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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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nach der Klinke aus. Im selben Moment jedoch prallte sie zurück, als Blutschatten die Tür von innen aufstieß und sich mit einem kurzen Nicken an ihr vorbeischob. "Shan!", rief er vernehmlich, nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine gewöhnlichen Einwohner Woodmoores in der Nähe waren. "Tjero!"
    Der blonde Bootsmann tauchte hinter dem Freizeit-Regal auf, ein Buch über das Räuchern von Fischen in den Händen. "Sir?"
    Kushann kam währenddessen mit federnden Schritten die Treppe aus dem Obergeschoss herunter. Beide blieben vor ihrem Kapitän stehen.
    "Du siehst aus, als hätte es Ärger gegeben", stellte Kushann fest.
    "Einer von Berthas Männern ist vergangene Nacht nicht von seinem Landgang zurückgekehrt. Die Suche ist bisher ergebnislos geblieben. Dafür fangen Logris Wölfe an, am Kai herumzuschnüffeln. Wir sollten versuchen, so schnell wie möglich auszulaufen."
    "Heißt das, dass ihr uns schon verlassen werdet?", fragte Corrie und versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht zu sehr anmerken zu lassen. "Wir sind doch noch gar nicht fündig geworden."
    "Und ich bedaure, dass wir euch so schnell schon wieder verlassen
müssen
. Aber Tjeros Schwester, die in unserer Abwesenheit die Crew befehligt, hat darum gebeten, dass wir zurückkehren. Port Dogalaan scheint gerade ein mehr als unsicheres Pflaster zu werden."
    "Ich werde euch noch bis zu Cryas begleiten", sagte Yazeem und nahm die Bestellzettel von der Ladentheke. An Corrie und Silvana gewandt, fügte er hinzu: "Ich werde hoffentlich nicht lange fort sein."
    "Wirklich schade", betonte Corrie noch einmal und sah zu Boden.
    "Wir werden zurückkehren", versprach der Nachtelf und öffnete die Kellertür.
    "Und vielleicht", fügte Kushann mit einem verschmitzten Grinsen hinzu, "hat sich das Buch dann ja bereits eingefunden, so dass wir nach dem dritten anstelle des zweiten suchen müssen."
    Silvana zog eine zweifelnde Grimasse. "Wohl eher nicht."
    "Oh, erwarte stets das Unerwartete." Damit verbeugte sich der Erste Offizier noch einmal vor den beiden Freundinnen, wie auch Tjero und Kapitän Blutschatten selbst, bevor sie Yazeem in den Keller hinab zum Portal folgten und die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
    Silvana sah Corrie von der Seite an. "Dann werden wir wohl demnächst alleine weiter suchen müssen."
    Corrie nickte. "Sieht wohl so aus."
    "Und was machen wir jetzt?"
    Corrie dachte kurz nach. "Wartet da nicht noch ein Regal auf uns?"
    Als Antwort verschränkte Silvana ihre Finger und ließ die Knöchel knacken. "Dann frisch ans Werk."
    Gemeinsam trugen sie also die Einzelteile herauf, säuberten die Bretter, Seitenwände und Füße vom Staub und verschraubten anschließend alle Stücke sorgfältig.
    Nachdem sie das Regal mit vereinten Kräften aufgerichtet hatten, maß Corrie nachdenklich die Wand mit ihrem Blick. "Lassen wir es genau hier in der Mitte stehen?"
    "Wenn wir rechts und links noch Platz für die Pflanzen haben wollen, würde ich sagen, ja."
    "Steht es schon ganz an der Wand?"
    "Ich glaube, du kannst ihm noch einen kleinen Schubs geben", antwortete Silvana und betrachtete abschätzend die Lücke.
    "Kleiner Schubs, ja? Kommt sofort." Dann stemmte sich Corrie mit ihrem gesamten Gewicht gegen die Bretter, um das Regal noch etwas weiter nach hinten zu schieben.
    Und tatsächlich gab es noch nach - jedoch weiter, als die beiden Freundinnen das geplant hatten.
    Ungläubig verfolgte Silvana, wie der Bücherschrank wie ein gefällter Baum nach hinten kippte und einfach durch die Wand hindurch fiel. Dicht gefolgt von Corrie, die ihren Halt verlor und mit einem überraschten Aufschrei vor Silvanas Augen verschwand.
    Dann ragten nur noch die massiven Kugelfüße des Regals und die Absätze von Corries Stiefeln aus der weißen Mauer hervor.

Das Tor mit den vier Schlössern
    "Corrie?", fragte Silvana vorsichtig.
    Sie stand ganz dicht an der Wand und kämpfte gegen das Verlangen, ihren Finger auszustrecken um zu sehen, ob die Wand sie auch ebenso widerstandslos hindurchlassen würde. Gleichzeitig starrte sie entgeistert auf das, was aus dem massiv geglaubten Beton hervorstand.
    "Bist du in Ordnung, Corrie?"
    "Verflucht!" Das war eindeutig Corries Stimme, wenn auch sehr gedämpft. Die Füße bewegten sich etwas, ein Stück Bein mit geringelter Strumpfhose wurde sichtbar - und dann verschwand plötzlich alles, bis auf das Regal.
    Silvana zuckte zusammen. "Corrie?"
    "Hier ist es vielleicht finster! Und ich habe mir das Knie gestoßen. Verrätst du mir

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