Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
Vom Netzwerk:
gleichzeitig. Wie bei Nordmeerschiffen üblich, waren die Nockausleger an Backbord und Steuerbord fester Bestandteil des Brückenraumes und nicht, wie bei Karibik-Cruisern, als Balkone angebaut. So maß der Brückenraum gute fünfundzwanzig Meter in der Breite und lockere sechs Meter in der Länge, was der Wohnfläche eines großzügigen Einfamilienhauses entsprach. Es gab mehrere Fahrstände, von denen aus Maschinen und Ruderanlage gesteuert werden konnten, Navigationsphalanxen und im hinteren Bereich einen Com-Terminal mit Kartentisch. Sogar bequeme Sitzgelegenheiten gab es hier, denn diese Schiffsklasse war gebaut worden, um auf ihren Fahrten von Bilbao über Antwerpen nach Finnland auch Passagiere zu transportieren. Dafür standen sechs bequeme Doppelkabinen zur Verfügung, hier waren Alex' Team und zwei Kommandeure der Bodentruppen einquartiert. Die Schiffsbesatzung hatte ebenfalls Kabinen. An Bord gab es Sauna, Fitnessraum, eine hervorragende Küche und DVD-TV in den Kabinen, so würden die vier Wochen, die das Schiff in der Elbe stationiert sein sollte, wenigstens nicht allzu unbequem.
    Generalmajor Gärtner kam soeben schnaufend die Treppe zur Brücke hinauf, die mitten im Brückenraum endete. Bei sich trug er ein Päckchen. Er sah sich kurz um und steuerte dann direkt den KaLeun an, der am Maschinenkontrollpult stand. Die Männer grüßten sich militärisch. Gärtner ergriff das Wort.
    »Herr Kapitänleutnant Dräger, in meiner Eigenschaft als Kommandant der Nordland-Truppenverbände möchte ich Ihnen ein besonderes Präsent mit auf ihre Mission geben.«
    Er überreichte das Paket, und während Dräger es auspackte, fuhr er fort.
    »Da es unsere alte Bundesrepublik nicht mehr gibt, jedenfalls nicht in der Form, wie wir es kannten, und da es den anderen Nationen genauso ergeht, bin ich mit den internationalen Kommandeuren überein gekommen, für unser konzertiertes militärisches Vorgehen eine gemeinsame Flagge zu führen, die ich hiermit feierlich an Ihr Schiff als Flaggschiff der Nordlandverbände an Sie übergebe.«
    Der KaLeun zog ein Tuch aus dem Päckchen und entfaltete es. Zum Vorschein kam eine 150 x 90 Zentimeter große Flagge aus blauem Tuch. In der Mitte war eine stilisierte Weltkugel zu sehen, rechts und links daneben vier Menschenikonogramme, je ein Mann, eine Frau, ein Junge und ein Mädchen. Die Symbole waren weiß.
    »Aaaachtung!«, es war Alex' Stimme, die durch den Raum hallte. Alle Anwesenden nahmen Haltung an und grüßten. Das Knallen der Stiefel ließ das Brückendeck erzittern.
    Der KaLeun winkte seinen XO heran, der nahm die Flagge und brachte sie sogleich auf das Achterdeck der Brücke, wo er sie auf den Flaggenhauptmast aufzog. In der leichten Frühlingsbrise flatterte das Tuch ein wenig. Gärtner sprach weiter.
    »Diese Flagge soll uns künftig leiten, überall auf der Welt. Wir sind so wenige. Unser Feind ist uns zahlenmäßig um das mehr als tausendfache überlegen, doch die Menschen, die selbst noch Menschen sind, finden sich unter diesem Banner zusammen, um unsere Welt zurück zu erobern. Wir werden lernen, als Weltbürger, als Geschwister zu leben und zu kämpfen. Ihr Schiff ist weltweit das erste, das diese Flagge erhält, und in den nächsten Tagen und Wochen werden nach und nach alle Einheiten überall auf der Welt unser Zeichen bekommen. Tragen Sie unser Banner in die Reihen unserer Feinde und machen Sie uns Ehre. Ich wünsche Ihnen Glück und Erfolg für Ihre Mission, und: Gute Jagd.«
    Alle Anwesenden nahmen noch einmal Haltung an, der Generalmajor wurde standesgemäß verabschiedet. Er verließ die Brücke, und als er wenige Minuten später das Schiff verlassen hatte und an der Pier stand, wurden die Schotten verschlossen und die Leinen losgeworfen.
    Die Maschinen liefen hoch und das Schraubenwasser achteraus begann förmlich zu kochen. So beladen wie jetzt wog das Schiff gute zehntausend Tonnen, die nun von den beiden Hauptmaschinen bewegt werden sollten. Langsam, Zentimeter für Zentimeter, entfernte sich der Stahlkoloss von der Pier und nahm Fahrt auf. Die Strecke nach Brunsbüttel betrug etwa 48 Seemeilen, die »Trica« würde für diese Strecke weniger als drei Stunden brauchen. Als sie den Hafen verließen, ging Birte nach draußen auf das Brückenachterdeck. Unter ihr wuselten Soldaten umher, es wurden Ausrüstungen verteilt, geprüft und einsatzbereit gemacht, über ihr wehte die neue Flagge der Welt im Fahrtwind. Sie fand es wichtig, dass alle Menschen nun

Weitere Kostenlose Bücher