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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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Portal im Keller der
Magischen Schriftrolle
getreten und hatten den geflügelten Elf aufgesucht. Wie es der Vampir geschafft hatte, seinen Bruder dazu zu bewegen, ihn zur Taberna zu bringen, ohne ihm auch nach Amaranthina zu folgen, ließ er sich nicht entlocken.
    "Sahade wohnt etwas weiter entfernt von hier", erklärte Veron, als er durch die Türen des Buchladens trat. "Deshalb habe ich mir erlaubt, für ein Beförderungsmittel zu sorgen."
    Corries Augen wurden groß und rund vor Faszination. "Was ist denn das?"
    Veron lächelte. "Ein Dragopedix."
    Vor ihnen hatte ein rikscha-ähnliches Gefährt gehalten, von einem großen, gelbgeschuppten Laufdrachen gezogen und über und über mit bunten Troddeln verziert.
    Die Farbenpracht der Kutsche schien jedoch im genauen Gegensatz zur Laune des Drachen zu stehen, der seine Fahrgäste unfreundlich musterte und Verons Flügel mit einem entnervten Zischen bedachte. "Vier Personen?", schnarrte er.
    Veron zog einige rotgeränderten Münzen hervor, die er der Echse reichte. "Eine einfache Fahrt für Vier zur Nabral-Promenade", präzisierte er.
    Ohne ein weiteres Wort ließ der Drache das Geld in einer Tasche vor seinem Bauch verschwinden und nickte ebenso stumm nach hinten, um sie zum Einsteigen aufzufordern.
    Sie hatten die Türen noch nicht ganz hinter sich geschlossen, da holperte das Dragopedix auch schon in Richtung Basar los.
    "Sind diese Drachen immer so … charmant?", fragte Silvana mit gedämpfter Stimme.
    "Zumindest die Gelben", bestätigte Veron. "Mit den Grünen kann man schon besser reden. Mir persönlich sind die Roten am liebsten. Aber die sind auch fast immer ausgebucht."
    Silvana zog eine Grimasse. "Wundert mich nicht."
    "Wohin genau fahren wir überhaupt?", fragte Corrie.
    "Ein gutes Stück nordwärts", antwortete Veron, der noch immer damit beschäftigt war, seine Flügel zu ordnen, so dass sie weder ihn, noch seine Mitreisenden störten. Was bei der Größe der Schwingen gar nicht so einfach war. "Lass dich überraschen."
    Also blickte Corrie neugierig aus dem Fenster, während Talisienn einen weiteren Versuch von Silvana, etwas über Donns Stimmungswechsel herauszufinden, mit Gegenfragen über die Neuheiten auf dem Hörbuchmarkt abwehrte.
    Eine Weile rumpelten sie über breite Straßen, dann wieder durch enge Gassen, vorbei an dicht gedrängten Häuserzeilen. Manche waren schlicht und weiß, andere bunt und voller Verzierungen wie eine riesige Torte. Wieder andere wirkten, als wären sie der Kulisse eines mittelalterlichen Films entsprungen.
    Als die Häuser für einen weiten, offenen Platz zurückwichen, deutete sie plötzlich aufgeregt nach draußen. "Was ist denn das?"
    Veron folgte ihrem ausgestreckten Finger. "Das ist der Tempel des Vomun."
    "Ist der immer so prächtig geschmückt?" Auch Silvana hatte sich vorgebeugt und erhaschte gerade noch einen letzten Blick auf die bunten Tücher, Fahnen und Bänder, die im leichten Wind wehten.
    "Nur während der Monate, die seinem Haus zugesprochen sind", antwortete Veron. "Ähnlich wie bei euch die Jahreszeiten, gibt es bei uns vier Jahresabschnitte. Jeder davon steht unter dem Einfluss eines bestimmten Hauses, also einem Zusammenschluss mehrerer Götter. Zwar sind sie über das ganze Jahr hinweg gegenwärtig, aber ihr Einfluss ist während ihres Abschnitts besonders groß und wer ihre Gunst besitzt, profitiert dann noch mehr davon."
    Corrie warf noch einen letzten Blick auf die Leute vor dem Tempel. "Und was bauen die da?"
    "Federbälle. Bunte Federn sind die Gaben an Vomun. Bei den Festtagen zu seinen Ehren werden sie ins Meer geworfen. Vielleicht könnt ihr dem ja einmal beiwohnen."
    "Das wäre toll!" Corrie ließ sich wieder ins Polster zurücksinken. "Gibt es auch ein Buch über die Götter dieser Reiche?"
    Veron nickte. "Wir können dir ja nachher eines raussuchen, wenn wir zurück sind. Ich bin sicher, wir finden irgendwo im Obergeschoss der
Schriftrolle
etwas Passendes - etwas, das nicht gerade von einem der Priester
eines
der Häuser geschrieben worden ist."
    Abrupt hielt die Kutsche und die vier im Inneren hatten Mühe, auf ihren Plätzen zu bleiben.
    "Wir sind da", knurrte der Drache von draußen.
    Veron hob vielsagend die Brauen. "Dann wollen wir mal." Mit eng angelegten Schwingen schob er sich zur Tür und stieß sie auf. Silvana folgte ihm und gemeinsam halfen sie Talisienn hinaus, bevor Corrie als Letzte aufs Pflaster sprang.
    Im selben Moment setzte sich der Drache bereits wieder in

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