daneben, aber ein Teil des Scotchs floss doch in seinen Mund. Er schluckte. Dann schloss er die Augen, und Hester hätte nicht sagen können, ob im Todeskampf oder vor Entzücken. Der Stopfen fiel zu Boden. Er rollte in eine Bodenmulde und blieb neben Hester liegen. Unter Schmerzen hielt McKee Hester die Flascheentgegen, während der Scotch aus der schmalen Öffnung rann. Hester nahm den Flachmann, ließ ihn zu Boden fallen und bettete McKees Kopf und seine Schultern auf ihren Schoß.
    »Was geschieht jetzt?«, rief sie aus.
    McKee blickte sie mit weit aufgerissenen, angsterfüllten Augen an. Hester sah, wie an seinem Hals blaue Flecken entstanden, und er rang nach Atem. Zuerst keuchte er noch, dann wurden seine Laute zunehmend gepresster, bis kaum noch ein hohes Pfeifen wahrzunehmen war. Seine Lippen wurden blau. Hester hörte ein rasselndes Gurgeln, mit dem sich sein Kehlkopf schloss. Sie sah seinen dünnen Hals noch enger werden, als ob eine unsichtbare Hand ihn zusammendrückte, und dann – schlimmer als das Rasseln – hörte man nur unheimliche Stille. Seine Augen traten hervor, bis sie aus den Lidern zu fallen schienen. Sein Gesicht war tiefrot angelaufen, und sein Körper wand und krümmte sich, während Hester ihn festhielt. Aber kein einziger Laut entkam mehr seinen Lippen. Er schüttelte heftig den Kopf, als wollte er sagen: Nein! Ich will nicht sterben!
    »Sie haben gesagt, ich muss mit Ihnen reden, damit Sie gehen!«, schrie Hester. »Sie haben mich angelogen!«
    Seine Augen sanken in seinen Kopf zurück.
    »Sie haben mir von dem hier nichts gesagt, Pastor!«
    Sein Gesicht war jetzt blau. Das Zucken seines Körpers verebbte. Hester legte ihre Arme um ihn, lehnte ihre Wange an seinen Kopf und drückte ihn an sich. Kurz darauf rührte er sich nicht mehr.
    »Sie haben mich angelogen«, flüsterte Hester in McKees Ohr. »So war es nicht abgemacht.«

Hester legte Pastor McKees Oberkörper auf den Boden. Sie schloss ihm die Augen und strich ihm das zerzauste weiße Haar aus der Stirn. Und dann fiel ihr ein, dass sie die Einzige war, die seinen Leichnam sehen und berühren konnte, und das Gefühl ihrer Einsamkeit überkam sie mit voller Wucht.
    Mit schmerzenden Knien richtete sie sich langsam auf und sammelte den Flachmann und den Stopfen ein. McKee hatte ihr die Flasche als Erinnerung an ihre Freundschaft geschenkt und Hester wollte den silbernen Flachmann in Ehren halten. Sie vergewisserte sich, dass der Stopfen fest saß, dann steckte sie das Erinnerungsstück in ihre Hosentasche. Auf unsicheren Beinen ging sie zurück zur Treppe, wo sie ihren Rucksack abgestellt hatte, und holte vorsichtig die Puppe heraus. Sie strich ihr die Haare glatt und drückte sie an ihre Brust.
    Jetzt wusste sie, was die Erlösung eines Geistes unweigerlich beinhaltete. Pastor McKee hatte es nicht über sich gebracht, es ihr zu sagen. Und vielleicht war es besser so gewesen: Hesterhätte sich wohl kaum darauf eingelassen. Es bedeutete, dass ihre Freunde ihren Tod noch einmal durchlebten, noch einmal alle Schmerzen des Geschehens ertragen mussten. Und es bedeutete, ihnen in ihrem Leid nicht helfen zu können.
    Hester stieg die Treppe der Krypta hinauf und trat ins Freie. Die Dämmerung hatte noch nicht eingesetzt.
    Linnie wartete schon auf sie – ein einsamer kleiner Schatten, der in der Dunkelheit hinter einem Grabstein kauerte. Hester versteckte die Puppe hinter ihrem Rücken.
    »Hallo, Linnie!«
    »Wo ist Pastor

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