T93 Band 1: Überlebe!
Elbfährverbindung nach Cuxhaven geplant, doch das Projekt war im Sande verlaufen. Nun lag der Fähranleger, der bis in das Fahrwasser reichte, brach und war für dieses Unterfangen ideal. Die Stahlbetonkonstruktion lag außerhalb der Stadt und verfügte über ausreichende Straßenanbindung. Der Platz am Elbdeich war gut zu verteidigen und relativ einfach zu befestigen. Der Plan sah vor, aus den mitgeführten Stahlgeflechtelementen einen doppelreihigen Zaun von etwa vier Metern Höhe zu errichten. Dieser sollte mit schweren Bodenankern gesichert werden und selbst dem Ansturm mehrerer tausend Zombies stand halten. Zusätzlich wollte Hauptmann Bülow den inneren Zaun durch die im Schiff befindlichen LKW der ursprünglichen Ladung abstützen. Verteidigt würde das System dann über sechs mobile MG-Türme und diverse Granatwerfer, auf dem Deich würde der Brückenkopfkommandant Panzer stationieren. Im Inneren des Krals sollten die vom Alpha-Team requirierten Waren und Güter umgeladen und dann auf das Schiff gebracht werden.
Die Maschinen der »Trica« wurden hochgefahren und die Anker gelichtet. Der KaLeun ließ das Schiff drehen und näherte sich nun rückwärts der Rampe, die weit in das Wasser der Elbe hinein stach. Meter um Meter kam das Schiff dem Steg näher und bekam durch eine Dalbenreihe an Steuerbord Führung. Als die richtige Position erreicht war, wurden die Leinen festgemacht und das Schiff fuhr die Maschinen wieder herunter. Sie wurden nicht abgestellt, aber die Kupplungen der Propeller wurden von der Kraftübertragung getrennt. Der Befehl Maschinen Stopp sollte erst gegeben werden, wenn die Sicherungszäune standen, also zum Abend des ersten Missionstages. Bis dahin sollte das Schiff fluchtbereit bleiben.
Kaum war die Laderampe am Heck abgesenkt, strömten Mensch und Material aus den Laderäumen an Land. Die generalstabsmäßige Errichtung eines Brückenkopfes begann nun. Team Charly rückte aus, und zunächst wurde das Material für die Zäune ausgeladen und umgehend mit Radladern und Staplern an die Montageorte verbracht. Die großen, vier mal vier Meter messenden Außenbarrieren wurden in metallene Füße gestellt und miteinander verschraubt, dann wurden außen die schweren, über zwei Meter langen Bodenanker mit Hydraulikzylindern im Deichfuß verankert. Die eintausend Bar Hydraulik drückte die langen Stahlnägel in den Grund, als wäre er aus Marzipan, dies ging verhältnismäßig leise vonstatten, um nicht einen verfrühten Zombieangriff zu provozieren.
Auf dem Deich standen bereits Sniper mit Präzisionswaffen und eliminierten vereinzelte Zombies, die in der Deichgegend ziellos umherwanderten. Wenn später die großen Maschinen zum Einsatz kamen, würden noch sehr viel mehr Untote neugierig werden und hierher strömen, um zu fressen. Bislang fraßen sie sich in der Stadt gegenseitig oder stillten ihre Gier nach Fleisch mit infizierten Haustieren, die leichte Beute waren. Aber die Aussicht auf frisches, warmes Fleisch würde gewaltige Horden von ihnen in Marsch setzen. Direkt vor dem äußeren Zaun positionierten die Pioniere noch stachelbewehrte Barrikaden, die bei einem Run den Druck aus der Zombiemeute nehmen würden, denn diese würden sich gegenseitig auf die rasiermesserscharfen Klingen der Barrikaden drücken. Sofern die Zombies nicht mit dem Schädel auf die Klingen gedrückt wurden, tötete sie dies nicht, aber es würde sie aufhalten. Sie waren ausschließlich triebgesteuert, und das Aufspießen würden sie nicht einmal bemerken. Die rudimentären Funktionen ihres Nervensystems gestatteten es ihnen nicht, über ihre Situation nachzudenken und Lösungen für das Problem zu erarbeiten, sie würden einfach weiter versuchen, in Richtung Fressen zu streben.
Außerdem gab es sogenannte Putzer in der Truppe, das waren Teams, die im Schichtbetrieb im Korridor zwischen den Zäunen patrouillierten und mit langen, angespitzten Eisenstangen durch das Eisengeflecht stachen und Zombies direkt am Zaun töteten. Diese Leute achteten darauf, dass die getöteten Zombies nicht an den Zaun fielen, sondern davon weg, um die Bildung eines Leichenwalls möglichst zu unterbinden, denn ein solcher Wall könnte es den Jäger-Zeds ermöglichen, den Zaun zu überwinden.
Die Sicherheitsschleuse des Krals lag ein wenig westlich von der Rampenauffahrt im Außendeichbereich. Die Zaunreihen waren etwa dreißig Meter voneinander entfernt, ebenso lang war die Schleuse, die innen wie außen mit schweren,
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