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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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verzerrtes Gesicht. "Wie kannst du es wagen!" spie sie und hieb ihren Schwanz dabei wie eine Peitsche auf den Boden. "Eine solche Forderung zu stellen! Und auch noch
Weibsbilder
an diesem Handel zu beteiligen!"
    Fassungslos sah Silvana, wie sich unter der Wucht des Aufpralls kleine, feine Risse im Glas des Bodens ausbreiteten. Mit einer solchen Kraft der Naga hatte sie nicht gerechnet und sie versuchte krampfhaft, ihre Gedanken daran zu hindern, sich auszumalen, was ein solcher Schlag mit einem Menschen anrichten mochte. Ein rascher Seitenblick zu Corrie, die ebenfalls auf die Auswirkungen des Wutausbruchs starrte, zeigte ihr, dass ihre Freundin das gleiche dachte.
    Veron zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Gut, dann nehmen wir die Nachtmeeressenz und gehen zu einem anderen Naga. Ich habe mich wohl geirrt als ich annahm, dass du ein gutes Geschäft zu würdigen wissen würdest - und dass ich damit zuerst zu dir komme." Er wandte sich zum Gehen.
    "Halt! Warte!" Ebenso schnell, wie sie von ihm zurück gewichen war, war sie nun wieder bei ihm und schmiegte sich von hinten in seine weichen Flügel. Verzweiflung ließ ihre Stimme beben. "Wir können doch noch einmal darüber reden, oder nicht? Außerdem, welchen Naga sollte es noch geben, der eher zustimmen würde als ich, ein solches Geschäft mit dir …" Sie hielt kurz inne und sah beinahe wollüstig zu Talisienn. "
Euch
zu tätigen."
    "Dann sind wir im Geschäft?"
    "Aber natürlich, mein Hübscher." Sie schlängelte um ihn herum. "Wie könnte ich dir eine solche Bitte abschlagen?"
    Silvana blinzelte irritiert, während sie neben sich Talisienn leise und unverkennbar spöttisch lachen hörte. Diese Stimmungswechsel waren wirklich phänomenal und ließen erkennen, wieviel Wahrheit in der Aussage 'falsche Schlange' wirklich steckte. Die Redensart musste eindeutig von jemandem erfunden worden sein, der Kontakt mit Nagas gehabt hatte.
    Und diese Frau war auch noch Dozentin an der Universität?
    Die Studenten hatten mit ihr sicherlich keine leichte Zeit …
    "Zeig mir die Essenz!" Vor ihr schob sich Sahade wieder fordernd näher.
    Veron zog ein kleines Samtsäckche aus der Tasche seines Wamses und hielt ihn der Schlangenfrau auf der ausgestreckten Handfläche entgegen.
    Sahade griff danach wie eine Süchtige und löste die feine Goldschnur. Dann geschah eine erneute Verwandlung und das anfänglich verzückte Lächeln wich einer hasserfüllten Fratze. "Du Lügner! Das reicht nur für eine einzige Perle!"
    Während Silvana beunruhigt nach dem Arm ihrer Freundin griff, lächelte Veron Sahade gelassen an. "Meine Liebe, hältst du mich tatsächlich für so naiv, dir die gesamte Essenz auf einmal auszuhändigen? Den Rest, der ausreichend für weitere Perlen ist, bekommst du erst, wenn du uns die erste fertige schwarze Perle übergeben hast."
    Statt eines neuen Wutausbruchs begann die Dozentin kalt zu lächeln. "Wie ich sehe, hast du gelernt, mein Hübscher. Aber ich bin genauso wenig auf den Kopf gefallen." Ihr Lächeln erlosch. "Ich will den Rest sehen."
    "Wenn du uns dann die Perle fertigst?" Veron sah kurz über die Schulter zu dem Hexer und nickte, worauf dieser zwei vorsichtige Schritte vorwärts machte und einen weiteren Beutel aus seiner Manteltasche hervorzog. Tastend löste er die Bänder und zeigte Sahade den Inhalt. Wieder bekam das Gesicht der Naga einen verklärten Ausdruck, fast, als wäre sie von dem Anblick der Essenz hypnotisiert.
    Nach ein paar Herzschlägen schloss Talisienn den Beutel wieder und ließ ihn zurückgleiten.
    Als er sich jedoch wieder zu den beiden Freundinnen zurückziehen wollte, umschloss Sahade seine Hüfte mit ihrem Schlangenschwanz und hielt ihn fest.
    Corrie und Silvana waren erschrocken zusammengezuckt, was ihnen einen verächtlichen Blick seitens der Naga einbrachte, bevor sie sich mit einem betörenden Lächelnd dem Vampir zuwandte. "Warum denn so eilig, mein Schöner? Hast du Angst, ich würde dir die Essenz entreißen? Nein, Furcht spüre ich bei dir nicht", säuselte sie, wobei sie sich immer dichter zu seinem Ohr vorarbeitete. "Aber ich spüre die Magie, die in dir pulsiert, so wie in mir. Würde es sich da nicht anbieten, dass wir uns einmal … austauschen?" Ihre gespaltene Zunge strich flüchtig über seinen Hals.
    Während Talisienn mit keinem Muskel zuckte und gleichmütig im Griff der Naga verharrte, krampfte sich Silvanas Magen bei diesem Anblick zusammen. War es Ekel? Abscheu? Oder vielleicht … Eifersucht?
    Veron

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