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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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lieber doch nicht wissen. Wer weiß schon, was uns erwartet."
    "Niemand, wenn wir nicht gehen", antwortete Yazeem. Ein aufmunterndes Lächeln kerbte sich in seine Mundwinkel. "Aber wir können Corrie auch nicht alleine umherwandern lassen."
    Silvana schürzte die Lippen. "Und davon abhalten können wir sie genauso wenig."
    "Außerdem bin ich ja auch noch bei euch. Ich werde auf euch Acht geben."
    Der Ausspruch entlockte Silvana ein Schmunzeln. "Ich fühle mich gerade, als wäre ich wieder zehn Jahre alt."
    Auch Yazeem lächelte. "Noch jünger, jedenfalls in Bezug auf eure Erfahrungen mit Magie und all dem, was ihr bisher hier erlebt habt."
    Silvana wollte noch etwas erwidern, aber sie wurde von Corrie unterbrochen.
    Die Stimme ihrer Freundin drang aufgeregt zu ihnen. "Das müsst ihr euch ansehen!"
    Yazeem sah Silvana fragend an. "Wollen wir?"
    Diese straffte die Schultern und nickte. "Auf ins nächste Abenteuer."
    Und dicht gefolgt von Yazeem, trat auch sie durch die Wand hindurch.
    Sie hatte erwartet, dass sie dabei vielleicht irgendetwas fühlen würde, ein Kribbeln oder einen Widerstand, aber nichts dergleichen geschah. Die Mauer verblasste vor ihren Augen und im nächsten Moment befand sie sich bereits auf der anderen Seite.
    Corrie hatte noch weitere Fackeln in alten, geschmiedeten Wandhalterungen gefunden und entzündet. Ihr dumpfes Licht zuckte über die grob gehauenen Steinwände und den staubbedeckten Boden. Am gegenüberliegenden Ende des Raumes konnte Silvana den Absatz einer Treppe ausmachen, die tiefer hinab führte.
    Mit der Fackel in der Hand, kam Corrie zu ihnen herüber. "Hier muss schon seit Ewigkeiten niemand mehr gewesen sein." Sie senkte die Fackel kurz zu Boden, wo das Feuer die dicke, graue Schicht beleuchtete, in denen ihre Schuhe tiefe Abdrücke hinterlassen hatten. "Und ich habe noch etwas gefunden!" Sie hob die Flamme empor und beleuchtete damit Reihen von dünnen, länglichen Gegenständen, die aus den Fugen zwischen den Steinen hervorstanden.
    "Nägel?", fragte Silvana und trat näher.
    Corrie krauste skeptisch die Nase. "Gleich so viele auf einmal und so dicht beieinander?"
    Silvana zuckte die Schultern. "Wer weiß, wofür sie gedacht sind?"
    Yazeem, der hinter ihnen stand, schüttelte leicht den Kopf. "Das sind keine Nägel."
    Corrie warf einen fragenden Blick über ihre Schulter. "Sondern?"
    Vorsichtig streckte der Werwolf eine Hand aus und zog sacht an einem der Stäbe. Mit einem leisen Schaben gab er nach und ließ sich herausnehmen.
    Zur besseren Begutachtung hielt Yazeem ihn nahe an die Fackel.
    Corrie runzelte die Stirn. "Der hat ja unten Löcher."
    "Und nicht nur das." Der Werwolf drehte den Stab so, dass die beiden Freundinnen die flache Oberseite sehen konnten und fuhr mit dem Daumen darüber. Zum Vorschein kamen eingravierte Ziffern: 1.1.
    "Wie seltsam." Corrie reichte Yazeem die Fackel und nahm ihm den Stab aus den Fingern. "Wofür der wohl ist?"
    "Und die anderen", fügte Silvana hinzu. "Insgesamt sind es ein Dutzend, wenn ich keinen übersehen habe."
    "Sieht aus, wie eine winzige Flöte", bemerkte Corrie und drehte den Stab nachdenklich in ihren Fingern.
    "Vielleicht finden wir die Antwort ja weiter unten." Yazeem deutete mit der Fackel zu der Treppe.
    Silvana hob unbehaglich die Schultern. "Hauptsache nichts anderes - etwas mit vielen Zähnen zum Beispiel."
    "Oder Fallen." Yazeem wischte sich die Hand an der Hose ab, wobei er einen orangenen Streifen hinterließ, und wechselte die Fackel in die Linke. Mit der Rechten griff er hinter sich und zog einen Dolch unter seinem Pullover hervor. "Deshalb würde ich vorschlagen, dass ihr mich vorausgehen lasst. Auch wenn es sich eigentlich ziemen würde, den Besitzerinnen den Vortritt in ihrem Heim zu lassen. Aber falls dort unten wirklich etwas Feindseliges auf uns warten sollte, habe ich ihm mehr entgegen zu setzen als ihr."
    Silvana, die das Vorhandensein seiner Waffe ähnlich überrascht wie Corrie registriert hatte, nickte. "Ich für meinen Teil reiße mich auch nicht darum, als erste dort anzukommen, wo auch immer die Stufen hinführen mögen."
    "Denkst du denn, dass dort unten wirklich etwas sein könnte?" Corrie betrachtete abschätzend das gedrehte Eisen, aus dem die Streben des Geländers bestanden und die sich im zuckenden Schein des Feuers wie aufgerichtete Schlangen zu bewegen schienen.
    "Sicher ist sicher", erwiderte der Werwolf. "Cryas hat mich nicht umsonst noch einmal
explizit
darauf hingewiesen, welchen Stellenwert

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